A-Train ist seit Mitte der achtziger Jahre vor allem in Japan eine beliebte und bekannte Simulationsserie für Konsolen. Nun findet sich der aktuellste Teil der Reihe auch in Deutschland ein. Exklusiv für die Nintendo Switch und komplex wie eh und je.

In A-Train: All Aboard! Tourism verkörpert der Spieler den brandneuen Präsidenten einer Eisenbahngesellschaft, dessen Ziel es ist, seine Firma nach oben zu bringen und der Stadt zu stetigem Tourismus zu verhelfen. Dies geschieht durch den Ausbau des Bahnnetzes, Verbesserung von Fahrplänen und der Verbindung von neuen Attraktionen mit den Transportmöglichkeiten für Touristen.

Simulation

Während Simulationen abseits von Flugzeugen und Fußballmanagern in Deutschland oftmals gar nicht so groß sind, ist Japan diesbezüglich etwas breiter aufgestellt. Vor allem das Thema Züge und Bahnen ist dort gesellschaftlich bedingt ein großes Thema. Somit wundert es nicht, dass es seit der Erfindung der Videospiele immer wieder zahlreiche solcher Simulationen gab. Ab und an gelang auch mal eine davon nach Deutschland, wie es nun mit dieser Variante geschehen ist. Da es sich bei A-Train bereits um eine lange Traditionsreihe handelt, ist eines schon zu Beginn sicher: A-Train: All Aboard! Tourism ist komplex. Sehr komplex.

Komplex mit Hilfe

Zwar gibt es zu Beginn ein Tutorial, jedoch entwickelt das Spiel erst nach vielen Spielstunden seine Komplexität und fordert maximale Aufmerksamkeit und viel Zeit, um sich mit seinem Projekt zu beschäftigen. Eine persönliche Sekretärin namens Matsushima Ayaka und andere Angestellten des Unternehmens oder von der Tourismusbehörde helfen einen mit Tipps und Tricks, während man sich seinen Bahnprojekten widmet. So gilt es stetig seine Ausgaben und Einnahmen im Blick zu behalten und seine Fahrpläne sinnvoll zu gestalten. Hier verbirgt sich eine komplexe Wirtschaftssimulation, die Anfänger doch recht schnell in die Knie zwingen kann.

Überladene Steuerung

Dass ein solches Spiel normalerweise auf dem PC besser aufgehoben wäre, merkt man relativ schnell bei der Steuerung. Ein überladenes Interface und viele Funktionen der Buttons können schnell verwirren. Immerhin gibt es eine gelungene Touchscreen-Steuerung, die sich an gängige Mobil-Standards orientiert. Im Mobilformat ist diese Steuerung auch durchaus zu empfehlen.

Technik ... naja

Technisch ist A-Train: All Aboard! Tourism zwiespältig. Es gibt zwar viele Möglichkeiten, die Grafik mit Blick auf die Performance einzustellen, jedoch ist die grundsätzliche Grafik der Städte, Gebäude und Züge stark veraltet. Was aus der Vogelperspektive nicht so stark auffällt, wird in den Nahaufnahmen mehr als deutlich. Trotzdem leidet das Spiel manchmal unter Performance-Einbrüchen und auch der Lüfter der Konsole wird phasenweise stark gefordert. Ebenfalls schade ist, dass dem Spiel keine deutsche Übersetzung gespendet wurde. Gerade in Deutschland gäbe es für diese Art Spiel sicherlich auch ein älteres Publikum, die des Englischen bestimmt nicht mehr so mächtig sind, um wirtschaftliche Begriffe und gesprochene Zusammenhänge verstehen zu können.

Insgesamt ...

So ist A-Train: All Aboard! Tourism eine komplexe, interessante und auch unterhaltsame Wirtschaftssimulation, die auf der Nintendo Switch sicherlich auch zeitweise einen kleinen Platzhirsch darstellen wird, jedoch krankt das Spiel auch an technischer und einsteigerfreundlicher Politur. Für beinharte Simulationsfans mit einem wirtschaftlichen Verständnis ist A-Train: All Aboard! Tourism jedoch definitiv ein Blick wert.

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