Dead Space
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BEWERTUNG |
10.02.2023 von LorD Avenger2008 ist lange her - inspiriert vom Erfolg von Spielen wie Resident Evil 2 & 3 versuchte auch EA sich am Remake einer starken Horror-Marke. Aber konnte man Dead Space tatsächlich verbessern? Und funktioniert es heute immer noch?
Inhalt
Die Funkstille des Bergbauschiffs USG Ishimura untersuchend docken Ingenieur Isaac Clark und ein kleines Team dort an, nur um festzustellen, dass scheinbar die gesamte Besatzung verschwunden ist. Stattdessen treiben Monster ihr Unwesen, die jederzeit und überall aus Lüftungsschächten und anderen dunklen Ecken hervorspringen können. Eine Flucht wird durch technische Komplikationen vereitelt und Isaac ist ohnehin auf der Suche nach seiner auf der Ishimura stationierten Frau, also teilt sich das Team auf, um herauszufinden, was auf dem riesigen Raumschiff geschehen ist und wie sie wieder von dort entkommen können. Doch auch abgesehen von den Monstern geschehen merkwürdige Dinge an Bord, die das Vorankommen signifikant erschweren...
Unterschiede zum Original
Beim gleichnamigen Dead Space handelt es sich nicht etwa um ein Reboot der Serie, sondern um ein sehr originalgetreues Remake - und SEHR sollte hier tatsächlich groß geschrieben werden. Fans des Originals werden nahezu alles problemlos wiedererkennen, auch 15 Jahre später. Story, Charaktere, Schauplätze, Gegner, Achievements - selbst die Jumpscares sind dieselben (und funktionieren trotzdem noch erschreckend gut). Ein wenig mehr Emotionalität wurde beigesteuert, indem man den zuvor komplett stummen Protagonisten Isaac mit einer Stimme versehen hat und zwei wichtige Charaktere jeweils eine Serie von Nebenaufgaben erhalten, die ihre Vorgeschichte näher beleuchtet und die Originalgeschichte von Dead Space solide ergänzt. Davon abgesehen wurden ein paar der simplen Rätsel ausgetauscht - was man aber ehrlicherweise nicht wirklich merkt - und wer es auch durch das New Game+ schafft kann sich auf ein alternatives Ende freuen. Die restlichen Unterschiede sind technischer Natur mit dem Entfernen von Ladezeiten, dem Aufpolieren der Grafik und den noch detaillierteren Schadensmodellen der Gegner.
Gameplay
Dead Space ist und bleibt ein 3rd Person Survival Horror Game mit einer ausgeprägten Action-Komponente. Isaac durchforstet die verschiedenen Stationen des Raumschiffs, findet neue Waffen, trifft auf neue Gegner, upgraded Ausrüstung und Anzug mithilfe von gefundenen Items oder Credits. Viele Räume und Durchgänge sind beim erstmaligen Passieren noch verschlossen, was es dem Game auf clevere Art ermöglicht, dieselben Schauplätze zu verschiedenen Zeitpunkten der Geschichte zu recyclen ohne sie alt erscheinen zu lassen.
Der besondere Twist am Dead Space-Gameplay führt Shooter-Veteranen an der Nase herum - denn auf einmal bringt es überhaupt nichts mehr auf den Kopf zu zielen. Blutig wird der dadurch zwar immer noch pulverisiert, den Gegner hält das aber kein Stück auf. Um die Gegner in Dead Space effektiv auszuschalten, muss man ihnen nämlich die Gliedmaßen abtrennen. Die meist mit sichelartigen Klingen besetzten Arme oder die Beine sind Garanten dafür die blutrünstigen Kreaturen nicht nur auszubremsen, sondern auch möglichst schnell auszuschalten. Wem das beträchtliche Waffenarsenal des Spiels dabei aber noch nicht ausreicht, der kann natürlich auch mit den Dead Space-typischen Sonderfähigkeiten arbeiten und Gegner mit Stase verlangsamen oder ihnen Gegenstände mit Telekinese entgegenschießen - von explosiven Behältern, über spitze Stahlrohre oder die eigenen abgetrennten Klingen der Monster.
Grafik & Atmosphäre
Dead Space ist eines meiner allerliebsten Horrorspiele und hat mich nachhaltig beeindruckt wie kaum ein anderer Genre-Vertreter. Der 2008er Teil hat bereits wunderbar funktioniert und ist nach wie vor super spielbar, aber die Verbesserungen hier und da sind natürlich sehr willkommen. Zugegeben, in den überwiegenden engen Gängen des Raumschiffs merkt man nicht allzu viel von der aufpolierten Grafik, gerade auch weil wir hier nicht in derselben Liga spielen wie aktuelle Vorreiter a la Horizon Forbidden West oder God of War: Ragnarök. Aber in den offeneren Arealen und bei den Monstern und ihren verschiedenen abzutrennenden Schichten.
Was Dead Space damals schon konnte und jetzt nicht schlechter macht ist die beklemmende Atmosphäre. Die beengten Räume und die Unberechenbarkeit der Monster, die jederzeit hinter einem auftauchen können und einem die Panik in den Nacken treiben sind selbst noch besorgniserregend, wenn man seine Lieblingswaffe und den Anzug komplett aufgerüstet hat und das Spiel eigentlich auswendig kennt. Gleichzeitig macht es aber auch einfach Spaß diesen lästigen Viechern fast schon chirurgisch die Gliedmaßen abzuschießen und dann mit einem beherzten Stampfer nochmal auf die toten Überreste zu treten, um ihnen mit einem genugtuenden noch ein Item zu entlocken.
Cover & Bilder © 2023 Electronic Arts Inc. Das Fazit von: LorD Avenger
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