Don't Starve Mega Pack
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BEWERTUNG |
21.05.2018 von LorD Avenger
Von einem Dämon gefangen genommen, wird Wilson in eine lebensfeindliche, wilde Welt verbannt, in der er ums Überleben kämpfen muss...
Das Open World Survival Game Don't Starve feierte sein Debüt bereits 2013 und ist inzwischen auf nahezu allen gängigen Plattformen verfügbar - Mobilgeräte eingeschlossen. Das Indie Game mit großer Gefolgschaft gestaltet sich als Mischung aus Minecraft und Binding of Isaac mit einer gehörigen Portion Design im Stile von Tim Burton. Das nun bei 505 Games erschienene Mega Pack beinhaltet neben dem Hauptspiel auch die Erweiterung Don't Starve Together, einem lokalen Split Screen-Multiplayer ebenso wie eine Online-Funktion (die PS+ benötigt) und die beiden DLCs Reign of Giants und Shipwrecked.
Nach einer hübsch gezeichneten, aber wortlosen und völlig aus jeglichem Zusammenhang gerissenen Filmsequenz landen wir mit einem ausgewählten Charakter in der Einöde. Die alle bereits freigeschalteten Figuren bieten verschiedene Fähigkeiten, Stärken und Schwächen, deren Wert und Auswirkungen man als Anfänger allerdings schwer einschätzen kann. Mit Spielbeginn fängt auch das Rennen gegen die Zeit an - wie der Titel bereits besagt, soll man nicht verhungern, aber fehlende Nahrung ist bei Weitem nicht die einzige potentielle Todesfalle im Spiel. Ähnlich wie bei Minecraft zieht man los in die aus verschiedenen Arealen bestehende, durchgängig graue und triste Welt auf der Suche nach Rohstoffen. Ohne jegliche Erklärungen und Tutorials merkt man spätestens nach den ersten Toden, dass die anfänglich wichtigsten Elemente trockenes Gras und Zweige sind, aus denen man sich eine Fackel basteln kann - denn weit gefährlicher als Nahrungsmangel ist die Nacht. Völlige Dunkelheit verschlingt einen und die blinzelnden weißen Augen überall versprechen bereits, das dann die fiesen Kreaturen rauskommen. Zu Gesicht bekommt man sie zwar nicht, aber ohne eine Lichtquelle kann man geräuschvoll mit anhören, wie man zerfleischt wird - und dann gilt es von vorne zu beginnen. Was das Spiel gleichermaßen herausfordernd und frustrierend macht, ist der sogenannte Permadeath - stirbt die Spielfigur, ist das Spiel unwiderruflich verloren und man muss komplett von vorne beginnen - egal ob man es bis Tag 2 oder bis Tag 100 geschafft hat. Laden ist in diesem Fall nicht möglich und man kann auch nicht wie in Minecraft seine verlorenen Gegenstände aufsammeln, weil die Welt mit jedem Neustart auch neu generiert wird. Und aufs Neue muss man unter Zeitdruck in die schlichtweg endlose Welt loseilen und die spärlich verteilten Rohstoffe suchen...
Zugegeben, das Spiel bietet schon eine Menge Möglichkeiten. Im Bastelmenü ist ersichtlich, wie viel neben Fackeln, Lagerfeuern, Äxten und Spitzhacken von Hand erstellt werden kann und die Möglichkeiten erweitern sich noch, sobald man gewisse Maschinen errichten konnte. Auch wenn das vom Spiel selbst mit keinem Wort erklärt wird und man es ähnlich wie bei den Items in Binding of Isaac googlen müsste, gibt es in der wirklich gigantischen Spielwelt eine Menge zu entdecken - obgleich die ersten Spielminuten, in denen man ziellos herumstreift, um die Karte aufzudecken, einheitlich verdörrt und ausgestorben wirken. Bis zu den interessanten Aspekten des Spiels ist es ein langer mühsamer Weg und genau das ist auch der fetteste Minuspunkt des Spiels - das alles für die Katz ist, sobald man stirbt. Selbst Spiele wie Dark Souls oder Minecraft, bei denen man ähnliche Panik vor dem virtuellen Tod hat, sind nicht so nachtragend und löschen gleich sämtliche Spieldaten, an denen man gegebenenfalls viele Stunden gesessen hat.
Stilistisch hat das Spiel immerhin ganze Arbeit geleistet. Auch wenn ich diesen Tim Burton-Style, der an Corpse Bride oder Nightmare Before Christmas erinnert nicht sonderlich gutheiße, so sind doch Zeichenstil, Farbgebung und die daraus resultierende, drückende Stimmung sehr ikonisch. Neben den wie aus Papier ausgeschnitten wirkenden Spielfiguren sind natürlich besonders die Monster spannend anzusehen, die einem - wie alles andere im Spiel auch - den Garaus machen wollen.
Der Multiplayer, gerade im willkommenen, lokalen Splitscreen-Modus, macht das Spiel in keinsterweise einfacher und wenn einer der Spieler stirbt, muss er sein restliches Dasein als nutzloser Geist fristen, außer sein Gegenüber findet einen äußerst seltenen Rohstoff oder ein besonders Portal, das seinen Partner wiederbeleben kann. Je nach Fortschritt möchte man dann gegebenenfalls nicht manuell neustarten, ebenso wenig wird der zweite Spieler aber auch Lust haben, ewig auf seinen Wiedereintritt zu warten. Davon abgesehen wird der Welt aber eine gehörige Portion Einsamkeit und Ödnis genommen, wenn man sie zusammen durchstreifen kann. Das Fazit von: LorD Avenger
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