Fire Emblem Fates
|
BEWERTUNG |
20.05.2016 von Mario von CzapiewskiDie Rollenspiel-Reihe Fire Emblem hat, obwohl sie sich lange international im japanophilen Nischenbereich aufhielt, nach ihrem letzten Ableger Fire Emblem: Awakening einen ganz schönen Boost erfahren. Kaum ein Rollenspiel auf dem Nintendo 3DS fand so einen Zuspruch wie dieses und so gab es darauf folgend eine unfassbare Erwartungshaltung gegenüber einem neuen Ableger. Dieser ist nun unter dem Titel Fire Emblem Fates erschienen und bringt neben einer neuen Handlung auch weitere Neuerungen mit sich.
Es herrscht Krieg zwischen dem Königreich Nohr und dem Königreich Hoshido. Zwischen diesen beiden Parteien findet sich der Spieler als geborener Hoshido wieder und gerät zwischen eben diese verfeindeten Fronten. Je nachdem für welche Seite man sich entscheidet, verfolgt man den Krieg aus der entsprechenden Perspektive. Über allem steht jedoch die Frage, wie dieser grausame Krieg endlich beendet werden kann.
Fire Emblem Fates ist ein interessantes Konzept. Zum ersten Mal in der Geschichte der Spielereihe werden zwei Versionen einer Geschichte angeboten. Ganz im Gegensatz zu den Pokemon-Spielen erhält man hier aber tatsächlich größtenteils unterschiedliche Geschichten, mit unterschiedlichen Spielweisen. Diese nennen sich in den Einzelversionen Fire Emblem: Herrschaft und Fire Emblem: Vermächtnis. In der Special Edition wird zusätzlich noch eine dritte Variante angeboten mit dem Titel Fire Emblem: Offenbarung, welche auch als Download erhältlich sein wird. In der zum Test vorliegenden Downloadvarianten wurden alle drei Spiele zu einer Version zusammengeführt. Somit entscheidet man sich beim Kauf der Einzelvarianten direkt für eine Partei des Spiels, während man in der zusammengefassten Version Fire Emblem Fates nach einem langen, spielbaren Intro (!) vor die Wahl gestellt wird.
Neben der Inhaltsunterscheidung differieren beide Episoden auch im Schwierigkeitsgrad. Während Vermächtnis etwas zugänglicher ist, geht es in Herrschaft etwas knackiger zur Sache. Dennoch sehen die spielbaren Hauptbestandteile beider Episoden gleich aus. Wie in den Vorgängern gibt es taktische, rundenbasierte Kämpfe, die mit verschiedenen Figuren bestritten werden müssen. Während diese zu Anfang noch recht simpel sind, wird der Schwierigkeitsgrad im Laufe des Spiels deutlich aufgestockt. So gilt es nicht nur alle Parameter seiner Figuren im Blick zu behalten, sondern auch das sogenannte Waffendreieck zu beachten, welches vorgibt, welche Waffe einer anderen überlegen ist.
Zwischen den Kämpfen gibt es die Möglichkeit ein eigenes Quartier durch erkämpfte Bonuspunkte auszubauen. Auch soziale Interaktion zwischen den eigenen Figuren findet hier statt. Dies kann im Laufe des Spiels sogar in einer Geburt gipfeln, was dem Spiel zusätzliche interessante Aspekte verleiht. Vor allem im Kampf ist ein gutes Zusammenspiel innerhalb der Gruppe wichtig, was anhand eines Sympathiestatuswertes dargestellt wird.
Generell verbringt man zusätzlich als Spieler viel Zeit in unterhaltsamen Dialogen, welche immer wieder in englischer Sprache mit deutschen Texten zwischen den Kämpfen stattfinden. Dies ist ebenfalls ein sehr unterhaltsamer Teil des Spiels, wenngleich die Geschichte selten wirklich spannend wird, und weitgehend von kurzweiligen Dialogen lebt.
Grafisch macht Fire Emblem Fates vor allem in den 3D-Zwischensequenzen einiges her. So wird der 3D-Effekt gut und nie zu aufdringlich eingesetzt und ergänzt die Spielerfahrung sehr schön. Die Ingame-Grafik zeigt sich recht schlicht und manchmal etwas steif animiert. Dem stehen jedoch die sehr schönen Charakterzeichnungen gegenüber, welche wirklich von aller höchsten Qualität sind.
Alles in allem sind beide Varianten von Fire Emblem Fates hervorragende Strategie-Rollenspiel-Kost für japanophile Gamer mit Interesse an starker Figurenbindung. Dies setzte die Fire-Emblem-Serie schon in vorherigen Teilen erfolgreich um und führt dieses mit dem neusten Teil ebenfalls überzeugend fort.
Cover & Bilder © Nintendo of Europe GmbH - Alle Rechte vorbehalten Das Fazit von: Mario von Czapiewski
|
|
Kommentare[X]