Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key

Publisher: KOEI TECMO EUROPE
Entwicklerstudio: GUST Studios
Genre: Rollenspiel
Sub-Genre: Action-Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 24.03.2023
USK 12

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key   08.04.2023 von Wolf

Mit Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key veröffentlicht KOEI TECMO Europe den dritten und letzten Teil der Atelier-Serie um die Alchimistin Ryza. Versprochen werden ein riesiger offener Bereich zum Erkunden, eine große Gruppe an Verbündeten sowie neue Spielfunktionen basierend auf den namensgebenden Schlüsseln.

 

Der Einstieg

 

Nach einem farbenfroh gestalteten Einführungsvideo startet der Spieler als die geniale Alchimistin Reisalin Stout, kurz Ryza, in einem Ort namens Rasenboden auf einer Insel namens Kurken. Über Nacht sind in Sichtweite von Kurken plötzlich neue Inseln aus dem Meer aufgetaucht, die nicht nur den Schiffsverkehr nach Kurken behindern, sondern auch direkten Einfluss auf die Stabilisationsmaschine von Kurken zu haben scheinen. Kurken ist eine menschengemachte Insel, die nur dank dieser Maschine oberhalb der Wasseroberfläche bleibt. Sofort ist klar: Die anderen Inseln müssen weg. Nur wie? Möglicherweise hilft dabei der Schlüssel, den Ryza aufgrund einer Eingebung mittels ihrer alchemistischen Fähigkeiten synthetisieren konnte. Die Eingebung sprach außerdem von einem "Code des Universums" ...

 

Das Spiel

 

Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key ist ein klassisches Rollenspiel japanischer Art mit einem besonderen Fokus auf das Handwerk, in diesem Fall die Alchemie. Der Spieler muss die neu aufgetauchten Inseln, genannt Kark-Inseln, aber auch die übrige Welt erkunden, um einen Weg zu finden, die Kark-Inseln wieder verschwinden zu lassen. Die zu bereisende Welt ist auf der einen Seite sehr groß, auf der anderen Seite, abgesehen von den vielen Sammelmaterialien, sehr leer und statisch. Diese Grundstimmung wird gelegentlich durch Zufallsaufgaben und Charakteraufgaben durchbrochen. Bereits im Rahmen der ersten Hauptaufgaben muss die Gruppe eine durchaus beachtliche Strecke zurücklegen. Dabei sollte man keinesfalls versuchen, alles aufzusammeln. Nach 300 gesammelten Gegenständen ist das Inventar voll und die Rückkehr zur Basis ist erforderlich um dort alles einzulagern. Dies kann bereits nach 10 Minuten Spielzeit passieren. Gut verteilte Reisepunkte helfen, die großen Distanzen schnell zu überwinden, sobald diese erkundet wurden. Zusätzlich gibt es Seilbahnen, die ebenfalls genutzt werden können, große Distanzen hinter sich zu legen, sobald beide Enden der Seilbahn aktiviert wurden. Zu Beginn gibt es viele Rückblenden auf Geschehnisse der vorherigen Titel. Nach und nach schließen sich Ryza weitere Gruppenmitglieder an.

 

Eine große Rolle und Hilfe bei ihrer Reise spielen Ryzas Alchemiefertigkeiten. In ihrer Basis kann Ryza alle gefundenen Materialien nutzen, um neue Gegenstände, wie beispielsweise Ausrüstung, Waffen, Verbrauchsgegenstände, Werkzeuge oder ganze Gebäude zu synthetisieren. Jede Nutzung der Alchemie wird mit Fertigkeitspunkten belohnt, die ausgegeben werden können, um weitere Rezepte zu lernen oder permanente passive Boni zu erhalten. Bei der Synthetisierung werden mehrere sogenannte Ringe angezeigt, die mit Materialien belegt werden müssen. Um einen Gegenstand erfolgreich zu erschaffen müssen dabei mindestens die Hauptringe mit passenden Materialien belegt werden. Gelingt dies nicht, kann der Gegenstand nicht erschaffen werden. Durch das Belegen der Ringe werden zudem weitere angrenzende Ringe aktiviert, die ebenfalls belegt werden können und so die Möglichkeiten geben, den resultierenden Gegenstand zu individualisieren und zu stärken. 

