Es ist eine irre Mischung, wie man sie in dieser Form wohl nur in Indie-Spielen finden dürfte. Man nehme den Action-Klassiker „Metal Slug“ mischt ihn mit dem Zombie Horror von „Left 4 Dead“ und gibt noch eine Prise Tower-Defense hinzu. Das Ergebnis ist "Deadly 30". Ein verrücktes Zombie-Gemetzel aus der Feder eines Briten und eines US-Amerikaners. Wir haben uns den untoten Horden angenommen und verraten Euch, ob sich der Kauf des ungewöhnlichen Spieles lohnt ...
Eine Welt, die vom Tod regiert wird, lässt sich nur mit eiserner Disziplin und einer ausgefeilten Strategie überleben. Die wichtigste Frage nach einer Zombie-Apokalypse zielt auf die eigene Lebensweise ab. Bunkert man sich an einem Ort ein und hofft darauf, mit großen Zäunen die Horden aufzuhalten, oder zieht man auf der Suche nach Essen und anderen Gütern durch das Land? Ersteres klingt zwar am Anfang noch nach einer guten Idee, aber spätestens, wenn man begriffen hat, wie das Prinzip von Zombiehorden funktioniert, überdenkt man diese Entscheidung.
In "Deadly 30" bekommt man die Nachteile als Spieler zu spüren. Gleich zu Beginn betritt man als erschöpfter Armee Soldat ein verlassenes Haus. Dies wird für die nächsten 30 Tage die eigene Basis und sollte entsprechend auf das bitterste hin verteidigt werden. Zunächst gilt es, den Generator wieder in Gang zu setzen. Dinge reparieren und aufzubauen gehört zu den Stammelementen in "Deadly 30". Ohne den Generator wären die Überlebenschancen in der dunklen Nacht relativ gering. Er sorgt für Licht und macht aus unserer Basis überhaupt erst den halbwegs sicheren Rückzugsort. Um ihn aufzubauen, werden Schrottteile benötigt, die wiederum im Umland gefunden werden können.
Darum geht es tagsüber auf die Suche. "Deadly 30" besitzt ein ausgefeiltes Zeitsystem, welches den Spieler über die namensgebenden 30 Tage hinweg stetig treibt. Tagsüber ist die Zombiepopulation nennenswert geringer und damit dieChance besser, einen Trip durch das Umland zu überleben. Nachts hingegen sollte man tunlichst im sicheren Umfeld der Basis bleiben, da dort mittels Zäunen und Stand-MGs wesentlich bessere Überlebenschancen herrschen.
Ist man erst mal unterwegs, kann es passieren, dass man auf einen weiteren Überlebenden trifft. Insgesamt drei unterschiedliche Charaktere hat "Deadly 30" zu bieten. Jeder der Charaktere kann einzeln angewählt werden und jeder kann entsprechend eigene Waffentypen benutzen. Unser Armeesoldat beherrscht z. B. Maschinenpistolen, während der russische Kollege gerne gezielt mit Gewehren agiert. Die Möglichkeit kooperativ auf Zombiejagd zu gehen, besteht leider nicht. Wählt Ihr einen Gefährten an, werden die anderen beiden Mitstreiter stets von einer KI gesteuert. Das ist schade, da das gemeinsame Überleben ja bekanntlich doppelt so viel Spaß bringt.
Jeder Zombiekenner weiß, dass die gierigen Hirnfresser stets ein Gefühl dafür haben, wo Frischfleisch zu finden ist. Deshalb nimmt der Druck auf den Spieler mit jeder Nacht zu. Schafft man es nicht seine Abwehrstellungen am Tag vernünftig aufzubauen, dürfte man spätestens in der dritten Nacht gehörige Probleme bekommen. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings auch, ohne diesen Faktor nicht zu unterschätzen. "Deadly 30" setzt in seiner Machart ganz klar auf das Spielgefühl der alten Klassiker, wo Fluchen noch an der Tagesordnung war. Eventuell ist der Titel daher für jüngere Anwärter nicht so sehr geeignet, andererseits kann man ihn umso mehr für die alten Zocker empfehlen.
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