Beat Hazard Ultra Edition
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BEWERTUNG |
13.08.2012 von TorstenSeit vor beinahe 30 Jahren ein Spiel namens Robotron: 2084 das erste Mal den Einsatz zweier Joysticks als Eingabemedium nutzte, ist die Faszination der rasanten Action ungebrochen. Sie ist spätestens mit Spielen wie Geometry Wars oder Super Stardust sogar wieder auf dem aufsteigenden Ast. In vorliegender Ultra Edition von Beat Hazard dürfen Spieler das bekannte Spiel mit neuen Gegnern und nun auch Perks zu eigener Musik genießen. Eines jedoch vorab: Die Epilepsie-Warnung sollte bei diesem Spiel tunlichst nicht ignoriert werden. Denn was hier an Strobo-Effekten, Farbblitzen und Leuchtexplosionen auf das Spielerauge einprasselt, stellt eine nicht unerhebliche Belastung dar ...
Die Spielmechanik eines Zweistick-Shooters ist ebenso simpel wie rasch erklärt. Der linke Steuerhebel dient der Fortbewegung, während der rechte Stick zum Feuern vorgesehen ist. Dadurch lassen sich, losgelöst der Bewegungsrichtung, Gegner unter Beschuss nehmen, egal aus welchem Winkel sie sich annähern. Am besten geht dies natürlich mit einem vernünftigen Gamepad, die Bedienung mit Maus und Tastatur wird allerdings ebenso unterstützt. Bei Beat Hazard bestimmen Tonfolgen die Frequenz der Gegnerwellen. Zur Auswahl stehen dabei nicht nur recht abwechslungsreiche und DRM-freie Tracks der Musikrichtungen Techno, Trance und Dubstep. Es darf jeder beliebige eigene Song importiert und genutzt werden, von Liedern der Metal-Legenden Manowar bis hin zu Katharinas großartiger Karaoke-Version von „Almost Lover“. Bei schnelleren Passagen tummeln sich je nach Schwierigkeitsgrad mehrere dutzend Gegner auf dem Bildschirm, während bei langsamerer Musik nicht nur die Anzahl, sondern auch die Geschwindigkeit und Aggressivität der Feinde abnimmt. Je höher der Schwierigkeitsgrad, desto mehr Schiffe sind auf dem Bildschirm versammelt. Dadurch bleibt mitunter sehr wenig Platz zum Manövrieren. Einem möglichst hohen Highscore sind die zahlreichen Punkte-Multiplikatoren dienlich, die sich durch längeres Überleben oder aufgesammelte Items erhöhen lassen. Doch nicht nur Punkte-Items werden durch die Gegner zurückgelassen, sondern auch zahlreiche Upgrades und Munition für die Sonderwaffen. Wird beispielsweise ein Lautstärke-Item aufgenommen, so erhöht sich nicht nur die Lautstärke der Musik, sondern auch die Anzahl der verschossenen Projektile. Mittels „Power Up“ wird die Waffenstärke zusätzlich gesteigert. Am unteren Bildschirmrand füllen sich so nach und nach zwei Leisten für die Lautstärke und die Waffenkraft. Sind beide zur Gänze gefüllt, so wird der Spieler zum „Beatmaster“, was sich in einer maximalen Feuerkraft bei maximierten Effekten bemerkbar macht.
Gerade bei höheren Schwierigkeitsgraden helfen dem Spieler irgendwann auch keine Jedi-Reflexe mehr weiter. Hilfreich sind dann zahlreiche Sonderwaffen, die anhand der Spielwährung frei geschaltet werden können. Dazu müssen zunächst die jeweiligen Perks erspielt werden, um sie dann mittels verdienter Währung auszurüsten. Upgrades verstärken die Wirkung der einzelnen Perks. Während anfangs dem Spieler nur eine gewaltige Sprengbombe als letztes Mittel der Verteidigung zur Verfügung steht, können dann Mini-Raketen, Abwehrschilde und der „Ultra-Beam“ - eine alles durchdringende Strahlenkanone - frei geschaltet werden. In der Liste der verfügbaren Perks stehen später auch die beiden höchsten Schwierigkeitsstufen „verrückt“ und „suizidal“ zur Auswahl, die anfangs noch nicht gewählt werden können. Gerade bei schnelleren Titeln sollten sich hier nur Spieler versuchen, die über eine gewisse Ausrüstung verfügen, sonst wird das Ende des Songs in unerreichbare Ferne rücken.
Zur Auswahl stehen verschiedene Spielmodi. Der Standard-Modus lässt einen Titel bis zum Ende durchspielen. Ist dieser vorbei, so endet auch die jeweilige Spielrunde. Im Überlebensmodus wird dagegen so lange gespielt, bis die Leben des Spielers verbraucht sind. Ist ein Lied am Ende, so wird einfach der nächste Track der Liste abgespielt. Wem die Highscore-Hatz zu stressig ist und wer lieber relaxed zur begleitenden Lieblingsmusik eine Runde zocken möchte, der wählt den „Chillout-Modus“. Hier herrschen weder Zeitlimits noch eine Begrenzung der verfügbaren Leben. Im „Boss-Rush“ werden statt der üblichen Formationen von Gesteinsbrocken und Raumschiffen ausschließlich die dicksten Feinde, die Endgegner unter Beschuss genommen. Wer es noch hektischer haben möchte, der lädt sich einen Freund zum Spielen ein. Das ist an einem Rechner, wie auch online möglich. Im Zwei-Spieler-Modus wird dann entweder kooperativ oder gegeneinander angetreten.
Optisch wird das Spiel wie eingangs bereits erwähnt durch farb- und kontrastreiche Effekte beherrscht. Bassschläge lassen überall auf dem Bildschirm blitzende Effekte in den verschiedensten Farben erstrahlen. Stille Passagen verringern die Sättigung und das Spiel wird beinahe monochrom dargestellt. Den schwarzen Hintergrund durchzucken aber bereits beim Einsetzen der Melodie erste Blitze und farbige Schleier verzieren das einst so schmucklose Bild. Was dann aber bei vollends aufgedrehten Effekten – diese sind bei Bedarf zu Lasten der Punktezahl reduzierbar – im höchsten Schwierigkeitsgrad eines Techno-Titels geboten wird, spottet beinahe jeglicher Beschreibung. Vor einem derart effektüberladenden Bildschirm fällt es schwer, Gegner und feindliche Projektile ausfindig zu machen. Neben den frei wählbaren Musikstücken gibt es noch übliche Schussgeräusche einschlägiger Arcade-Titel und druckvolle Explosionen. Ein wahres Fest für die Nachbarn – also besser mit Kopfhörer spielen. Cover & Bilder © Headup GmbH, All rights reserved. Das Fazit von: Torsten
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