 

Es gibt drei grundsätzliche Möglichkeiten, die benötigten Materialien zu sammeln: durch simples Aufsammeln, durch das Abbauen mittels eines Werkzeugs und durch das Erbeuten von einem Gegner. Das Aufsammeln funktioniert im Vorbeilaufen durch Druck auf die entsprechende Taste. Bleibt man dabei stehen, wird eine nicht unterbrechbare Aufsammelanimation abgespielt. Beim Abbauen mittels eines Werkzeugs bestimmt das Werkzeug die Art des gewonnenen Materials: wird die Waffe verwendet, kann es beispielsweise die Frucht eines Baums sein, wird stattdessen die Axt verwendet, wird es das Holz und bei der Sichel die Rinde. Das Echtzeitkampfsystem besteht aus mehreren Elementen: Standardangriffen, Spezialangriffen, Gegenstandsaktionen, Rufen und Schlüsselaktionen. Pro Angriffsintervall können drei Standardangriffe ausgeführt werden. Diese laden Angriffspunkte auf, die für Spezialangriffe ausgegeben werden können. Diese wiederum laden Gegenstandspunkte auf, die für den Einsatz von Gegenständen, die nicht verbraucht werden, ausgegeben werden können. Damit können mächtige Kombinationen entfesselt werden. Zusätzlich bieten die Gruppenmitglieder durch Rufe an, bei bestimmten Aktionen, zum Beispiel einem physischen Spezialangriff eine eigene Spezialtechnik direkt anzuschließen. Durch das Schlüsselsystem können temporär weitere Stärkungen genutzt werden. Von den namensgebenden Schlüsseln kann Ryza bis zu zehn Stück gleichzeitig an ihrem Schlüsselbund tragen. Diese geben in verschiedenen Kategorien, wie beispielsweise beim Synthetisieren, beim Sammeln oder im Kampf verschiedene Vorteile. Gefunden werden können diese Schlüssel durch das Aufsuchen spezieller Orte auf der Weltkarte durch das Besiegen von Gegnern aber auch durch die Anwendung von Alchemie. 

 

Die Technik

 

Grafisch wirkt der Titel überwiegend detailarm und kantig, führt die Hardware der Nintendo Switch allerdings trotzdem an seine Grenzen, so dass das Spiel an ein paar Stellen ruckelt. Die weiblichen Charaktere bieten durch Kleidung, Präsentation und Verhalten viel Fanservice. Die musikalische Untermalung passt stimmig zu den verschiedenen Spielmodi. Die Sprachausgabe ist auf Japanisch verfügbar; die zur Hauptgeschichte gehörigen Dialoge sind vertont. Der Bildschirmtext ist auf Englisch verfügbar; ein deutscher Bildschirmtext fehlt. Die Bildschirmtexte sind durchgängig sehr klein, so dass diese auf einem großen Fernseher kaum zu erkennen sind. Die Sticksteuerung ist insbesondere in den Menüs unpräzise. Es gibt vier Schwierigkeitsgrade von einfach bis sehr schwierig zur Auswahl. Der Titel speichert bei jedem Übergang an einen anderen Ort automatisch; darüberhinaus kann manuell in der Basis an einem Tagebuch gespeichert werden.

 

Bildergalerie von Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key (8 Bilder)



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Das Fazit von: Wolf

Wolf

So viel verschenktes Potential! Atelier Ryza 3: Alchemist of the End & the Secret Key hat alle Anlagen, ein großartiges Spiel zu sein, wurde allerdings offenbar nicht zu Ende gedacht, so dass es an vielen Stellen unangenehm auffällt: die Geschichte braucht lange, bis sie Fahrt aufnimmt, die Grafik wirkt nicht mehr zeitgemäß, die Bildschirmtexte gibt es nicht auf Deutsch und sie sind auf dem Fernseher viel zu klein, die Sticksteuerung in den Menüs ist unpräzise, die Sammelbegrenzung für Gegenstände wirkt anachronistisch, die Welt ist riesig aber praktisch leer und das Kampfsystem wirkt anfangs verwirrend. Positiv hervorzuheben sind das motivierende Alchemiesystem sowie der Fanservice. Alles in allem ist der Titel sicherlich etwas für Freunde der Atelier Ryza-Serie, da er diese zu einem guten Abschluss führt. Für alle anderen gibt es deutlich bessere Titel für den zu zahlenden Vollpreis.


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positiv negativ
  • Guter Abschluss der Atelier Ryza-Serie
  • Riesige Welt ...
  • Motivierendes Alchemiesystem
  • Fanservice
  • Altbackene, dennoch die Technik überfordernde Grafik
  • ... die praktisch leer ist
  • keine deutschen und darüber hinaus viel zu kleine (!) Bildschirmtexte
  • unpräzise Steuerung
  • anachronistische Sammelbegrenzung





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