Mit Bodyguard veröffentlicht Pandastorm Pictures eine mehrfach ausgezeichnete Politthriller-Serie der BBC. Wir haben uns die sechsteilige Mini-Serie angesehen...

Inhalt

Der Kriegsveteran David Budd (Richard Madden) ist Polizist bei der Londoner Metropolitan Police. Traumatisiert von seiner Vergangenheit ist David mental schwer angeschlagen, wodurch sogar seine Ehe in die Brüche gegangen ist. Nachdem es ihm gelungen ist, ein islamistisches Selbstmordattentat auf einen vollbesetzten Zug zu verhindern, wird David der ehrgeizigen Innenministerin Julia Montague (Keeley Hawes) als Personenschützer zugewiesen. Ihr ambitioniertes Anliegen, dem Inlandsgeheimdienst nahezu unbegrenzte Überwachungsbefugnisse einzuräumen, um künftige Terroranschläge im Keim zu ersticken, macht sie zu einem direkten Ziel, nicht nur für ihre politischen Gegner. Auch David kann ihre Überzeugungen nicht teilen, versucht aber dennoch, seine Arbeit als Bodyguard loyal und pflichtbewusst zu erfüllen. Als er allerdings immer mehr Einblick in die Politik seines eigenen Landes erhält, steht David plötzlich vor einem gravierenden Gewissenskonflikt, und der Frage, wem er in diesem intriganten Spiel überhaupt noch trauen kann...

Bodyguard ist eine Serie, die von Beginn an zu faszinieren weiß. Dabei lässt sich das Geschehen nur sehr schwer einordnen, denn gekonnt spielt die Inszenierung beinahe durchwegs mit der Erwartungshaltung des Zuschauers, wechselt fließend zwischen den verschiedensten Genres und präsentiert unerwartete Wendungen am laufenden Band, während sogar der Erzählstil von ruhigen, dialogorientierten Sequenzen bis hin zu actiongeladenen, sogar blutigen Szenerien wandert. Oftmals bleiben im Verlauf nicht einmal die zentralen Figuren konstant, wichtige Charaktere werden abrupt durch regelrechte Schockmomente entfernt, andere rücken aus Nebenrollen plötzlich in den Fokus. Inmitten dieses undurchsichtigen Chaos steht stets der labile Kriegsveteran David Budd, der ebenso zerbrechlich wie knallhart ist und von Richard Madden bemerkenswert glaubwürdig wie auch intensiv verkörpert wird. Sein traumatisierter Charakter, von Gewissenskonflikten geplagt und zwischen den Fronten hin und hergerissen, einerseits liebevoll und emotional, andererseits eiskalt und distanziert, ist ebenso vielschichtig wie faszinierend und der Mittelpunkt der Handlung. Er ist letztendlich auch die einzige Identifikationsfigur in dem von Intrigen und Machtspielen durchzogenen Geschehen, gleichzeitig aber auch ebenso wenig zu durchschauen wie die übrigen Charaktere. Wer hier auf welcher Seite steht, wer nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist, selbst wer nur als Schachfigur in einem größeren, komplexeren Spiel genutzt wird, das alles bleibt hier lange im Verborgenen. Bodyguard wartet tatsächlich bis ins Finale, um den Zuschauer endlich durch Hintergründe, Motivationen und Erklärungen zu erlösen, was im Umkehrschluss im Verlauf der Serie für einen stetigen, extrem dichten Spannungsbogen sorgt, der es einem beinahe unmöglich macht, die sechs Episoden nicht in einem Schwung zu verschlingen. 

Details der Blu-ray

Die Blu-ray hinterlässt technisch einen sehr guten Gesamteindruck. Abgesehen von gelegentlich auftauchendem, leichtem Banding ist das Bild absolut scharf, detailreich und sauber. Farben werden natürlich wiedergegeben, das Kontrastverhältnis ist kräftig, ohne zu übersteuern. Die Tonspur zeigt sich trotz ihrer lediglich in PCM 2.0 vorliegenden Abmischung durchaus dynamisch. Während Dialoge stets klar und verständlich sind, entwickelt der Ton durch eine gute Balance zwischen Umgebungsgeräuschen und druckvollen Actionszenen ein sehr ansprechendes Klanggefühl. 

Ein Episodenguide entfällt, da die einzelnen Folgen lediglich fortlaufend durchnummeriert wurden und keine separaten Titel tragen.

Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH / Des Willie