Babylon - Vol. 01
|
BEWERTUNG |
17.02.2022 von MarSBasierend auf der gleichnamigen Novel-Reihe aus dem Jahr 2015 entstand durch das noch recht junge Animationsstudio Revoroot Inc. unter der Regie von Kiyotaka Suzuki im Jahr 2019 die 12-teilige Animeserie Babylon. Kazé Anime veröffentlicht das Thrillerdrama nun, nach seiner Premiere auf Amazon Prime Video, verteilt auf zwei Volumes auch für die Heimkinos...
Inhalt
Im Laufe einer Routineuntersuchung stoßen der Staatsanwalt Zen Seizaki und sein Partner Atsuhiko Fumio auf ein blutverschmiertes Dokument, dessen Herkunft sie schließlich zu einer medizinischen Universität führt. Doch anstatt den zuständigen Professor zur Rede stellen zu können, finden sie nur dessen Leiche vor. Obwohl alles nach einem Selbstmord aussieht, zweifelt Zen am Freitod des Professors, und schließlich verdichten sich sogar Hinweise, die bis in die höchsten politischen Kreise zu führen scheinen. Als plötzlich auch noch Atsuhiko Selbstmord begeht, ist sich Zen endgültig sicher, dass er einer weitreichenden Verschwörung auf der Spur ist, in die wohl auch der angesehene Politiker Ryuichirou Nomaru verwickelt ist. Offensichtlich stehen alle Ereignisse irgendwie im Zusammenhang mit der Gründung des unabhängigen Tokyoter Stadtteils Shiniki, dessen neuer Bürgermeister Kaika Itsuki soeben erst das umstrittene Gesetz zur Legalisierung von Selbstmord erlassen hat. Zudem scheint auch eine mysteriöse Frau aus dem Hintergrund ihre Fäden zu ziehen...
Ganz wie die Vorlage Babylon, die insgesamt drei Bände umfasst, wurde auch die 12-teilige Animeserie in drei Story-Arcs gegliedert, von denen Volume 01 die erste, sowie einen Teil der zweiten beinhaltet. Der erste Handlungsbogen (auch betitelt als Ein Tropfen Gift) umfasst drei Episoden, und dient überwiegend zur Einführung der wichtigsten Figuren sowie dem Aufbau der Grundhandlung, während erst die darauffolgende Arc (Der Erwählte Tod) tiefer in die inhaltliche Materie abtaucht, und dabei auch das ein oder andere Element des Fantastischen offenbart. Babylon entwickelt sich damit nach einem noch sehr unübersichtlichen Einstieg zu einem handfesten Psychothriller mit Mysterykomponente, der immer wieder Überraschungen bereithält und zunächst noch absichtlich sehr undurchsichtig bleibt. Zwei Elemente entpuppen sich im Verlauf allerdings als treibende Fixpunkte: Zum einen das ethische Dilemma, das durch legalisierten Selbstmord entsteht, und für welches sowohl Befürworter, als auch Gegner, durchaus überzeugende Argumente liefern. Zum anderen der kriminalistische Part der Geschichte, der sich sowohl auf die politischen Verstrickungen, wie auch die vermeintlichen Selbstmorde und in diesem Zusammenhang die Jagd auf eine geheimnisvolle, manipulative Frau erstreckt. Im Mittelpunkt all dessen steht mit Zen Seizaki ein eigentlich ganz typischer Hauptcharakter, dessen ausgeprägter Sinn für Gerechtigkeit seinen stärksten Charakterzug darstellt, der aber dennoch sehr ansprechend und vor allem charismatisch wirkt. Ihm gegenüber steht wiederum mit Ai Magase eine extrem gefährliche, undurchschaubare, und äußerst manipulative Gegenspielerin, die sich hervorragend in die politischen Wirren und aufkeimenden ethischen Diskussionen einfügt. Entlassen wird man als Zuschauer aus der ersten Staffelhälfte zudem mit einer handfesten, völlig unerwarteten Überraschung, die den ohnehin bereits sehr guten Spannungsbogen noch einmal stark ausreizt. Man darf also gespannt sein, wie es mit Babylon in der zweiten Hälfte weitergehen wird...
Die Animationen aus dem Studio Revoroot Inc. können sich wirklich sehen lassen, und liefern einen ausgeprägten Grad an Realismus. Sowohl das Charakterdesign, als auch Hintergründe und andere Locations, wissen durchwegs durch ihren hohen Detailreichtum und die feine Ausarbeitung zu gefallen, während sich die obligatorischen CGI-Effekte - gut zu erkennen beispielsweise bei Fahrzeugen - recht gut ins Gesamtbild einfügen. Sehr gelungen ist die deutsche Synchronfassung, an der es bei keinem Charakter etwas auszusetzen gibt. Durchaus interessant ist die Wahl des Openings, das lediglich aus einer sehr kurzen, instrumental untermalten, jedoch sehr stimmungsfördernden Sequenz besteht. Die Endings sind optisch zwar ebenso einfach gehalten, bieten jedoch für jede Story-Arc einen eigenen Song. Diese sind jedoch sehr leichtgängig und prägen sich kaum ins Gedächtnis ein.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeichnet sich durch ein sehr sauberes, klares Bild aus, dessen schöne Farbdarstellung in Verbindung mit dem sehr gut ausbalancierten Kontrast den realistischen Look der Animationen schön unterstreicht. Zudem bleibt das Bild durchwegs laufruhig und frei von Mängeln. Die Tonspur hinterlässt trotz der üblichen Abmischung in DTS-HD 2.0 einen ansprechenden Gesamteindruck, der sich bei Bedarf durchaus kraftvoll gibt. Die Sprachausgabe ist durchgehen klar und verständlich, der atmosphärisch abgestimmte Score fügt sich angenehm ins Geschehen ein.
Episodenguide
Cover & Bilder © Mado Nozaki,KODANSHA/TWIN ENGINE Inc.©N,K/TE Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]