Tokyo Mirage Sessions #FE Encore
|
BEWERTUNG |
02.03.2020 von Mario von CzapiewskiAtlus ist leider noch nicht bereit ihr erfolgreichstes Flaggschiff Persona 5 auf die Nintendo Switch zu bringen. Wozu sie aber bereit sind, ist eine Umsetzung des Wii U-Rollenspiels Tokyo Mirage Sessions #FE auf dem neuen Handheld-Hybriden mit dem Titel Tokyo Mirage Sessions #FE Encore zu veröffentlichen. Ob es ein adäquater Persona-Ersatz ist, sagen wir euch hier.
In Tokio sorgt eine unheimliche Macht plötzlich dafür, dass Menschen die Energie – das sogenannte „Performa“ – abgesaugt wird. Als die zwei Freunde Tsubasa und Itsuki bei einem Casting zum Pop-Idol in eine Parallelwelt gezogen werden, lernen sie diese Macht kennen. Fortan arbeiten sie mit sogenannten Mirages zusammen, Kämpfer, mit welchen man die einfallenden bösen Mächte besiegen kann.
Persona light?
Die Ähnlichkeiten zu Persona finden sich vor allem im Kampfsystem und der grundlegenden Präsentation. Bei Tokyo Mirage Sessions #FE Encore (ab jetzt abgekürzt mit Tokyo Mirage) handelt es sich um ein Singleplayer-Rollenspiel, bei dem man sich mit einer Figur (oder Party) aus einer festgegebenen Perspektive durch Tokyo bewegt, mit einer Vielzahl Charakteren redet und Item-Management betreibt, während man dann zwischendurch spezielle Dungeons betritt und dort in rundenbasierten Kämpfen gegen zahlreiche Monster kämpft. Die Kämpfe ähneln dabei am meisten dem Persona-Vorbild. Man kämpft mit den sogenannten Mirages, die in Form von Charakteren eines anderen Franchises (Fire Emblem) auftauchen und mit Schlag- und Zauberangriffen die Monster beackern.
Ein bisschen Taktik ist nötig
Dabei ist das Wissen über Schwachstellen der Monster sehr wichtig, da man dadurch auch Combos und Folgeangriffe mit anderen Figuren zusammen starten kann. Grundsätzlich jedoch fühlt sich das Kampfsystem aber sehr zugänglich an und ist so auch für Einsteiger ins Genre gut geeignet. Kämpfe geschehen auch nicht zufällig, sondern sind durch dargestellte Gegner auf dem Bildschirm vorherzusehen und unter Umständen auch zu vermeiden. Wer sich also mit Zufallskämpfen schwertut, kann das hier sehr gut steuern.
Nicht viel Neues
Grundsätzlich ist das beinahe komplett japanisch vertonte Tokyo Mirage aber auch sehr dialoglastig und bietet mit einer kitschigen Pop-Idol-Geschichte relativ viele Klischees für ein sehr japanophiles Publikum. Wer bereits das Original auf der Wii U gespielt hat, sollte sich den Kauf gut überlegen. Viele Neuerungen oder Erweiterungen gibt es nicht. Zwar kann man nun in Dungeons die Mini-Map dauerhaft einblenden und es gibt neben allen DLCs zusätzliche Inhalte wie die EX-Storys oder dem "Area of Aspiration"-Dungeon, jedoch ist das für einen erneutem Vollpreis etwas wenig, wenn man bedenkt, dass sich technisch nicht wahnsinnig viel getan hat.
Sehr bunt
So ist die Grafik zwar noch immer bunt und die Anime-Sequenzen hübsch gezeichnet, jedoch zeigten Animationen und Charaktermodelle schon auf der Wii U die Limitationen der Konsole und wirken auch heute ziemlich veraltet. Soundtechnisch bietet Tokyo Mirage hingegen tolle elektronische Pop-Musik, die vor allem in ihren reinen instrumentellen Momenten ein paar wirklich schöne Stücke bietet. So werden vor allem J-Pop und audiophile Spieler mit dem Spiel ihre Freude haben, da nicht nur die Handlung, sondern auch die vielen Kämpfe von japanischer Popmusik durchzogen sind.
Braucht man’s?
Damit ist Tokyo Mirage Sessions #FE Encore eine etwas erweiterte Neuauflage des Wii U Originals, welche nun tragbar und unterwegs spielbar ist. Wer das Spiel noch nicht kennt oder wem die wenigen Neuerungen ausreichen, findet hier ein etwas einsteigerfreundlicheres buntes Rollenspiel für zwischendurch.
Cover & Bilder © 2020 - Nintendo of Europe GmbH - Alle Rechte vorbehalten Das Fazit von: Mario von Czapiewski
|
|
Kommentare[X]