Mario Party Star Rush

Mario Party Star Rush

Publisher: Nintendo
Entwicklerstudio: Nintendo
Genre: Party
Sub-Genre: Brettspiel, Minispiele
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 07.10.2016
USK 0

Mario Party Star Rush   30.10.2016 von LorD Avenger

Nachdem die Jubiläumsausgabe Mario Party 10 viel Kritik einstecken musste, kann ich erfreut bestätigen, dass es wieder aufwärts geht! Der neueste 3DS-Ableger der Partyspiel-Reihe kehrt zu seinen Wurzeln zurück und überzeugt auf voller Länge - und das, obwohl die Spieler das Geschehen nicht über den Fernseher verfolgen und beeinflussen können.

 

Mario Party Star Rush beginnt fröhlich damit, dass man sich einen der vier unterschiedlich eingefärbten Toads aussuchen darf. Auf Anhieb natürlich ein Dämpfer, da der kleine krächzende Pilzmensch nicht unbedingt die Spielfigur der Wahl ist, zumindest bei mir. Dieser Umstand klärt sich aber relativ schnell auf, weil man im klassischen Brettspiel-Modus ("Toad-Tour") nicht mehr zwingend nur eine Spielfigur hat, sondern sich ein ganzes Team zusammenstellen kann. Während des Spielverlaufs tauchen auf dem Brett verteilt nämlich die Nintendo-Charaktere auf, die man eigentlich spielen möchte: Mario, Yoshi, Luigi, Peach, Daisy oder in meinem Fall besonders beliebt Wario und Waluigi. Passiert man das Feld, auf dem sie warten, so schließen sie sich einem an, ihre Würfelzahl wird zu der eigenen hinzuaddiert und ebenso ihre Punkte in den Minispielen. Je mehr Gefährten also aufgesammelt werden, umso chaotisch-lustiger werden auch die Minispiele. Selbst abluchsen kann man sie einem anderen Spieler, landet man auf demselben Feld wie dieser und geht siegreich aus dem kleinen Duell-Minispiel hervor, das leider meist sehr glücksbasiert ist. Eine weitere nette Spielmechanik, die das üblicherweise langwierige Brettspiel deutlich beschleunigt ist das gleichzeitige Würfeln sämtlicher Spieler. Vor dem Würfeln lassen sich gesammelte Items einsetzen, danach muss man seinen Weg beliebig mit einem Pfeil markieren. Wenn alle Spieler dies erledigt haben, laufen auch alle gleichzeitig los - man weiß fairerweise also nie, wo die Gegner hinlaufen oder wo sie stehen bleiben. Ziel ist es natürlich nach wie vor am Ende die meisten Sterne gesammelt zu haben, mit denen man als Erstplatzierter in den Boss-Minispielen belohnt wird oder die man am Spielende mit Münzen erwerben kann. Auch die Bonussterne gibt es wieder, die primär die benachteiligten Spieler aufheitern sollen (Längste Zeit ohne Gefährten, Wenigste Items eingesetzt, Geringste Anzahl von Feldern bewegt, etc.) - das kann man nach Belieben positiv wie auch negativ auslegen.

 

Neben diesem eher klassischen Mario Party-Modus schaltet man im Spielverlauf nicht nur neue Charaktere und Minispiele frei, sondern auch neue Spielmodi. Die ebenfalls spielbrettbasierte Ballonjagd, in der man Münzen anhäufen und anschließend erst den Sternen hinterherjagen muss oder das deutlich rasantere Münzrennen, das ganz ohne Würfeln auskommt und von einem speziellen Minispiel zum nächsten springt. Damit aber noch nicht genug, gibt es z.B. auch einen Orchestermodus, in dem man freigeschaltete Mario-Songs aus sämtlichen Epochen mit einem Instrument seiner Wahl nachspielen soll. Alles wird mit Punkten belohnt, die das Level anheben und Neues freischalten. Um alles verfügbar zu machen, muss man schon einige unterhaltsame Stunden investieren.

 

Bildergalerie von Mario Party Star Rush (7 Bilder)

Ein ganz besonders dickes Pluspünktchen erhält Star Rush für seinen lokalen Multiplayermodus. Das Problem, nicht mit seinen Freunden auf dem Fernseher zusammenspielen zu können wurde wunderbar damit gelöst, dass Nintendo kostenlos die Party Guest-Edition zum Download anbietet. Solange einer das Spiel zum Hosten besitzt, können seine Freunde kostenlos mit ihrem 3DS beitreten. Das funktioniert ohne Verzögerungen oder sonstigen technischen Schwierigkeiten ganz hervorragend.

 

Dummerweise zeigt es auch das dicke Minuspünktchen auf, das Mario Party bereits seit Ewigkeiten verfolgt: Der fehlende Online-Modus. Wenn jemand keine spielbegeisterten Freunde in der Nähe hat oder keine, die einen 3DS besitzen, muss er sich alleine mit dem Game beschäftigen. Das macht auch Spaß, keine Frage, aber lediglich über einen begrenzten Zeitraum - hier gilt: the more the merrier :)



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Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Der weiterhin in dieser Spielereihe fehlende Online-Modus ist ein Manko, aber es ist auch das einzige. Die Skepsis bei einem Partyspiel von der gewohnten Heimkonsole zum Handheld zu wechseln wird schnell weggeblasen vom hervorragend funktionierenden und kostenlosen Party Guest-Modus für Mitspieler und auch alleine hält die Motivation deutlich länger als gewohnt, durch beschleunigende Spielmechaniken, zahlreiche abwechslungsreiche Spielmodi und eine Vielzahl von Minispielen aus satten vier unterschiedlichen Kategorien. Ebenso hält es bei Laune, langwierig neue Inhalte freischalten zu können. Besonders hervorstechen konnten in meinen Augen die Minispiele, die wünschenswerterweise selten auf die doch eher ungenaue Touchscreen-Funktion zurückgreifen und einen guten Mix aus Geschick- und Denksport bieten. Nicht nur Kinder werden hier von Merk- und Raumdenkaufgaben gefordert ohne es so recht zu merken - und das ist wirklich ein grandioses Merkmal, das Eltern bei der Spieleauswahl für ihre Kleinen ruhig beachten dürfen.


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