Riders Republic
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BEWERTUNG |
23.11.2021 von LorD AvengerDer halsbrecherische Nervenkitzel von Extreme Sports aber ohne Verletzungsgefahr? Riders Republic macht's möglich...
Inhalt
Du bist ein vollkommen verrückter Adrenalin-Junkie, der für ein wohliges Herzrasen auch einen Herzstillstand in Kauf nimmt. Egal, ob den Fahrradsattel unterm Hintern, das Snowboard an den Füßen oder den Raketenanzug auf dem Rücken – Hauptsache es ist schnell und gefährlich! Zusammen mit hunderten Gleichgesinnten findest du dich in einem Zusammenschluss von Westamerikas berühmtesten Nationalparks wieder - Bryce Canyon, Yosemite Valley, Sequoia Park, Zion, Canyonlands, Mammoth Mountain, Grand Teton… Alle gehen nahtlos ineinander über mit ihren tiefen Schluchten, verschneiten Pisten, hohen Gipfeln und bewaldeten Tälern. Spaß am Nervenkitzel und eine gute Performance sind alles, was zählt – denn Sponsoren wie Red Bull halten immer ein Auge offen nach dem nächsten großen Stern am Extreme Sport-Himmel.
Spielprinzip
Riders Republic entführt den Spieler in eine prall gefüllte Open World mit temporeichen Herausforderungen an nahezu jedem zweiten Baum und Felsen. Jedes Zeit- oder Checkpointrennen, jede Trick-Show oder sonstige Challenge verleiht Sterne für die Teilnahme und optional noch für Sekundärziele. So kann man sich durch fehlerfreies Fahren, durch das Verzichten auf die Bremse, durch besondere Schnelligkeit oder das Sammeln von auf der Strecke verteilten Ballons zusätzliche Sterne hinzuverdienen. Sterne stehen für das Ansehen in der Extreme Sport-Community und ermöglichen die Teilnahme an medienwirksamen Sponsorenwettbewerben. Mit deren Hilfe wiederum schaltet man neue Rennen auf der Karte frei, die einem auch Zugang zu neuen Sportarten gewähren. So arbeitet man sich von seinem Mountain Bike kontinuierlich in den halsbrecherischen Wintersport hoch und will schließlich buchstäblich ganz hoch hinaus mit einem Jet Pack-artigen Raketenanzug oder einem Wingsuit, wie wir ihn Ubisoft-seitig auch schon aus Far Cry kennen.
Die Rennstrecken sind in der Regel bergab aufgebaut, sodass man auch mit seinem Fahrrad problemlos dreistellige km/h-Zahlen erreichen kann, während man durch unbefestigte Kurven schlittert oder über Rampen in luftige Höhe geschossen wird und dann durch geradezu magische Stoßdämpfer unbeschadet mehrere Dutzend Meter tiefer wieder aufschlägt. Um die in der Open World abgesteckten Strecken nicht versehentlich zu verlassen leuchten reihum großflächige Checkpoints auf, die passiert werden müssen – verpasst man einen, wird man mit einem Rücktransport bestraft, der kostbare Sekunden kostet. Ähnlich wie in Prince of Persia bietet Riders Republic aber auch die Möglichkeit die Zeit beliebig zurückzudrehen, wenn man unglücklich landet, ein gewünschtes Ziel verpasst oder ein Trick nicht so ausgekommen ist, wie man es sich gewünscht hat. Die Zeit dreht sich allerdings nur für einen selbst zurück – die anderen Rennteilnehmer fahren unbehelligt weiter und so kostet auch dieses Vorgehen wertvolle Zeit, die einem die Treppchenplatzierung kosten kann.
Tatsächlich ist die Platzierung aber zunächst einmal nebensächlich. Für den ersten Stern reicht eine Teilnahme an der Herausforderung völlig aus. Auch wenn man mit einer absolut furchtbaren Leistung abschließt erhält man nicht nur den Stern, sondern auch Sponsorengeschenke in Form von neuer Ausrüstung. Wirklich herausfordernd wird es erst, wenn man sich an den optionalen Zielen versucht, die größtenteils mit einer geradezu abenteuerlichen Vorgabe aufwarten oder zumindest ein späteres Zurückkommen mit besserer Ausrüstung erfordern.
