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Ein Lied für Nour
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27.04.2017 von MarS
Großer Erfolg auf internationalen Festivals, ein "Prädikat: Besonders wertvoll" der FBW (Deutsche Film- und Medienbewertung), sowie den zweifach Oscar-nominierten Regisseur Hany Abu-Assad als treibende Kraft, die Voraussetzungen für das Drama Ein Lied für Nour scheinen mehr als vielversprechend zu sein. Doch konnte der Film auch uns überzeugen?
Eine objektive Bewertung von Ein Lied für Nour gestaltet sich äußerst schwierig. Zwar beleuchtet der Film die offensichtlich tragische Lebensgeschichte des leidenschaftlichen Sängers Mohammed Assaf und seinen Weg bis hin zum Sieg bei "Arab Idol" im Jahr 2013 sowie seine eher unfreiwillige Tätigkeit als Botschafter für Frieden und Hoffnung, konzentriert sich dabei aber viel zu stark auf die Person Mohammed und noch stärker auf die Musik selbst, als die politischen Wirren und Probleme für Außenstehende offensichtlich zu machen. Dementsprechend wird sich wohl jeder Zuschauer mit Ein Lied für Nour schwer tun, der keinen persönlichen Bezug zu den Konflikten im Gaza-Streifen hat oder der nicht unzählige arabische Folklore-Lieder auf seiner Dauer-Playlist besitzt. Gerade letztere dominieren nämlich über weite Strecken die Inszenierung, wodurch die komplette Handlung stellenweise um die Musik konstruiert erscheint, anstatt diese als unterstützenden Aspekt zu nutzen. Die Grundhaltung, dass man im Leben alles erreichen kann, wenn man nur an sich glaubt und an seinen Träumen festhält, wurde hier gut und dank vieler humorvoller Szenen auch unterhaltsam umgesetzt, einen echten Blick auf die realen, tragischen und schwierigen Umstände von Mohammed Assaf kann der Film jedoch nicht schaffen.
Technisch ist die Blu-ray absolut überzeugend. Das Bild zeigt sich extrem scharf und detailreich und weiß durch seine natürliche Farbgebung sowie ausgewogene Kontrastierung zu gefallen. Nur sehr selten ist feines, jedoch nie störendes Filmkorn auszumachen. Die Tonspur bietet neben stets klar ortbaren Dialogen auch eine schöne, weitläufige Abmischung, die sich vor allem beim Soundtrack bemerkbar macht. Aber auch ansonsten werden die umliegenden Surroundboxen immer wieder atmosphärisch mit einbezogen. Das Fazit von: MarS
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