The Legend of Heroes: Trails from Zero
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BEWERTUNG |
09.10.2022 von Mario von CzapiewskiDie The Legend of Heroes Spielereihe ist eine der wenigen großen Rollenspielreihen aus Japan, die über längere Zeit im Westen nicht den großen Durchbruch schafften wie beispielsweise Final Fantasy, Dragon Quest oder Tales of. Jetzt erscheint ein ehemaliger Handheld-Ableger aus dieser Reihe neu für die Nintendo Switch (sowie PC und PS4) und wir haben uns diesen einmal näher angeschaut...
Erzählerisch folgt die hier dargestellte und über weite Strecken eigenständige Geschichte dem „Vorgänger“ The Legend of Heroes: Trails in the Sky the 3rd. In der Stadt Crossbell findet sich nach Jahren der ehemalige Bewohner Lloyd Bannings, welcher inzwischen ausgebildeter Detektiv geworden ist, ein und schließt sich einer neuen Truppe bei der Polizei an. Die neu gegründete Special Support Section (SSS) soll die Polizei bei zahlreichen Aufgaben unterstützen, besonders jedoch ein Gegengewicht zu den bereits etablierten Guardians bilden. Doch eine größere Bedrohung wird die Truppe noch mehr herausfordern als die kleinen Auflagen der Stadtbewohner.
Das Wichtigste zuerst
Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern der Reihe spielt sich hier vieles verhältnismäßig simpel. Man bekommt Hauptaufgaben und Nebenaufgaben, die es zu erledigen gilt. Hauptaufgaben stoßen die Handlung weiter und Nebenaufgaben erhöhen euer Ansehen sowie den Detektivrang. Welcher dieser Nebenbeschäftigungen ihr nachgeht, bleibt euch überlassen, da diese zum Teil auch nur zeitlich begrenzt verfügbar sind. Langweilig wird es dabei nie und jede Aufgabe ist mit einer mehr oder weniger großen Geschichte verbunden, die das ganze narrativ einordnet.
Kämpfe mit Strategie
Die Kampfmechanik dürfte Fans der Reihe bekannt sein. Neulinge werden ein rundenbasiertes Kampfsystem, bei dem man durch eine Leiste an der Seite sehen kann, wann einer der zahlreichen Figuren aus seiner eigenen Gruppe oder der Gegner an der Reihe sein wird. Dabei kann man normale Angriffe, Sonderangriffe, Zauber oder Items anwenden, sowie Teamattacken zu bestimmten Zeiten ausführen. Dies alles wird sehr effektreich und aufwendig dargestellt. Dabei hat jede Figur einen bestimmten Radius, in dem sie agieren kann, und muss sich gegebenenfalls neu positionieren, um besser attackieren zu können. Zufallskämpfe gibt es nicht, die Monster und Kreaturen sind jederzeit auf der Karte sichtbar. Hier kann man so auch vor dem eigentlichen Kampf Überraschungsangriffe vollführen, um eine bessere Startposition in der Schlacht zu haben.
Retro-Optik
Grafisch finden wir hier eine aufgemotzte PSP-Variante vor, die 3D-Umgebungsgrafiken mit 2D-Figuren mischt. Das ist alles sehr hübsch und auf eine positiv gemeinte Art altbacken. Die größeren Charakterportraits sind in klassischer Anime-Optik gehalten, was in dieser Spielreihe zur gängigen Darstellung gehört. Auf der Nintendo Switch läuft das ganze auch sehr ordentlich und es gibt keine merkbaren Framerate-Einbrüche.
Nicht perfekt
Leider gibt es keine deutsche Lokalisation und man bekommt lediglich solide englische Texte mit einer japanischen Synchronisation zu lesen und zu hören. Hier wurde auf eine beliebte Fanübersetzung zurückgegriffen, die nun damit offiziell geworden ist. Grundsätzlich wird sehr viel geredet und es gibt viele, viele In-Game-Sequenzen. Wen sowas stört, der dürfte mit diesem Spiel nicht sonderlich viel Spaß haben. Dennoch gibt es einige kleine, ungewöhnliche Ergänzung im Spiel wie eine Beschleunigungsfunktion, die ungeduldigen Spielern Erleichterung bieten sollte. Nett!
Unterm Strich
So ist The Legend of Heroes: Trails to Zero ein schönes kleines, aber auch umfangreiches Rollenspiel, das besonders für den Handheld-Faktor der Nintendo Switch geeignet ist. Die Grafik ist Retro im positivsten Sinne, die Geschichte interessant, das Kampfsystem spaßig und eingängig und der Umfang mit seinen 40+ Stunden ordentlich. Für Rollenspielfans ist der Titel ein Pflichtkauf. Cover & Bilder © 2022 PLAION GmbH, Austria, © Nihon Falcom Corporation. All Rights Reserved. Licensed to and published by NIS America, Inc. Das Fazit von: Mario von Czapiewski
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