Die meisten abgeschlossenen Herausforderungen schalten weitere Wettbewerbe in der jeweiligen Sportart frei. Spieler, die aber dennoch Probleme haben ihre Sterne für die nächste Karrierestufe zusammenzukriegen oder die einfach eine Pause von dem Nervenkitzel brauchen, können auch die typischen Ubisoft-Sammelaufgaben in der Open World absolvieren. Hunderte Ballons finden und zerplatzen lassen, Kleidungskisten entdecken oder besondere Aussichtsplattformen abhaken, die reale Orte in den genannten Nationalparks zeigen und gleichzeitig ein bisschen Hintergrundwissen in Textform abzuliefern.
Gameplay
An sich ist das Gameplay von Riders Republic denkbar einfach. Per Schultertaste beschleunigt man, auf dem gegenüberliegenden Knopf kann man bremsen, bzw. driften und direkt darunter verbirgt sich der Sprint / Boost, der nur limitiert vorhanden ist und wieder aufladen muss. Das ist im Grunde genommen auch schon alles, das man für das Absolvieren von Rennen jeglicher Art benötigt. Buchstäblich Tricky wird es in den Wettbewerben, die keine Platzierung oder Zeit messen, sondern Punkte. Beispielsweise mit Snowboard oder Skiern soll man Schneerampen und Metallschienen für genug Aufschwung nutzen, um in der Luft aufsehenerregende Tricks zu vollführen und sie im Idealfall aneinanderzuketten. Selbiges ist auch mit dem Rad möglich. Essentiell für den auszuführenden Trick ist die Taste, die beim Absprung der Rampe gedrückt wird, in der Luft kann man noch andere Tasten drücken oder halten um andere Tricks anzuhängen. Besonders halsbrecherisch wird es mit dem Wingsuit, der an und für sich bereits eine vollkommene Todesfalle ist. Um hier allerdings Punkte zu generieren, wird das Leben am Limit zelebriert. Je näher man am Boden, an Felswänden oder anderen Hindernissen wie Bäumen vorbeirauscht, desto mehr Punkte erhält man. Je länger die Kette ununterbrochen fortgeführt wird – und der Spieler hört dabei zunehmend das rasende Herz der Spielfigur – desto höher steigt die Combo-Punktezahl.
Multiplayer
Riders Republic lässt sich hervorragend alleine spielen, ist aber merklich auf den Multiplayer-Aspekt ausgelegt. Die Spielwelt ist voller Sportler, die gemessen an ihren über den Köpfen schwebenden Nicknames reale Gamer aus aller Welt sind, die ihrer ganz persönlichen Karriere oder Erkundung nachgehen. Mit bis zu 50 Spielern kann man gleichzeitig in so genannten Mass Races antreten, einem irrsinnigen Aufeinandertreffen von digitalen Sportlern – PlayStation+ Mitgliedschaft vorausgesetzt. Entsprechende Spaßfunktionen wie auswählbare Gesten zum Grüßen (oder Verspotten) sind daher auch mit dabei und können mithilfe des Shops und Ingame-Währung erweitert werden, genauso wie die eigene Garderobe.
Grafik
Grafisch gewinnt Riders Republic heutzutage leider keinen Blumentopf mehr, was bei den umwerfenden, weitläufigen und naturbelassenen Landschaften großartig gewesen wäre, die der Spielwelt zugrunde liegen. Alles fügt sich immer noch stimmig ineinander und sieht gut aus, aber bei Texturen, Lichteffekten und anderen üblichen Merkmalen hat man schon vor Jahren Beeindruckenderes gesehen – ganz zu schweigen von den Möglichkeiten, die eine Konsole wie die PS5 bereits nachweislich bieten kann. Wir bewegen uns qualitativ in einem vollkommen ausreichenden Rahmen, aber gerade beim Freischalten von Aussichtspunkten, deren Kamerafahrten auf diese paar stimmungsvollen Sekunden ausgerichtet sind, Texturen beim Nachladen zuzusehen, lässt einen schon missbilligend den Kopf schütteln. Ähnliches erlebt man bei den Nahaufnahmen der zahlreichen neuen Ausrüstung, die man freischaltet und die in erster Linie durch ihre vollkommen verpixelten Aufdrucke bestechen. Auch, dass der PS5-Controller mit seinen großartigen adaptiven Triggern völlig außen vor gelassen wurde, obwohl er mit seinen zusätzlichen Immersionsfunktionen perfekt für diese Art von Spiel gewesen wäre, spricht dafür, dass man bei Weitem nicht alles aus dem Spiel herausgeholt hat, das möglich gewesen wäre. Cover & Bilder © 2021 Ubisoft Entertainment. All Rights Reserved. Riders Republic, Ubisoft and the Ubisoft logo are registered or unregistered trademarks of Ubisoft Entertainment in the U.S. and/or other countries. Das Fazit von: LorD Avenger
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