Advance Wars werden die meisten Nintendo-Fans wahrscheinlich noch von dem Game Boy Advance oder dem Nintendo DS kennen. Nach einer durch den Ukraine-Krieg motivierten Verschiebung um ein Jahr findet das Taktikspiel in Form eines Remakes seinen Weg auf die aktuelle Nintendo-Konsole. Dabei handelt es sich um die Umsetzung der beiden Game-Boy-Advance-Teile, welche nun unter dem Banner Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp auf der Nintendo Switch neu angeboten werden. Ob sich dieser Vollpreis-Titel lohnt, sagen wir euch in diesem Test.

Armee gegen Armee

In den Advance-Wars-Spielen geht es in erster Linie darum, mit seiner eigenen Armee gegen andere, feindliche Armeen auf einem Schlachtfeld anzutreten. Dabei wird eine rudimentäre Geschichte über die Feindschaft verschiedener Anführer erzählt. Man selbst arbeitet sich als Kommandant hoch und erkämpft sich den Respekt seiner Feinde. Diese losen Aufhänger werden in kurzen Textauseinandersetzungen zwischen den einzelnen Schlachten erzählt, sind aber für das eigentliche Spiel praktisch irrelevant.

Taktik von oben

Denn in Advance Wars geht es in allererster Linie um die einzelnen taktischen Kämpfe. Diese werden je Mission auf einer neuen Karte in der Vogelperspektive ausgetragen. Man tritt mit seinen Soldaten, Panzern und Sondereinheiten gegen eine feindliche Armee an und spielt seine Züge rundenweise aus. Dabei ist es das Ziel, die Gegner zu dezimieren oder feindliche Gebäude einzunehmen. Unterschiede im Terrain oder bei den verschiedenen Einheiten zwingen den Spieler dazu, sehr taktisch zu denken. So gibt es Einheiten, die schwächer gegenüber anderen sind, oder gar welche, die nur als Transportmittel dienen. Doch auch Munition und Gesundheit müssen im Auge behalten werden, damit man in der Schlacht erfolgreich bleibt. Zusätzlich dazu gibt es ein spielinternes Shop-System, in welchem man mit gewonnener Ingame-Währung Kommandanten oder Kampfszenarien kaufen kann. In dem Modus Kriegsraum können diese eigenständigen Szenarien dann jederzeit gespielt werden.

Krieg für Zwischendurch?

Einzelne Missionen der Kampagne dauern dabei in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten, sind also perfekt für Zwischendurch geeignet und immer sehr klar untereinander abgegrenzt. Dies kommt daher, dass Advance Wars ursprünglich ein reiner Handheld-Titel war, der zumindest in Japan auch schon eine Geschichte auf dem Ur-Game-Boy (unter dem Titel Game Boy Wars) besaß. Wer also lange Spiele-Sessions einlegen möchte, sollte wissen, dass sich hier vieles – optisch und spielerisch – wiederholt. Der Umfang allerdings ist grundsätzlich mit den beiden vollständigen Spielen Advance Wars 1 und 2, die schon von Anfang an separat anwählbar sind, in Ordnung. Zusätzlich dazu gibt es einen Kartenmodus, in welchem man selbst Arenen anlegen und diese sogar (nur offline) als Code mit anderen teilen kann. Auch ein (Online-)Multiplayer-Modus ist mit an Bord, der aber online nur auf die Freundesliste beschränkt ist.

Optisch simpel

Optisch ist man dem simplen und harmlosen Grafikstil treu geblieben und hat nicht viel an den Spielen verändert. Damit ist Advance Wars trotz Kriegsthematik auch für jüngere Semester, die gerne geistig etwas gefordert werden wollen, geeignet. Krieg an sich steht hier nicht im Vordergrund, sondern das eigene taktische Geschick und das Haushalten mit den vorgegebenen Ressourcen. Auch die kleinen Zwischensequenzen mit ihren Standbildern sind sehr humorvoll umgesetzt.

Unterm Strich…

Damit sind die beiden Spiele, welche nun in Advance Wars 1+2: Re-Boot Camp vereint wurden, noch heute absolut empfehlenswerte und unterhaltsame Taktikspiele für Fans des Genres. Wer öfter mal unterwegs ist, wird sich mit den einzelnen Kampfmissionen sehr gut unterhalten können. Für Long-Session-Spieler könnte die sehr gleiche Präsentation und das immer sehr ähnliche Spielprinzip vielleicht zu wenig sein.

Bildergalerie von Advance Wars 1+2 Re-Boot Camp (6 Bilder)

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