De Blob 2

De Blob 2

Publisher: EuroVideo
Entwicklerstudio: THQ Nordic
Genre: Action
Sub-Genre: Familie
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 27.02.2018
USK 6

De Blob 2   10.03.2018 von LorD Avenger

Comrade Black kehrt mit seinen Schergen zurück, um die Welt ihrer Farbe zu berauben. Blob und seine Freunde stellen sich ihnen entgegen und bringen nicht nur die Farbe, sondern auch die Freude zurück...

 

Nach Shadow of the Colossus wird für die PS4 nun der nächste "Oldie" ausgegraben. De Blob 2 erschien ursprünglich 2011 für alle damals gängigen Konsolen - inklusive dem Nintendo DS. Blob, der Protagonist, ist ein... nun, ein Blob eben und hat die Fähigkeit Farben aufzusaugen und an seine Umgebung abzugeben. Logischerweise ist der Bösewicht sein Gegenstück und entzieht allem die Farben, die gleichbedeutend mit Fröhlichkeit und Lebensfreude ist. Während Blob seinen Widersacher Black (der eindeutig verwandt ist mit dem Tentakel aus Day of the Tentacle) also verfolgt, bügelt er dessen Missetaten von Level zu Level aus.

 

Spielprinzip

 

Das Konzept von De Blob hat im Grunde genommen schon einen ziemlich therapeutischen Entspannungscharakter. Man wird in diese völlig ausgegrauten Level hineingeworfen und färbt Gebäude für Gebäude, Baum für Baum und Bewohner für Bewohner mit nichts mehr als Körperkontakt. Auch der Boden unter den nicht vorhandenen Füßen bekommt sein Leben zurück, Gras und Blumen blühen, Vögel zwitschern und man fühlt sich einfach gut dabei, gewissenhaft sämtliche farbfreien Bereiche auszulöschen. Das ist tatsächlich optional, da nur einige Hauptmissionen erfüllt werden müssen, um das Ende eines Levels zu erreichen - vor dem Verlassen kann man dann aber noch dem Kompass folgen und sämtliche Gebäude, Bäume, Bewohner und Plakatwände einfärben und die unterschiedlichen Sammelsachen jagen, mit denen Blob u.a. aufgestuft werden kann (mehr Leben, mehr Farbkonsum, mehr Panzerung, etc.).

 

Gameplay

 

Die Levelgestaltung ähnelt sich ziemlich, ebenso wie Gameplay und Missionen. Wie nicht unüblich für 3D-Action-Adventures (Yooka-Laylee, Super Mario Odyssey) ist jedes Level eine kleine Open World, die durch das Abschließen der Story-Missionen erweitert wird. Besagte Missionen erfordern meist das Einfärben vorgegebener Oberflächen - nicht selten in ebenfalls vorgegebenen Farben, das Besiegen von Gegnern oder das Abschließen eines Gebäudes. Auch um ein Gebäude zu infiltrieren wird eine bestimmte Menge einer festgelegten Farbe benötigt. Ist dieses Hindernis überwunden, wechselt die Spielperspektive in eine 2D-Ansicht, in der Blob durch die engen Gänge des Gebäudes schlurft, Gegner besiegt, Bewohner befreit und Schalter drückt. In der Regel ist das innerhalb von wenigen Minuten erledigt und man kann sich wieder der Erkundung der eigentlichen Spielwelt widmen.

 

Ein Grund, warum es so schnell geht, ist der geringe Schwierigkeitsgrad im Kampf gegen die farblosen Gegner. Mit der richtigen Tastenkombination visiert Blob seine Gegner automatisch an und mit energischem Tastenkloppen springt er dann von Feind zu Feind und vernichtet sie unter sich - man muss lediglich darauf achten, genug Farbe aufgenommen zu haben. Bei jeder Gegnervorstellung und in einer Sprechblase neben ihren Köpfen wird angezeigt, wie viele Farbpunkte zum Besiegen nötig sind. Erst im späteren Spielverlauf erscheinen anspruchsvollere Gegner, die dann für den Einsatz von mehr Farbpunkten gerammt anstatt zerquetscht werden müssen oder die nur eine bestimmte Farbe für den Angriff zulassen.

 

Bildergalerie von De Blob 2 (6 Bilder)

Das wird anstrengend...

 

Neben der ausbleibenden Abwechslung auf einem zufriedenstellenden Niveau ist die Farbpflicht das lästigste Element im Spiel. Zugegeben, das Spiel will zu einem gewissen Grad ein Puzzle-Game sein und entsprechend muss man in einigen Missionen etwas vorausplanen. Ein stufenförmiges Gebäude beispielsweise, das in verschiedenen Farbvorgaben blinkt, muss systematisch von oben nach unten eingefärbt werden, da man seine Arbeiten ansonsten zwangsläufig wieder zunichtemacht - zum Einfärben genügt schließlich nur eine Berührung und ein Abschalten dieser Fähigkeit ist nicht möglich. Die vorgegebenen Farben erst einmal zu finden oder zu mischen kann schon ziemlich schnell ziemlich ernüchternd sein - gerade wenn dann auch noch die Gegner mit dieser Eigenschaft aufwarten.

 

Auch lästig ist das begrenzte Farbvolumen seitens Blob, selbst wenn dieser Punkt relativ schnell voll aufgelevelt ist. Viele Missionen erfordern das Erklimmen eines Turms und an der Spitze bedeutet die offene Luke einem eine bestimmte Anzahl einer bestimmten Farbe zu opfern - die es selbstverständlich nur am Fuße des Turmes gibt. Selbst ohne Fehler wird das teilweise schon schwer, da jeder erfolgreiche Angriff Farbe verbraucht und man einfach nicht mehr genug übrig hat und wieder hinunter muss, um sich erneut vollzusaugen. Ganz zu schweigen davon, wenn man einen Sprung falsch einschätzt, in der giftigen Tinte landet und dadurch nicht nur seine Farbe verliert, sondern sich noch dazu schnellstmöglich im Wasser reinwaschen muss - das selbstverständlich auch bereits bei nur dem Hauch einer Berührung sämtliche Farbe neutralisiert.



Cover & Bilder © 2018 THQ Nordic


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Das Spiel hatte großes Potential und hätte mehr auf den Faktor Entspannung setzen sollen, wie in den ersten Leveln. Die zunehmend lästigen "Farbrätsel", die mehr Geduld als Köpfchen erfordern, die farbspezifischen Gegner oder die Level, in denen man sich zunehmend schwerer zurechtfindet... alles entwickelt sich zum krassen Gegenteil des entspannten Frohlockens beim Einfärben der gesamten Karte zu Beginn. Dem Spiel fehlen darüber hinaus dringend abwechslungsreichere Missionen und Gameplay-Elemente (die paar Power-Ups geben einem kaum das Gefühl etwas wirklich Neues & Tolles freigeschaltet zu haben), die auch den etwas anspruchsvolleren Spieler länger bei der Stange halten.


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positiv negativ
  • Einfärben der Umgebung vermittelt wunderbar das metaphorische Befreien der Fröhlichkeit
  • Viele einfärbbare Oberflächen und Sammelsachen, die zum Erkunden einladen
  • Ein zweiter lokaler Spieler kann einsteigen und das Geschehen ähnlich wie die Fliege in Rayman Legends beeinflussen
  • Missionen werden sehr schnell eintönig und buchstäblich anstrengend
  • Bestimmte Farben nutzen zu müssen bremst den Spieler aus und ergibt die meiste Zeit über nicht wirklich Sinn





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