Killer Ink.

Killer Ink.

Originaltitel: Parlor
Genre: Horror • Folterthriller
Regie: Devon Downs • Kenny Gage
Hauptdarsteller: Robert LaSardo • Jordan James Smith
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (93 Min)
Label: Tiberius Film
FSK 18

Killer Ink.   03.08.2016 von MarS

Torture Porn hat in Deutschland schon immer einen schweren Stand und muss nicht selten seitens der FSK für eine Freigabe Federn lassen. Auch der vorliegende Killer Ink - Dein erstes Tattoo wirst du nie vergessen musste für die FSK ab 18 Jahren geschnitten werden und wurde gemäß Laufzeitangabe um satte fünf Minuten erleichtert. Ob der Film trotz allem noch überzeugen kann erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.

 

Bevor der Ernst des Lebens beginnt, wollen die fünf amerikanischen Jugendlichen Jesse, Amy, Brock, Kevin und Kelly noch einmal richtig die Sau raus lassen und machen zu diesem Zweck Partyurlaub im Städtchen Vilnius in Litauen. Die Stimmung ist aufgeheizt und der Alkohol fließt in Strömen, als Brock die faszinierende Uta kennen lernt. Die erzählt der Truppe von ihrem Chef, einem Tätowierer den sie nur den "Künstler" nennt und überredet schließlich Brock und Amy, sie zum Studio zu begleiten und sich ein Tattoo stechen zu lassen. Als die beiden am nächsten Morgen nicht bei den anderen im Hotel sind als diese aufwachen machen sich Jesse, Kevin und Kelly auf die Suche nach den Verschollenen. Ihr Weg führt sie letztendlich tatsächlich zum "Künstler", doch dadurch entwickelt sich der eigentlich zwangslose Urlaub zu einem Albtraum. Der mysteriöse Tätowierer hat nämlich ganz eigene Pläne mit den Party-Touristen...

 

Killer Ink - Dein erstes Tattoo wirst du nie vergessen ist ein klassischer Torture Porn Horrorthriller und erinnert nicht nur dank der gewählten Location und Teile der Geschichte schnell an sein offensichtliches Vorbild Hostel. Dennoch schafft es der Film, nicht zuletzt dank der tollen Atmosphäre und den (mit einer Ausnahme) glaubwürdigen Darstellern, dem Genre seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken und selbst Zuschauer vor den Kopf zu stoßen und mit einem mulmigen Gefühl zu hinterlassen, die mit Torture Porn eigentlich mittlerweile nichts mehr anfangen können - wozu auch ich selbst mich zähle. Zusätzlich gibt es im Finale noch einen tollen Twist zu bestaunen, den man so nicht wirklich erwartet hätte und damit deutlich für den Einfallsreichtum des Drehbuchs spricht. Dabei schafft es Killer Ink sogar, nicht auf üblichen Tattoo-Klischees aufzubauen, sondern tatsächlich authentische Informationen über die Körperkunst zu liefern, was man unter anderem auch an dem erstaunlich starken und intensiven Einsatz von Sara Fabel als Uta erkennt, denn diese ist auch in der Realität ein finnisches Tattoo-Model. Das Erzähltempo ist sehr angenehm für den Zuschauer und bietet keinen Platz für Verschnaufpausen, egal ob in ausschweifenden Partyszenen, der ein oder anderen erotischen Sequenz oder während den trotz geschnittener Fassung heftigen Folterungen. Diese sind in Killer Ink - Dein erstes Tattoo wirst du nie vergessen recht zahlreich vertreten und hinterlassen dank expliziter Darstellung und beklemmender Atmosphäre eine heftiges Unwohlsein und extrem mulmiges Gefühl. Dank den geschickt platzierten Schnitten fällt hier nie auf, dass die Schere angesetzt wurde, wodurch zum einen der Erzählfluss der Inszenierung nicht ins Stocken gerät, zum anderen die entsprechenden Szenen trotzdem nicht ihre Wirkung verlieren.

 

Bildergalerie von Killer Ink. (6 Bilder)

Das Bild der Blu-ray liefert eine angenehme Schärfe und solide Details, die in dunklen Bereichen aber ab und an leicht untergehen. Häufig eingesetzte Farbfilter unterstützen hervorragend die Atmosphäre des Films, wobei der Kontrast immer wieder etwas erhöht wird. Der Ton ist ebenfalls grundsolide und bietet zwar wenig Effekte für die Surroundanlage, dafür stets verständliche Dialoge, eine angenehme Dynamik und eine perfekte Einbindung des stimmigen Soundtracks. 



Cover & Bilder © Tiberius Film


Das Fazit von: MarS

MarS

Trotz der gekürzten Fassung ist Killer Ink - Dein erstes Tattoo wirst du nie vergessen ein Folterthriller, der unter die Haut geht. Auch wenn vieles an den Torture Klassiker Hostel erinnert, so funktioniert der Film dank geschaffener Atmosphäre und tollen Darstellern sehr gut und wirkt nach wie ein Schlag in die Magengrube. Gerade weil mich Killer Ink - Der erstes Tattoo wirst du nie vergessen schon in dieser Fassung so gut unterhalten hat werde ich definitiv Ausschau nach einer hoffentlich kommenden Uncut-Version halten, denn die wandert  auf jeden Fall in die Sammlung.

 

Eigentlich wollte ich dem Film einen Geheimtipp-Award verleihen, aber den kann ich nicht guten Gewissens mit der ungeschnittenen Fassung vereinbaren...


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