The Quarry

The Quarry

Publisher: 2K Games
Entwicklerstudio: Supermassive Games
Genre: Horror
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 10.06.2022
USK 18

The Quarry   02.07.2022 von LorD Avenger

Neun Teenager sitzen in einem abgelegenen Sommercamp fest und als die Nacht hereinbricht beginnt auch ihr erbitterter Kampf ums Überleben. Jede Entscheidung könnte ihre Letzte sein...


Inhalt

 

Die jugendlichen Aufseher des Sommercamps Hackett's Quarry räumen noch auf und verstauen anschließend ihr Gepäck in dem Kleinbus, mit dem sie die Gegend verlassen sollen. Dazu ist nach den wundervollen zwei Monaten im Camp allerdings noch nicht jeder bereit und eine leichtsinnige Kurzschlussentscheidung lädt sämtliche Teenager dazu ein eine weitere unfreiwillige Nacht dort mitten im Wald zu verbringen. Der Camp-Leiter fährt angesichts dieser Umstände richtig aus der Haut, muss aber dringend weg - also weist er sein Team dazu an ins Haupthaus zu gehen, sich einzuschließen und es unter keinen Umständen zu verlassen. Allerdings gelten diese Worte Teenagern und verhallen selbstverständlich ungehört. Als sie ein paar Stunden später die Nacht am Lagerfeuer einleiten, bereuen sie diese Entscheidung allerdings schon kurz darauf.

 

Einer von ihnen wird im Wald von einem merkwürdigen, blutrünstigen Tier angefallen, einer beinahe von einem leicht zurückgebliebenen Jäger verschleppt. Zwei andere entdecken im Büro des Campleiters einen nur schwer zu erklärenden, geheimen Raum und das alles ist nur der Anfang. Diese Nacht in Hackett's Quarry soll keiner von ihnen mehr vergessen - einige von ihnen sollen sie vielleicht nicht einmal mehr überleben.

 

Wer Until Dawn aus dem Jahre 2015 bereits mochte, der wird sich auch in The Quarry wunderbar Zuhause fühlen. Letzteres wird von denselben Entwicklern (Supermassive Games, auch verantwortlich für die Dark Pictures Anthology) als "geister Nachfolger" betitelt, man könnte es aber auch als leicht abgewandeltes Remake bezeichnen. Die Teenager sitzen dieses Mal nicht abgeschnitten von der Außenwelt in den Bergen fest, sondern mitten im Wald, aber davon abgesehen kann immer noch jeder einzelne von ihnen sterben (oder tatsächlich auch alle von ihnen) und die Gefahr im Dunkeln ist nicht nur menschlicher Natur, sondern auch aus den Riegen des Übernatürlichen. Zwischen den Kapiteln reißt eine unheimliche Figur einen für ein paar Momente aus der Handlung, um direkt mit dem Spieler zu sprechen (wie es scheint) und seine Entscheidungen zu kommentieren. Auch Vorhersagen auf mögliche Geschehnisse im kommenden Kapitel sind wieder mit von der Partie.

 

Gameplay

 

Wie vom Entwickler bereits gewohnt, dürfen wir auch bei The Quarry nicht viel mehr als einen interaktiven Film erwarten. Die meiste Zeit befinden wir uns in einer Zwischensequenz und lauschen den Dialogen - den Controller wegzulegen sollte man dabei aber dennoch tunlichst unterlassen, denn man kann nie erahnen, wann das Spiel einen doch mit Interaktion überraschen möchte. Viele der Dialoge geben die Wahl zwischen zwei Wegen, die sich meist in Freundlich- oder Feindseligkeit unterscheiden und Einfluss auf die Beziehung zum Dialogpartner hat. Obwohl auch diese Entscheidungen stellenweise über Leben und Tod entscheiden können, so sind doch andere interaktive Momente in der Regel der Grund dafür. Einige Situationen bieten einem eine Tat an, die man aber nicht immer intuitiv bestätigen sollte, wenn die Aufforderung zum X-Drücken aufploppt. Anderenorts reihen sich Quick Time Events aneinander in denen man in kürzester Zeit die auf dem Bildschirm angezeigte Richtung korrekt treffen, wie ein Berserker auf den X-Knopf hämmern oder aber mit begrenztem Lungenvolumen in bedrohlichen Situationen die Luft anhalten sollte.

