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Wovon träumt das Internet?

Originaltitel: Lo and Behold – Reveries of the Connected World
Genre: Dokumentation • Technik
Regie: Werner Herzog
Laufzeit: DVD (95 Min) • BD (98 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 21

Wovon träumt das Internet?   22.03.2017 von MarS

Wir Sofahelden stecken mittendrin, leben sogar davon. Es ist ein Teil des Lebens eines jeden von uns. Die Rede ist selbstverständlich vom Internet, das uns Unterhaltung, Information, Kontakt und noch vieles mehr bietet. Der deutsche Filmemacher Werner Herzog, auch bekannt durch seine markante Stimme, hat sich nun in der Dokumentation Wovon träumt das Internet? diesem Thema gewidmet...

 

In zehn thematisch abgegrenzten Episoden erzählt Werner Herzog von den Anfängen des Internets auf einem Universitäts-Campus in Kalifornien und den ersten internetfähigen Computern, wirft aber auch einen Blick auf die Gefahren von Technologisierung, Strahlung und Vernetzung. Außerdem behandelt die Dokumentation Themen wie Robotik, künstliche Intelligenz und Cyberkriminalität, zeigt aber auch einen fiktiven Blick in die mögliche Zukunft bei voranschreitendem elektronischem Fortschritt. 

 

Wovon träumt das Internet? würde in der Schule wohl als Themaverfehlung abgestraft werden, denn außer ein paar interessanten Ansätzen zu Beginn der Dokumentation verliert sich diese weitestgehend in Fantastereien und driftet inhaltlich mit jeder Episode noch weiter von der eigentlichen Thematik des Internet ab. Bietet die Doku anfangs noch einige interessante Inhalte über die ersten Schritte des inzwischen überall zu findenden globalen Netzwerks keimen schon bald die ersten Fragezeichen beim Zuschauer auf, wenn es plötzlich um eine in Abgeschiedenheit lebende, sektenähnliche Gruppe von Menschen geht, die körperliche Schmerzen durch elektronische Strahlung erfahren und deshalb gänzlich auf Technologie verzichten. Diese und noch andere Ausflüge in den fiktionalen Bereich wie Leben auf dem Mars werfen unweigerlich die Frage auf, wo es hier eigentlich wirklich noch um das Internet geht. Die meisten ansprechenden Themen wie die Gefahren des Internets, Hacker-Angriffe aber auch bereits losgelöste Inhalte wie Robotik und künstliche Intelligenz werden lediglich kurz angeschnitten, wogegen unterhaltsame und teilweise schockierende Geschichten von unterschiedlichen Interviewpartnern viel zu stark in den Vordergrund gerückt werden. Werner Herzog versucht nicht wirklich, mit Wovon träumt das Internet? Wissen zu vermitteln oder dokumentarische Inhalte zu liefern, sondern fixiert sich lieber auf den Unterhaltungsfaktor der beteiligten Menschen, ohne tatsächlich auf deren Wissen oder Fähigkeiten einzugehen, was sich auch immer wieder an sinnlosen Kommentaren oder Fragen gegenüber den interviewten Personen offenbart. 

 

Bildergalerie von Wovon träumt das Internet? (7 Bilder)

Das Bild der Blu-ray ist hervorragend und zeigt sich messerscharf sowie extrem detailreich. Die Farbgebung, aber auch der Kontrast, sind absolut ausgewogen und natürlich. Wie für eine Dokumentation üblich ist die Tonspur vorwiegend frontlastig, immer wieder weitet sich jedoch zumindest der stimmige Soundtrack auf das gesamte Boxenspektrum aus. Die Dialoge sind sehr klar und deutlich und die deutsche Übersetzung wurde angenehm über die Originalstimmen gelegt. 


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Wer interessante Neuigkeiten oder bisher unbekanntes Wissen erwartet, der ist bei Wovon träumt das Internet? definitiv an der falschen Adresse. Werner Herzog setzt hier auf Unterhaltung und verzichtet damit darauf, die Inhalte zu liefern die man eigentlich von einer Dokumentation erwartet. Stattdessen bietet Wovon träumt das Internet? unterhaltsame Anekdoten diverser Interviewpartner und jede Menge Science-Fiction, betrachtet man jedoch das titelgebende Thema Internet, so ist man nach der Dokumentation genauso schlau wie vorher.


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