Indivisible
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BEWERTUNG |
12.10.2020 von LorD Avenger
Ein handgezeichnetes Rollenspiel mit abwechslungsreichen Plattformer-Elementen und herausragenden Charakteren...
Inhalt
Die junge Ajna wächst behütet in einem kleinen, abgelegenen Dorf auf und ihr Vater unterrichtet sie nicht nur im Kämpfen, sondern auch in allem anderen. Zumindest bis eines Tages eine Armee einfällt, das Dorf in Brand steckt und alle Bewohner tötet. Ajna, plötzlich allein, stellt sich den Eroberern und kann sich im Kampf mit Hauptmann Dhar messen, der am Ende auf mysteriöse Weise in ihren Kopf hineingezogen wird. Während ihres Kampfes sind nämlich Ajnas mysteriöse Kräfte erwacht, die sie nicht nur stärker machen, sondern auch eine Welt in ihrem Kopf offenbart, in der sie Gefährten aufnehmen und mit sich nehmen kann. Dhar wurde von dem skrupellosen Herrscher namens Ravannavar geschickt, an dem das junge Mädchen sich nun rächen möchte - also zieht sie ziemlich weltfremd los und stürzt sich in ein Abenteuer ungeahnten Ausmaßes. Sie ahnt noch nicht, dass sie gleichzeitig der Schlüssel zur Zerstörung sowie zur Rettung der Welt ist.
Gameplay
Das Spiel ist eine Mischung aus Rollenspiel und Plattform-Adventure. Man bewegt Ajna durch die zweidimensionale, aber dennoch weit verwinkelte Welt, sucht Geheimnisse und Gegner. Das Kampfsystem ist simpel: begegnet man einem Gegner, kann man diesen entweder angreifen, man wird angegriffen oder man versucht unberührt an ihm vorbeizukommen. Wie man es schon aus anderen RPGs kennt, gewinnt der erste Angreifer die Initiative und darf nicht nur im Kampffenster als Erster angreifen, sondern verursacht so bereits den ersten Schaden. Für die Schlacht zoomt die Kamera dann heran und lässt das Geprügel nicht etwa mit einem generischen Hintergrund stattfinden, sondern immer genau dort, wo man das Kriegsbeil ausgegraben hat. So kann es auch. obgleich selten, vorkommen, dass man selbst oder die Gegner einen Abgrund hinunterstürzen und der Kampf vorzeitig unterbrochen wird. Geht alles seine gewohnten Bahnen, stehen das eigene Team und das gegnerische sich gegenüber und dürfen angreifen. Jeder Krieger auf der Seite des Spielers hat drei Angriffe zur Verfügung, die je nach Charakter unterschiedlich lang brauchen, um sich wieder aufzuladen. Die maximal vier Charaktere lassen sich im Pausenmenü auf eine feste Position setzen, die der Lage der A,B,X- & Y-Tasten auf der Switch entsprechen und gleichzeitig die zugeordneten Angriffsknöpfe für den jeweiligen Kämpfer sind. Kombiniert man einen Angriff zusätzlich mit einer Richtung, kann man unterschiedliche Angriffe ausführen. Diese unterscheiden sich stark bei jedem Charakter und haben alle ihre Vor- und Nachteile. Manche Bosskämpfe sind beispielsweise nicht zu schaffen, wenn man keinen Krieger im aktuellen Raster hat, der mit einem Angriff direkt mehrere Treffer erzielen kann. Außerdem sind Heiler auch nicht verkehrt, so unterschiedlich ihre Fähigkeiten auch funktionieren. Mit erfolgreichen Attacken füllt man darüber hinaus eine Leiste auf, die Spezialangriffe ermöglicht - auch diese gestalten sich bei jedem Charakter anders oder ermöglichen bei vollständiger Füllung das Wiederbeleben gefallener Gefährten. Bei Angriffen der Gegner hat man die Möglichkeit mit einzelnen Charakteren oder allen gleichzeitig zu blocken. Je perfekter der Zeitpunkt, desto geringer der Schaden (einigen Angriffen kann man auch nur mit perfekten Blocks entkommen).
Die Plattformer-Elemente sind ebenfalls clever zusammengestellt, gleichzeitig aber noch ausgeklügelter als das Kampfsystem. Der Aufbau der zweidimensionalen Welt mit einer derart verwinkelten Karte, erinnert Gamer immer gerne an die frühen Metroid-Spiele. Im Grunde genommen ist Indivisible zwar recht linear, bietet aber zahlreiche versteckte Winkel und Geheimnisse, die neugierig machen und deren Erkundung sich nicht selten lohnt. Um allerdings überall sämtliche Verstecke zu erreichen oder ausfindig zu machen, braucht man Fähigkeiten, Werkzeuge oder Verbündete, die man erst im Laufe der umfangreichen Geschichte freischaltet. So findet man beispielsweise die Axt von Ajnas Mutter, mit der man nicht nur angreifen, sondern sich auch in Wänden verkeilen kann, um sich hochzuschwingen und so höhere Plattformen erreicht. Später kommt ein Speer hinzu, der einem Zugang zu noch höher gelegenen Orten ermöglich. Auch lernt man das Rutschen durch sehr enge Passagen oder das Sprinten, mit dem man durch einige Wände brechen kann. Das Bogenschießen ist ebenso wenig zu verachten, da man damit nicht nur Gegner schon aus der Ferne umhauen kann, sondern auch ansonsten unerreichbare Schalter aktiviert. Und immer wieder trifft man auf verdächtige Hindernisse, die einem mitteilen, dass man immer noch nicht alle Werkzeuge beisammen hat, um alle Orte zu erreichen.
Abgesehen von den am Ende mehr als zwanzig verfügbaren Kämpfern, kann man noch weitere Personen in Ajnas Kopfwelt aufnehmen. Beispielsweise hat man so die Möglichkeit optional gefundene Kristalle gegen höhere Angriffs- und Verteidigungswerte einzutauschen, sich von einer Wahrsagerin den Weg weisen zu lassen oder die eigenen Angriffe zu trainieren.
Grafik
Zweifelsohne der Punkt, an dem es am wenigsten auszusetzen gibt. Sowohl Charaktere als auch Hintergründe sind wunderschön handgezeichnet, farbenfroh und detailverliebt. Alle Bewegungsanimationen sind flüssig und überraschend aufwändig und auch die Charakterzeichnungen bei Dialogen haben für jede Gefühlslage ein Bild parat. Gerade auch die lebhaften Städte mit zahlreichen sich bewegenden Figuren im unerreichbaren Hintergrund sind sehr beeindruckend. Ganz davon abgesehen, dass die verschiedenen Abschnitte im Spiel ein Wunderwerk der Abwechslung sind - keine der Städte gleicht der anderen und darüber hinaus müssen Ajna und ihre Freunde durch Dschungel, Berge, Wüsten, Tempel, Himmelsfestungen und noch vieles mehr wandern und klettern, um ans Ziel zu kommen. Cover & Bilder © Developed by Lab Zero Games. Published by 505 Games, S.p.A. Das Fazit von: LorD Avenger
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