Silt

Silt

Publisher: Fireshine Games
Entwicklerstudio: Spiral Circus
Genre: Puzzle
Art: Downloadtitel
Erscheinungsdatum: 01.06.2022
USK 12

Silt   29.06.2022 von LorD Avenger

Eine düstere Reise durch eine tödliche Unterwasserwelt und unser Taucher ist nur mit einem Scheinwerfer bewaffnet und seiner Seele - die er immerhin zeitweise auf andere Wasserkreaturen übertragen kann, um seinem Gefängnis irgendwann zu entkommen...

 

Inhalt

 

SILT wirft einen ins Spiel wie es auch ein LIMBO, ein INSIDE oder ein DARQ getan haben - mit Großbuchstaben im Titel und ohne jeglichen Kontext. Was unterm Strich die Geschichte ist, darf man als Spieler selbst interpretieren. Es beginnt damit, dass wir in die Rolle eines Tauchers schlüpfen, der irgendwo tief im Meer an eine Kette gefesselt ist. Durch das Ausprobieren der uns zur Verfügung stehenden Tasten finden wir aber schnell heraus, dass der Taucher besondere Fähigkeiten hat - er kann sein Bewusstsein nämlich in andere Kreaturen übertragen, die ihm auf seinem Weg behilflich sind.

 

Gefangen in einem Unterwasserlabyrinth aus verwinkelten Höhlen, versunkenen Städten und antiken Tempeln längst vergangener Zivilisationen müssen wir uns vorsichtig vorarbeiten und mithilfe unserer Fähigkeiten und der der Meeresbewohner aus der Gefangenschaft entkommen. Doch überall in der Dunkelheit lauern versteckte, tödliche Gefahren...

 

Gameplay

 

Wie auch bei oben genannten Genre-Kollegen im Puzzle-Bereich vereinfacht SILT uns den Einstieg mit einer sehr übersichtlichen Palette an Fähigkeiten. Wir können uns frei Unterwasser bewegen, können unseren Schwimmstil beschleunigen und wir können unser Bewusstsein auf andere Meeresbewohner übertragen, um den eigenen Körper vorübergehend als leblose Hülle zurückzulassen und mit den Fähigkeiten von Fischen, Krabben und anderen Kreaturen voranzukommen.

 

Piranhas können Ketten und Seile zerbeißen, Hammerhaie brüchige Felsen zerschmettern, ein Schwarm kleiner Fische kann sich in Gift hüllen und so fleischfressende Pflanzen vergiften. Die leuchtenden Rochen können sich über kurze Distanzen und durch Wände teleportieren, Krabben hingegen haben eine so harte Schale, dass sie nur damit gefährlich wirrende Ventilatoren zerstören können. Die Entwickler von Spiral Circus haben sich alle Mühe gegeben, um abwechslungsreiche Mechaniken einzubauen, die den Spieler vor immer neue Herangehensweisen bei den Puzzles stellt.

 

Die Puzzles sind ähnlich aufgebaut wie in anderen Spielen auch. Man betritt einen neuen Bereich und muss mit etwas herumprobieren und Knobelarbeit den Ausgang erreichen, um den nächsten Bereich erreichen zu können. Anders als in einem LIMBO gibt es durch die Schwimmmechanik natürlich deutlich mehr Winkel, die man absuchen kann und die sehr ausgeprägte Dunkelheit im Spiel macht es auch nicht leichter gewisse essentielle Elemente zu finden. Wo Genre-Kollegen also ein offensichtliches Rätsel aufbauen und man nach der Lösung sucht, ist man in SILT durchaus ab und zu damit beschäftigt überhaupt erst einmal das Rätsel zu suchen. 

 

Bildergalerie von Silt (4 Bilder)

Grafik

 

Was mich augenblicklich angesprochen hat als ich die ersten Bilder gesehen habe: Der Artstyle. Wie auch in LIMBO verfolgt man hier einen Schwarz-Weiß-Ansatz, der zusammen mit dem sehr speziellen Soundtrack enorm zur gefährlichen, düsteren Unterwasseratmosphäre beiträgt. Alle Figuren und Hintergründe sind dabei wie mit dem Bleistift gezeichnet und bringen somit zwar keinen wirklich neuen, aber einen doch immer noch sehr ikonischen Stil mit. Gerade, wenn sich nach dem Besiegen von Bossen wahre Mandalas aus leuchtenden Linien aufbauen, gibt das Spiel schon ein echt beeindruckendes Bild ab. Schade ist nur die wirklich immense Dunkelheit, die auch mit einem klein Bisschen mehr Licht die Atmosphäre nicht zerstört hätte und gerade das Spielen im Handheld-Modus der Switch erleichtert hätte. 



Cover & Bilder © 2022 Spiral Circus Games. All rights reserved. Published by Fireshine Games.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

SILT ist ein optisch und vor allem auch atmosphärisch eindrucksvolles Spiel. Mir persönlich hat der minimalistische Soundtrack, der oftmals auch einfach nur aus Unterwassergeräuschen besteht, nicht sonderlich zugesagt, aber stimmig zum visuellen Erlebnis war es allemal. Schwächen des Games kommen aber leider im Gameplay auf. Zum einen ist die langsame, behäbige Fortbewegung von Taucher und Fischen in den teils sehr großflächigen Arealen geradezu zermürbend, zum anderen sind diese langen, langsamen Wege umso nerviger, wenn man einen Raum von vorne beginnen muss, weil man wieder einmal von einem versteckten Monster gefressen wurde - ein Umstand, der genauso häufig eintritt wie bei LIMBO. Die Rätsel sind nahezu alle überaus einfach und erfordern nicht selten mehr Geduld beim Ausprobieren als tatsächliche Kopfarbeit - und im späteren Verlauf eine hohe Frustgrenze, wenn das Spiel von einem verlangt geradezu lächerliche Geschicklichkeitspassagen zu absolvieren, die auf eine wiederholte Abfolge von Reaktionen beruht, die man in Sekundenbruchteilen bewältigen muss. Auch die allgegenwärtige, tiefe Dunkelheit ist zwar ein passendes Atmosphärenwerkzeug, erschwert das Spielen - gerade im Handheld-Modus der Switch - aber enorm, wenn nicht absolute Dunkelheit auch um den Spieler herum herrscht.

Durchgespielt ist das Game in 2-3 Stunden - Walkthroughs auf YouTube schaffen es sogar in unter anderthalb Stunden.


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positiv negativ
  • Ikonische, handgezeichnete Optik
  • Durch Licht und Akustik sehr atmosphärisch
  • Abwechslungsreiche Fähigkeiten der übernommenen Tiere
  • Sehr behäbige, anstrengende Fortbewegung
  • Tiefe Dunkelheit macht den Handheld-Spielmodus oftmals unmöglich
  • Rätsel sind viel zu einfach oder setzen auf geradezu lächerliche Geschicklichkeit





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