Der geheimnisvolle Doktor X
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BEWERTUNG |
10.01.2018 von MarS
Ob ein Horrorthriller aus dem Jahr 1932 auch über 85 Jahre nach seiner Entstehung noch unterhalten kann? Das erfahrt Ihr in unserer Kritik zu Der geheimnisvolle Doktor X...
Eine grauenhafte Mordserie erschüttert die Stadt. Während der Reporter Lee Taylor im "Mond-Mörder" seine große Story wittert und deshalb die ermittelnden Beamten auf Schritt und Tritt verfolgt, nehmen die das wissenschaftliche Institut von Doktor Xavier unter die Lupe. Auf Grund einiger Indizien ist sich die Polizei sicher, dass sich der Mörder unter den Professoren befinden muss, doch um den Ruf des Instituts zu schützen erlauben sie Xavier, zunächst selbst in den eigenen Reihen zu ermitteln. Mit Hilfe einer von ihm entwickelten Apparatur will er den Mörder überführen...
So richtig kann sich Der geheimnisvolle Doktor X nicht für eine feste Richtung entscheiden. Auf atmosphärisch finstere Einstellungen mit Elementen des Horrorfilms folgen simple kriminaltechnische Ermittlungen, gefolgt von völlig absurden Komikeinlagen. Selbstverständlich verhindert diese Inszenierung, dass der Film seine Spannung durchwegs halten kann, denn gerade die belanglosen Dialoge und schon beinahe slapstickhaften Gags innerhalb des Erzählstrangs des Reporters reißen den Zuschauer immer wieder aus dem Geschehen. Was sich jedoch wie ein roter Faden durch den gesamten Film zieht sind unglaubwürdige, nicht nachvollziehbare Szenen und Handlungen der Figuren sowie riesige Logiklöcher, was zusätzlich dazu beiträgt, dass man nicht weiß ob man sich fürchten oder einfach nur peinlich berührt lachen soll. Hier ist nicht nur der Doktor geheimnisvoll, sondern auch der Gedanke, der hinter dieser inhaltlichen Mixtur steckt. Wirklich schade um das Potential der Geschichte, denn hätte man sich rein auf den Horroranteil fokussiert, dann würde Der geheimnisvolle Doktor X mühelos auch heute noch seine neuen Fans finden.
Wer sich übrigens den Spaß am Film nicht verderben will, der sollte unbedingt darauf verzichten, die Inhaltsangabe auf der Rückseite durchzulesen, da diese den finalen Twist eigentlich bereits vorwegnimmt.
Der geheimnisvolle Doktor X wurde im Jahr 1932 in einem Farbfilmverfahren aufgenommen, welches keine blauen Farbtöne darstellen konnte. Deshalb wurde der Film viele Jahre lediglich in schwarz-weiß ausgestrahlt. Erst im Jahr 1989 erschien eine restaurierte Fassung des Films, welche sich nun auch auf der DVD befindet. Leider beschränkt sich die Überarbeitung offensichtlich auf die Farbdarstellung, denn das Bild der DVD ist auf Grund seiner sehr weichen Einstellung und der nicht vorhandenen Schärfe extrem anstrengend für die Augen des Zuschauers. Zusätzlich ist das Bild durchzogen von Macken, Verunreinigungen und Bildfehlern. Der Ton ist auf Grund des Alters des Films selbstverständlich lediglich in normalem Stereoton vorhanden und beschränkt sich dementsprechend gänzlich auf den vorderen Boxenbereich, liefert aber eine stets klare und deutliche Sprachausgabe. Das Fazit von: MarS
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