Detektiv Conan – Die TV Serie

Detektiv Conan – Die TV Serie

Originaltitel: Meitantei Conan
Genre: Krimi • Anime
Regie: Yasuichiro Yamamoto • Kenji Kodama • Kojin Ochi • Masato S ...
Laufzeit: DVD (850 Min)
Label: Kazé Anime Studio
FSK 12

Detektiv Conan – Die TV Serie   03.05.2017 von LorD Avenger

Shin’ichi Kudo gilt mit seinen 17 Jahren bereits als Meisterdetektiv, der alle positiven Eigenschaften seines Vorbildes Sherlock Holmes in sich vereint. Spürnase und Neugier treiben ihn eines Tages allerdings in die Fänge der "Männer in schwarz", die ihm ein Gift verabreichen, das ihn umbringen soll. Diesen Effekt hat es allerdings nicht - stattdessen lässt es Shin’ichi in den Körper eines Grundschülers schrumpfen. Auf der Suche nach besagten Männern quartiert er sich unter neuem Namen in der Detektei von Kogoro Mori ein - dem Vater seines Jugendschwarms...

 

Detektiv Conan begann 1994 als Manga in Japan und wurde zwei Jahre später auch als Anime umgesetzt, der bis heute läuft und mit über 850 Episoden mehr Umfang bietet als Schwergewicht One Piece. Die deutsche Erstausstrahlung musste bis zum April 2002 dann warten, als RTL II im Nachmittagsprogramm blutige Mordszenen zeigte, die schon ein paar Jahre später undenkbar für den Sender wurden. Satte 15 Jahre weiter startet nun auch endlich der DVD-Release bei KAZÉ mit den deutschen Originalsprechern, die leider nicht mehr alle für neuere Conan-Veröffentlichungen verfügbar waren.

 

Nach einer kurzen Vorstellung von Hauptfigur Shin’ichi Kudo, seinem einzigartigen Scharfsinn und seiner Angebeteten Ran, lernen wir auch schon in der ersten Folge seinen Alias, den Titelhelden Conan Edogawa kennen - benannt nach Sherlock Holmes-Autor Sir Arthur Conan Doyle. Fun Fact: Der Großteil der Handlung spielt im fiktiven Tokio-Viertel Beikachō, angelehnt an Holmes' Baker Street. Ebenso schnell und ohne größere Komplikationen oder Erklärungen landet der geschrumpfte Meisterdetektiv dann bei seiner großen Liebe Zuhause, um im Detektivumfeld ihres Vaters mehr über die Männer in schwarz zu erfahren, die für sein Unglück verantwortlich sind. Seine wahre Identität hält er dabei aus mehr oder minder nachvollziehbaren Gründen streng geheim und offenbart sich nur seinem alten Nachbarn Professor Agasa, der ihn mit James Bond-artigen Gadgets versorgt, wie einer Radarbrille oder Schuhen, die seine Tritt- und Sprungkraft erhöhen. Das bekannteste Werkzeug ist aber wohl seine Armbanduhr, die Betäubungsnadeln verschießt. Rans Vater ist nämlich ein eher talentfreier Privatdetektiv, der grundsätzlich die falschen voreiligen Schlüsse zieht - also übernimmt Conan fortan sämtliche Schlussplädoyers, indem er sich mit seinem Stimmenimitator hinter dem bewusstlosen Kogoro versteckt.

 

Ich habe die Serie damals schon ebenso geliebt wie viele Zuschauer, die ansonsten nicht viel für Anime übrig haben. Kein Wunder, Krimis sind ein allgemein sehr bekömmliches Genre, das in kurzen 20 Minuten Episoden in jede kleine Pause passt. Noch passender für den Mainstream-Gelegenheits-Zuschauer ist der Aufbau der Sendung - egal, ob man Folge 5 und dann erst Folge 800 ansieht, verpasst hat man in der Regel nichts. Selbst in hunderten neuer Folgen treten eher selten neue Protagonisten auf und meines Wissens nach hält sich bisher nur eine davon dauerhaft im Serienumfeld auf. Auch eine Rahmenstory gibt es nicht. Klar, ist Conans oberstes Ziel die Männer in schwarz aufzuspüren und zu seiner eigentlichen Größe zurückzukehren und immer mal wieder kreuzen sich die Wege auch, aber da eine Lösung dieses Falles auch zwangsläufig das Ende der Serie bedeuten würde, braucht man damit zeitnah nicht zu rechnen. Und selbst wenn man die ersten Folgen verpasst hat und nichts von alledem weiß - die kurzen, knackigen und vor allem abwechslungsreichen Fälle fesseln und funktionieren immer.

 

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Meistens drehen die Fälle sich um Mord und wie es der Königsklasse der Verbrechen gebührt, sind das auch die spannendsten Fälle, die sich ab und an sogar über eine Doppelfolge hinwegziehen. Ebenso werden Conan und Co. aber auch nicht selten in mysteriöse Diebstähle oder andere Situationen hineingezogen, die Beobachtungsgabe und Scharfsinn erfordern. Streift der Grundschuldetektiv beispielsweise mit seinen 3 Klassenkameraden durch die Gegend anstatt mit Ran und ihrem Vater, kann man - wenn auch nicht immer - von einem weniger ernsten Fall ausgehen, der aber nicht weniger verzwickt sein muss. Alles haben sie aber gemein: Eine geradezu lächerliche Aneinanderreihung von Zufällen, die dazu führt, dass Conan egal wo und wann stets in ein Verbrechen hineingezogen wird, dass es zu lösen gilt. Und dass man das kleine Kind stets an sämtlichen Tatorten duldet.



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Nach langjähriger Abstinenz im deutschen Raum kehrt nun auch die Anime-Serie von Detektiv Conan zu uns zurück. In einer schicken Box präsentieren sich die ersten 34 Folgen der kurzen, knackigen Krimifälle rund um den geschrumpften, japanischen Sherlock Holmes. Nicht nur der einzigartige Zeichenstil mit den großen Ohren und breiten Männerschultern weckt nostalgische Erinnerungen, auch die alten Synchronstimmen blieben unangetastet. Animations- und qualitätstechnisch haben wir ein paar Schwächen, mit denen man bei einer Entstehungszeit in den 90ern rechnen muss, aber es ist nichts dabei, das einem den Unterhaltungswert schmälern würde. Die Fälle sind genauso clever wie früher und auch als Erwachsener wird man Conan eher selten mit der Aufklärung des Mordes zuvorkommen - so weit hergeholt der ein oder andere Aspekt auch sein mag.


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