Final Fantasy XVI
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BEWERTUNG |
14.07.2023 von LorD AvengerWenn Game of Thrones auf Kingdom Hearts trifft und eine Prise Naruto einfließen lässt, dann kommt Final Fantasy XVI dabei heraus...
Inhalt
Die großen militärischen Mächte Valistheas sind um die gigantischen Mutterkristalle herum entstanden, die die Königreiche mit Magie versorgen. Die Menschen des Kontinents scharen sich um sie, denn sie sind der einzig sichere Hafen vor der Fäule, die sich übers Land ausbreitet und sowohl Leben als auch Magie zerstört. Doch es gibt auch Menschen, die nicht an die Zauberkräfte der Kristalle gebunden sind. Einigen von ihnen wohnt die Magie von Geburt an inne, auch wenn sie deswegen gebrandmarkt und als Sklaven gehalten werden. Eine Handvoll besonderer Menschen jedoch werden als Domini geboren, denn ihnen wohnen Esper inne, in die sie sich verwandeln und so das jeweilige Königreich beschützen können. Einige von ihnen gehören aufgrund dieser Besonderheit zum Königshaus, andere werden ähnlich unterdrückt und ausgenutzt wie die Gebrandmarkten.
Clive gehört zum Haus Rosaria, doch ist die Esper des Phönix nicht in ihm als Erstgeborenem erwacht, sondern in seinem kleinen Bruder Joshua, den er zu beschützen geschworen hat. Ein verhängnisvolles Ereignis allerdings trennt die beiden voneinander und zerrüttet des Königreich, wodurch die Karten von Clives Schicksal neu gemischt werden. Anstatt sein Königshaus zu beschützen verschreibt er sein Leben nun einem Rachefeldzug.
Gameplay
Wie wir es bereits in den letzten Final Fantasy-Ablegern beobachten konnten, wandelt sich das Kampf-Gameplay immer mehr der schnellen Action zu. Was vor Jahren noch das strategische rundenbasierte Rollenspielkampfsystem war, gleicht nun einem primitiven Hack and Slay mit Diablo-Einflüssen. Primitiv daher, weil die normalen Angriffe keine Variation beinhalten, sondern sich automatisch als Kombo aneinanderheften - lediglich, wenn man diese Fähigkeit freischaltet, kann man seinen Standardangriff auch aufladen. Ansonsten bleibt einem eigentlich nur das Ausweichen per R1-Taste.
Abwechslung bringt lediglich der Einsatz von Clives Esper-Kräften. Im Spielverlauf gewinnen wir immer neue hinzu, müssen uns aber stets für drei aktive entscheiden, zwischen denen wir im Kampf wechseln können. Jede dieser Kräfte hält zwei auf Tasten abgelegte Spezialangriffe mit dem Element des jeweiligen Espers bereit, die ebenfalls übers Menü ausgetauscht werden können. Nach ihrem Einsatz befindet sich das entsprechende Symbol im Cooldown und - wie z.B. bei einem Diablo - muss man als Spieler warten, bis es wieder aufgeladen ist, um es erneut einsetzen zu können. Und man fiebert diesen Momenten definitiv entgegen, da die Standardangriffe geradezu nutzlos schwach sind, selbst wenn man mit seiner Ausrüstung den Fokus auf Schaden legt.
Besonders sind lediglich die Story-Bosskämpfe, in denen die Verwandlungen in die Esper stattfinden und cineastische Actionsequenzen abgefeuert werden, die an Godzilla-Kämpfe erinnern - oder eben an die Kinder in Naruto, in die die mächtigen Fuchsungeheuer verbannt wurden und die deren Kräften einsetzen, sich in die riesigen Kreaturen verwandeln können und so ihr jeweiliges Dorf beschützen. Diese sind meist überraschend lang und fetzen ordentlich, weil sie eben kinoreif inszeniert wurden. Abgesehen vom Optischen macht das Kämpfen als Esper aber auch nicht mehr Spaß als das mit Clive, weil wir auch hier lediglich unseren Standardangriff, das Ausweichen und anfänglich sogar nur eine Spezialattacke haben - als Esper können wir nämlich nicht mal die Kräfte der anderen Esper beziehen und warten noch länger den Cooldown der Fähigkeit ab. Und wechseln wir vom Kampfbildschirm in die interaktive Videosequenz erwartet uns auch nicht mehr als ein gelegentliches Quick-Time-Event. Ganz selten haben wir eine Sequenz, in die es hoch in die Lüfte geht, wo wir dann ein bisschen Shoot 'em Up spielen dürfen mit manuellem Zielen und abgeschossenen Feuerbällen.
Abgesehen vom Kampf hat das Spiel nicht viel Gameplay zu bieten. Die meisten Levelabschnitte sind sehr linear und auch die offenen Umgebungen laden nicht zum Erkunden ein, weil sie im Grunde genommen nichts als Gegner bereithalten und Orte für die diversen Nebenaufgaben. Die sind auch äußerst dröge, weil sie eben grundsätzlich erfordern irgendwo hinzulaufen, einen oder mehrere Gegner zu besiegen und wieder zurückzulaufen. Keine Variation, keine Minispiele.
Grafik
Final Fantasy hat schon eine ganze Weile den Status verloren der Vorreiter für Grafikinnovation zu sein. Wo wir vor ein paar Teilen noch stets einen neuen Meilenstein der visuellen Umsetzung erwarten konnten ist die Umsetzung von XVI geradezu traurig. Nicht nur sind die Figuren und speziell ihre Gesichter sehr hölzern im Vergleich zu diversen Spielen, die wir in den letzten Jahren erleben durften, auch die umwerfenden Videosequenzen, für die Final Fantasy immer berühmt und geliebt wurde, bleiben völlig aus - alles findet in Spielgrafik statt, nichts hält einen Wow-Moment für uns bereit.
Natürlich bewegen wir uns immer noch auf einem hohen Triple-A-Niveau und nichts im Spiel sieht wirklich schlecht aus - allerdings sieht auch nichts so gut aus wie ein Horizon Forbidden West, ein God of War oder auch nur wie das Final Fantasy VII Remake, das in jeglicher Hinsicht mehr Leben mitgebracht hat und nun auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Cover & Bilder © 2023 SQUARE ENIX CO., LTD. All Rights Reserved. Das Fazit von: LorD Avenger
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