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Legend of Hell

Originaltitel: Legend of Hell
Genre: Horror • Fantasy
Regie: Olaf Ittenbach
Hauptdarsteller: Karen Breece
Laufzeit: DVD (78 Min) • BD (80 Min)
Label: Alive
FSK 16

Legend of Hell   10.06.2016 von Mario von Czapiewski

Mit Legend Of Hell veröffentlicht Alive einen längst überfälligen Fantasy-Splatter-Mix made in Germany hierzulande auf DVD und Blu-ray. Warum dieser längst überfällig ist und sich die Freude über die Veröffentlichung dann doch eher in Grenzen hält, verrät die folgende Kritik...

 

Die Archäologin Selma (Karen Breece) findet bei Ausgrabungen ein altes Geheimnis, dass in den falschen Händen schweres Unheil anrichten soll. Da dies kurz darauf geschieht und Selma bei der Übergabe stirbt, kehrt sie zu verschiedenen Zeitebenen zurück, um diesen Fehler wieder wett zu machen.

 

Fantasy aus Deutschland außerhalb des Fördersystems ist selten und endet oft eher in schwächeren Versuchen (Omnia), welche man oft eher dem Trash zuordnen möchte. Mit Legend Of Hell versuchte Independent-Urgestein Olaf Ittenbach (No Reason), der eher für äußerst gewalthaltige Horrorfilme bekannt ist, eine etwas ernstere Fantasygeschichte umzusetzen. Diese Umsetzung fand bereits im Jahre 2012 statt und so dauerte es einige Jahre bis der Film der breiten deutschen Öffentlichkeit regulär im Einzelhandel verfügbar gemacht wurde.

 

So löblich der Versuch ist, auch mit wenig Budget das Fantasy-Genre anzugehen, so katastrophal ist am Ende leider das Filmwerk geworden. Zu wirr die Geschichte, zu holprig die Übergänge, zu theatralisch die Dramaturgie und die Emotionen. Legend Of Hell möchte alles sein und ist am Ende gar nichts. So springt der Film inhaltlich von einem Setting zum nächsten und jongliert zeitweise mit katastrophalen CGI-Einlagen, die manchmal trashig-unterhaltsam (fliegende Monster) oder peinlich-schlecht (Green-Screen-Hintergründe) inszeniert sind. Auch die Schauspieler schwanken in ihrer Qualität zwischen solide und unsäglich hin und her - vor allem aber die oftmals sterbenden Statisten bieten vermehrt unfreiwillig komische Mienenspiele.

 

Lösen möchte sich Ittenbach von seinen Splatterwurzeln bei Legend Of Hell nicht, weshalb auch dieser Film teilweise sehr brutal daherkommt. In der deutschen Fassung fielen zwar einige Stellen der Zensur-Schere zum Opfer, blutig ist das ganze tatsächlich jedoch immer noch.

 

Wie bei vielen Filmen von Olaf Ittenbach merkt man aber auch bei Legend Of Hell positive Ansätze, die leider nie eine angemessene Vollendung finden. So ist Ittenbachs Regiearbeit bezogen auf die bildliche Inszenierung sehr professionell und der Hang zu größer aufgezogenen Geschichten löblich. Dennoch macht ihm das Budget, der Personalzugriff und das wirre Drehbuch bei der Umsetzung sichtlich einen Strich durch die Rechnung.

 

So bleibt wie bei vielen aktuelleren Filmen Ittenbachs auch bei Legend Of Hell am Ende nur die Erkenntnis, dass Olaf Ittenbach mit einem kleineren Setting, einer kompakteren Geschichte sowie einem pointierterem Cast einen richtig guten Film hätte produzieren können. Mit Legend Of Hell jedoch wäre wahrscheinlich sogar ein eingesessener Hollywood-Regisseur überfordert gewesen.

 

Bildergalerie von Legend of Hell (7 Bilder)

Die Bluray-Veröffentlichung des Films ist ebenfalls eher schlecht als recht. Zwar erhält man den Film in solider Qualität mit dem englischen Originalton. Wer den Film aber auf Deutsch schauen möchte, muss sich mit einer technisch sehr schlechten Synchronisation begnügen. Bonusmaterial gibt es auch keins und wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Filmfassung um eine zeniserte Version.


Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski

 

Legend Of Hell hat löbliche Ansätze und möchte sehr viel erzählen. Leider reichte das Budget und die Fähigkeit vieler an dem Film Beteiligter eindeutig nicht aus, um das Gewollte umzusetzen. Zu wirr, zu theatralisch, zu Effekt-lastig bei (wahrscheinlich) günstigen Produktionsbedingungen, löst Legend Of Hell mehr Fremdscham als Spannung und Unterhaltung aus. Schade.


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