 

Das ist die spielerische Seite des Games. Optional können Spieler noch in den Sequenzen, in denen sie für kurze Zeit die aktive Kontrolle über die Charaktere übernehmen, Indizien, Hintergrundinfos oder Tarotkarten finden - letztere können zwischen den Kapiteln für kurze, meist völlig nutzlose Blicke in die Zukunft genutzt werden. Die gefundenen Beweise und Schriftstücke werden dann als nette Idee während des Abspanns von zwei Podcastern unterhaltsam analysiert.

 

Multiplayer gibt es sowohl lokal als auch online für bis zu 8 Spieler. Lokal muss der Controller beim Charakterwechsel weitergegeben werden, online können die anderen 7 Spieler bei Entscheidungen abstimmen.

 

Bildergalerie von The Quarry (3 Bilder)

Grafik

 

Wenn man schon einen Triple-A-Titel abliefert, der im Grunde genommen mehr Film als Spiel ist, dann muss der auch entsprechend aussehen - und das tut er auch. Ich will nicht behaupten, dass ich noch nichts Besseres gesehen habe - sowohl bei den Umgebungen als auch bei den Charakteren und ihrer Mimik gab es bereits beeindruckendere Videospiele, aber die meisten würden tatsächlich gegen The Quarry doch eher den Kürzeren ziehen. Gerade bei den Figuren musste man sich gehörig Mühe geben, denn wie auch bei den anderen Titeln des Entwicklers werden sie von realen und wunderbar wiedererkennbaren Darstellern gemimt, die man u.a. aus Modern Family, Meisterdetektiv Pikachu oder passenderweise auch aus Tanz der Teufel oder Scream wiedererkennen wird.

 

Einzig bei der Darstellung von Wasser lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Als zwei der Charaktere sich im See mit dem kühlen Nass bespritzten sah es aus als würde Frischhaltefolie durch die Luft fliegen. Furchtbar.



Cover & Bilder © Supermassive Games 2022. Veröffentlicht und vertrieben von 2K.


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

The Quarry ist eher eine verbesserte Version als ein geistiger Nachfolger von Until Dawn. Angelehnt an berühmte Teenie-Slasher-Filme wie Freitag, der 13. erleben wir hier über 10 Kapitel ein spannendes, unterhaltsames Horror-Erlebnis mit sympathischen Charakteren, wirklich krassen Szenen und schwerwiegenden Entscheidungen. Dass man die meiste Zeit wirklich nur bei Dialogen und Handlung zusieht, fällt kaum ins Gewicht, da es auch auf diesem Weg fesselt, man die nächste zu treffende Entscheidung bereits mit schwitzigen Händen erwartet und immer wieder von Quick Time Events wachgerüttelt wird (sofern man nicht den Movie-Modus aktiviert hat, der das deaktiviert). Alle der spielbaren Teenager können überleben, aber ebenso können auch alle sterben. Etwas schade ist, dass dieses Auskommen nicht immer davon abhängt, ob man eine Entscheidung falsch abgewogen oder ein Quick Time Event verpatzt hat - manchmal ist es auch einfach so unvorhersehbar und ausweichlich, dass man sich richtig ärgert. Aber auch die Nebencharaktere können entweder sterben oder überleben mit entsprechenden Auswirkungen und das soll letztlich zu einem von 186 verschiedenen Enden führen. Wobei das ein wenig plakativ ist, denn das Ende gestaltet sich eigentlich nur in einer kurzen Zusammenfassung darüber, was aus den einzelnen Figuren geworden ist und je nach Gestorben/Überlebt-Relation lassen sich da schnell Dutzende variierende Kombinationen zusammenstellen. Das wirkliche Ende ist ziemlich abrupt und kann nur in eine oder die andere Richtung ausfallen. Das Durchspielen hat mich, mit viel Collectible-Suchen, rund acht Stunden gekostet.


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positiv negativ
  • Geile Grafik (außer bei Wasserdarstellungen)
  • Super schauspielerische Leistung und großartige Dialoge
  • Beeindruckende Splatter-Todesanimationen
  • Zahlreiche schwerwiegende Entscheidungen
  • Optionaler Movie-Modus überspringt Quick Time Events, Streamer-Modus ersetzt geschützte Musik
  • Ende wirkt etwas lieblos abgehackt
  • Einige Tode sind ärgerlicherweise unvorhersehbar und ausweichlich





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