Mit Besser wird´s nicht präsentiert Koch Films das Remake des isländischen Dramas Sture Böcke aus dem Jahr 2015. Wir haben uns den "Bock-Buster des Jahres" für Euch angesehen...

Inhalt

Die Brüder Colin (Sam Neill) und Les (Michael Caton) leben zwar Tür an Tür auf dem Familiengrundstück im australischen Westen, haben aber trotzdem seit 40 Jahren kein Wort mehr miteinander gewechselt. Beide verdienen ihren Lebensunterhalt als Schafzüchter, sind in dem kleinen Ort aber erbitterte Kontrahenten. Als bei Les´ Schafen eine hochansteckende Krankheit diagnostiziert wird, schreitet das Veterinäramt ein, und alle Schafe im Tal sollen eingesammelt und getötet werden. Während Les den Aufstand probt, versucht Colin einige seiner Schafe vor den Behörden und den restlichen Bewohnern des Ortes zu verstecken. Ohne Les´ Unterstützung kann er seine List allerdings nicht ewig durchziehen, doch der gibt Colin die Schuld an dem ganzen Unglück und der dadurch bedrohten Existenz...

Irgendwie hat es sich inzwischen leider eingebürgert, dass Trailer ein völlig falsches Bild eines Films zeichnen. Da werden die actionreichsten Szenen bereits im Trailer verbraten, Fantasyfilme suggeriert, die keine sind, oder auch Horrorfilme vermarktet, die am Ende einem völlig anderen Genre zugeordnet werden müssen. Ein ähnliches Schicksal trifft nun auch Besser wird´s nicht, der nicht nur durch seinen inhaltlich völlig bezuglosen deutschen Titel verwirrt, sondern dessen Trailer den Film als schwarzhumorige Komödie verkauft. Doch weit gefehlt, denn auch wenn das australische Remake durchaus durch einige bissige Pointen und eine ordentliche Prise Situationskomik ein wenig aufgelockert wurde, so ist es am Ende doch genauso ein melancholisch-tragisches Drama wie das isländische Original Sture Böcke. Genau das wird spätestens nach etwa einer halben Stunde klar, wenn die erste von im Folgenden noch einigen weiteren Szenen den Zuschauer unangenehm in der Magengrube trifft. Abgesehen von diesen Ausbrüchen geht Besser wird´s nicht das Ganze aber sehr gemächlich und entschleunigt an, hält keine nennenswerten erzählerischen Höhepunkte bereit. Stattdessen erzählt der Film die Geschichte zweier entzweiter Brüder, die sich nach Jahren der Einsamkeit wieder vereinen müssen, um das zu retten, was sie beide lieben. Dass bei dieser eigentlich simplen, und zudem komplett vorhersehbaren Geschichte trotz einer Laufzeit von knapp zwei Stunden keine Längen erzeugt werden, das ist zum einen der wundervollen Natur des australischen Westens zu verdanken, zum anderen den perfekt besetzten Hauptdarstellern. Sam Neill und Michael Caton wirken als zerstrittene Brüder und wortkarge Eigenbrötler einfach herrlich authentisch, was den kauzigen Herren schon von Beginn an eine Menge Sympathiepunkte einbringt. 

Bildergalerie von Besser wird's nicht (4 Bilder)

Details der Blu-ray

Das Bild der Blu-ray harmoniert zwar gut mit der melancholischen Grundstimmung des Films, ist aber insgesamt nur auf ordentlichem Niveau. Während die Schärfe meist nur in Nahaufnahmen ihre Stärken ausspielen kann, ist das übrige Bild meist etwas weicher und stellenweise etwas unruhig. Auch der Schwarzwert ist nicht sonderlich satt, sondern driftet eher in trübes Grau ab. Die Tonspur wiederum weiß zu überraschen, denn obwohl das Geschehen sehr ruhig und dialogorientiert ist, öffnet sich der Ton immer wieder kraftvoll in den ganzen Raum, um mit Umgebungsgeräuschen und unterstützt vom stimmigen Soundtrack für eine schöne Weitläufigkeit zu sorgen.

Cover & Bilder © Koch Films GmbH