Kotodama: The 7 Mysteries of Fujisawa
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BEWERTUNG |
31.05.2019 von Mario von CzapiewskiVisual Novels und kein Ende. Mit Kotodama - The 7 Mysteries of Fujisawa hingegen erscheint eine neue Visual Novel als Erstveröffentlichung neben der Playstation 4 (Pro) auch auf der Nintendo Switch. Was uns PQube zusammen mit ART Co., Ltd. hier bietet, haben wir uns einmal angeschaut.
Der Spieler spielt einen selbstdefinierten Charakter (Name, Geschlecht), der als Transferschüler auf die Fujisawa Akademie kommt. Kaum dort angekommen, lernt er die aufgedrehte Nanami kenne, welche zusammen mit einer Freundin den ORC-Club (Occult Research Club) betreibt. Sie sind auf der Suche nach den sieben Mysterien der Schule, die als Mund-zu-Mund-Legenden über die Schulkorridore verbreitet werden. Diesem Club schließt sich die Hauptfigur an und hilft bei der Recherche.
Beinahe klassisch
Bei Kotodama - The 7 Mysteries of Fujisawa handelt es sich in erster Linie um eine klassische Visual Novel mit entsprechenden Charakteren und bekanntem Setting. Man klickt sich also durch eine lineare Handlung, die durch vertonte Texte (japanischer Ton, englische Texte), Charakterbilder und seltene Vollbild-Artworks vorangetrieben wird. Im Gegensatz zu vergleichbaren Visual Novels auf der Nintendo Switch wie Tokyo School Life, bietet Kotodama eine verhältnismäßig große interaktive Komponente. So hat man immer wieder die Möglichkeit Gespräche mit einer Auswahl an Antworten zu beeinflussen. Auch gibt es abseits der eigentlichen Handlung kleine ‚Apps‘, in die man immer wieder einen Blick hineinwerfen soll. Die größte spielerische Komponente hingegen ist das eigentliche Kotodama-Minispiel.
Mitschüler/innen ausziehen
Da die Handlung bedingt, dass man immer wieder andere Schüler „verhören“ muss, um die Wahrheit zu einer Situation zu erfahren, hat man sich mit Kotodama ein Puzzle-Spiel überlegt, das ein schnödes Dialog-Verhör ersetzen soll. Es stellt sozusagen eine übernatürliche Fähigkeit da, die die Hauptfigur besitzt, um die Wahrheit aus den Figuren herauszukitzeln. Man solle es sich vorstellen, wie eine Zwiebel, der man nach und nach die einzelnen Schalen abpellt. Die Hauptfigur stellt sich das ganze jedoch eher als unfreiwilligen Striptease vor. So verliert die zu verhörende Person während des Spiels nach und nach ihre Kleidung und steht bei erfolgreichem Abschluss des Spiels nur noch in Unterwäsche da.
Das Puzzle-Spiel
Doch was ist Kotodama? Bei dem Spiel handelt es sich um ein Match-3-Spiel, wie man es vornehmlich von Smartphones kennt. Man kann in einer begrenzten Rundenzahl einzelne Kugeln in einem Raster voller farbiger Kugel auflösen, damit sie sich anschließend entsprechend sortieren und man drei gleichfarbige Kugel zusammen auflösen kann. Dabei gibt es Kugelketten, Sonderkugeln und Spezialattacken, die das Spiel inhaltlich etwas aufblähen. Bei erfolgreich aufgelösten Kugelketten sorgen die erhaltenen Punkte dann dafür, dass sich die im Verhör befindliche Figur – zumindest in der Vorstellung der Hauptfigur – entkleidet. Fragwürdig? Das muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden.
Mehr als nur nackte Tatsachen
Abseits des durchaus merkwürdigen Minispiels, bietet Kotodama allerdings eine klassische aber unterhaltsame Geschichte, die manchmal Humor und durchaus schwereren Themen (wie beispielsweise Tierquälerei) abwechselnd thematisiert und durch einen hübschen Zeichenstil schöne Artworks offenbart. Zusätzlich bieten die sieben Kapitel und ein zusätzlicher Modus, in welchem man das Puzzle-Minispiel abseits der Haupthandlung spielen kann, einen soliden Umfang, der den Spieler einige Stunden beschäftigen kann. Wer dann noch motoviert ist, kann mit weiteren Spieldurchgängen Extras in der Galerie freispielen. Diese reichen von Sounds und Musikstücken bis hin zu Artworks.
Sehr interaktiv
Schlussendlich ist Kotodama - The 7 Mysteries of Fujisawa inhaltlich eine klassische japanische Visual Novel für eine jugendliche Zielgruppe mit stärkeren interaktiven Elementen, mehr, als ihre viele Konkurrenten. Wem Adventures zu komplex sind und wer klassische Visuel Novels zum Lesen zu langweilig findet, bekommt hier einen gelungenen Mittelweg geboten, der auch als Einstieg ins Genre gut geeignet ist. Cover & Bilder © 2019 Developed by ART Co. Ltd. and PQube Limited. Published by PQube Limited. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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