Blue Giant
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BEWERTUNG |
20.06.2024 von MarSDer Manga Blue Giant, ursprünglich veröffentlicht in den Jahren 2013 bis 2016, zog auf Grund des großen Erfolgs bereits drei Fortsetzungen nach sich. 2023 wurde schließlich die erste Mangareihe als Anime-Film adaptiert, der jetzt von Plaion Pictures / KSM Anime auch in Deutschland veröffentlicht wird...
Inhalt
Dai Miyamoto hat nur einen einzigen großen Traum: Er möchte der beste Jazz-Musiker der Welt werden. Ohne zurückzublicken lässt er sein Heimatdorf deshalb hinter sich und macht sich mit seinem Saxophon auf den Weg nach Tokyo, um dort sein Spiel in den Clubs der Stadt weiter zu verbessern. Bereits nach kurzer Zeit trifft er auf den genialen Pianisten Sawabe Yukinori, und überredet ihn schließlich, gemeinsam eine Band zu gründen. Der Band tritt zudem auch Shunji Tamada bei, bei dem Dai seit seiner Ankunft in Tokyo wohnt, und der trotz fehlender Erfahrung das Schlagzeug übernimmt. Zu Dritt wollen sie die Jazz-Szene in Tokyo auf den Kopf stellen, und allen beweisen, was in ihnen steckt...
Blue Giant ist einer dieser Filme, bei denen es weniger darauf ankommt, welche Geschichte erzählt wird, sondern vielmehr wie diese erzählt wird. Aufstrebende Künstler mit einem zunächst unerreichbar erscheinenden Ziel, die sieht man grundsätzlich immer wieder. So Sympathisch und gleichzeitig authentisch wie in Blue Giant werden diese jedoch nur selten dargestellt, und auch dass die Wahl der Musikrichtung ausgerechnet auf Jazz gefallen ist, ist ebenso eigenständig wie mutig - immerhin ist Jazz nicht gerade das, was die Masse der musikbegeisterten Menschen ganz oben auf ihre Liste setzen würde. Jazz ist nunmal ein vielfältiges Genre, das die bekannten Regeln der Musik nur allzu gerne aushebelt und völlig eigene Wege geht. Wild, ungehemmt und nur marginalen Grenzen unterworfen ist Jazz für die einen sinnloser Krach, für andere wiederum die einzige Musik, die wirklich frei und emotional ist. Gerade das macht einerseits den Reiz von Blue Giant aus, und bringt auf der anderen Seite sogar den Menschen die Liebe zum Jazz näher, die bisher keinerlei Zugang zu dieser Art von Musik hatten. Trotz klassisch inszenierter Handlung und beinahe gänzlich vorhersehbarem Ablauf gelingt es Blue Giant auf jeden Fall den Zuschauer mitzureißen und tief in die Welt der Musik abtauchen zu lassen, was nicht nur den tollen Charakteren, sondern vor allem auch dem großartigen Soundtrack zu verdanken ist, komponiert von der japanischen Jazz-Pianistin Hiromi Uehara.
Doch nicht nur akustisch, sondern auch visuell hinterlässt Blue Giant ordentlich Eindruck. Die Animationen aus dem Hause Nut Inc. (Saga of Tanya the Evil) beeindrucken durch ein vielschichtiges, detailreiches Design, das sich sowohl bei den Charakteren, als auch bei der Darstellung des (meist nächtlichen) Tokyo sowie den diversen authentischen Locations zeigt. Man spürt regelrecht, wie viel Liebe hier drinsteckt. Etwas gewöhnungsbedürftig, inzwischen aber gerade bei musikalischen Animes leider gängig, ist der massive CGI-Einsatz bei den einzelnen Auftritten, der zwar optisch nicht minder hochwertige Bilder generiert, sich aber dadurch deutlich vom übrigen Design abhebt. Die deutsche Synchronfassung ist absolut gelungen, und bietet für jede Figur einen charakterlich passenden Sprecher.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist wunderbar scharf, sauber und mangelfrei, und bietet sowohl eine satte, kräftige Farbdarstellung wie auch einen sehr guten Kontrastumfang. Die Tonspur bietet die perfekte Bühne für den eindringlichen Jazz-Soundtrack und zeigt sich dabei ebenso kraftvoll wie raumfüllend. Die Sprachausgabe ist dabei absolut sauber, verlustfrei und klar.
Zur umfangreichen Jass-Edition selbst können wir leider keine weiteren Angaben machen, da uns für unsere Kritik lediglich die Blu-ray als Pressedisc vorlag. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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