Unter der Regie von Barry Levinson (Good Morning, Vietnam, Rain Man, Sleepers) und präsentiert von Steven Spielberg entstand nach einem Drehbuch von Chris Columbus (Gremlins - Kleine Monster, Die Goonies) im Jahr 1985 Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis des verborgenen Tempels, der Sir Arthur Conan Doyles Romanhelden in ein völlig eigenständiges Abenteuer führte. Nun veröffentlichte Paramount den Film das erste Mal auf Blu-ray...

Inhalt

Als der junge John Watson (Alan Cox) von einer Schule auf dem Land ins turbulente London versetzt wird, ahnt er noch nicht, welch herausragende Persönlichkeit er schon bald kennenlernen wird. Sofort ist John von seinem neuen Mitschüler Sherlock Holmes (Nicholas Rowe) fasziniert, der auf Grund seiner bemerkenswerten Kombinationsgabe sogar seine Lehrer zu beeindrucken weiß. Doch seine Gabe macht Sherlock auch einsam, und so hat er neben John nur wenige Freunde. Neben seiner Geliebten Elizabeth (Sophie Ward) zählt zu diesen auch Elizabeths Großvater, der pensionierte und von allen als verrückt abgestempelte Lehrer Rupert T. Waxflatter (Nigel Stock). Als Waxflatter unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, vermutet Sherlock eine Verbindung zu weiteren vermeintlichen Selbstmorden in der Stadt, und wendet sich deshalb mit seinen Vermutungen an Scotland Yard. Doch der zuständige Sergeant Lestrade (Roger Asthon-Griffiths), der schon des Öfteren mit Sherlock zu tun hatte, hat nur wenig Interesse an dessen Theorien. Sherlock macht sich selbst an die Arbeit, und setzt fortan alles daran, seine Fähigkeiten zu nutzen, um das Verbrechen aufzuklären und das wahre Geheimnis aufzudecken, das hinter dem Tod seines Mentors steckt...

Was wäre, wenn Sherlock Holmes und John Watson sich nicht erst im Erwachsenenalter kennengelernt hätten? Nach dem großen Erfolg von Gremlins - Kleine Monster und Die Goonies scheint sich Drehbuchautor Chris Columbus genau diese Frage gestellt zu haben, und erdachte kurzerhand seine ganz eigene Vorgeschichte zu Sir Arthur Conan Doyles Werken. Wer mit den Geschichten um den Meisterdetektiv aus der Baker Street 221b vertraut ist, der könnte sich angesichts dieser Tatsache nun kopfschüttelnd abwenden. Oder er kann sich einfach an den unzähligen Querverweisen und vertrauten Figuren erfreuen, die sich hier finden lassen, ebenso wie unbestreitbare Hinweise auf frühere, aber auch spätere Werke der an der Produktion beteiligten Personen. Der Titel als Verweis auf Steven Spielbergs Indiana Jones und der Tempel des Todes oder die Harry Potter - Stimmung am Internat in London (Harry Potter und der Stein der Weisen sowie Harry Potter und die Kammer des Schreckens entstanden unter der Regie von Chris Columbus) sind da nur zwei deutliche Beispiele. Oder aber man hat einfach Spaß mit dem atmosphärisch und unterhaltsam inszenierten Mix aus Krimi, Mysterythriller und Abenteuerfilm, was angesichts der souveränen Regie Barry Levinsons sowie dem stimmigen Drehbuch keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis des verborgenen Tempels hat nämlich auch fast 40 Jahre nach seiner Entstehung kaum etwas von seinem Charakter oder den zweifellos vorhandenen Unterhaltungswerten eingebüßt. Ganz im Gegenteil, denn selbst die inzwischen überholt anmutenden Effekte - selbstredend aus George Lucas´ Effektschmiede Industrial Light and Magic - versprühen auch heute noch ihren ganz eigenen Charme, und sind innerhalb der Inszenierung immer noch mehr als ansehnlich, ohne dabei lächerlich zu wirken. Zudem legt die Inszenierung ein ordentliches Erzähltempo an den Tag, während das Ganze durchwegs eine stimmige Balance zwischen Spannung, Rätselraten und Abenteuer präsentiert, und stellenweise sogar etwas kindgerechten Grusel bietet. Dass die Geschichte dabei nicht die Komplexität der bekannten Sherlock Holmes Abenteuer besitzt, und doch recht vorhersehbar voranschreitet, stört dabei nicht weiter, und ist wohl dem Genre des lockeren Familienfilms zuzuschreiben. Angereichert wurde Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis des verborgenen Tempels schließlich - ganz wie es sich eben für einen Familienfilm gehört - mit reichlich Humor, der das insgesamt doch eher düstere, mysteriöse Geschehen geschickt auflockert. Abgerundet wird das positive Gesamtbild von einem atmosphärischen Soundtrack aus der Feder von Bruce Broughton, sowie dem schönen, authentischen Look, der das Zeitalter des Films glaubwürdig in Szene setzt. 

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Details der Blu-ray

Für einen knapp 40 Jahre alten Film kann sich die Blu-ray wirklich sehen lassen. Das Bild überzeugt direkt durch eine ansprechende Schärfe, die gerade in Nahaufnahmen viele Details offenbart, wobei das nur in seltenen Fällen etwas ausgeprägtere Korn einen schönen Look generiert. Farben wirken leicht reduziert und mit einem dezenten Braunfilter versehen, werden insgesamt aber natürlich und vor allem innerhalb des Films sehr harmonisch dargestellt. Schwachstellen sind hier lediglich Kontrast und Schwarzwert, wobei diese sich nur manchmal bemerkbar machen. Während der Kontrastumfang gelegentlich etwas zu zurückhaltend eingestellt wurde, zeigt sich der Schwarzwert ein wenig schwankend, wodurch vereinzelte Nachtszenen ein wenig zu hell dargestellt werden. Im Gesamtbild sieht Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis des verborgenen Tempels wirklich sehr gut und absolut HD-würdig aus. Die Tonspur liegt in der deutschen Synchronfassung lediglich in einer Dolby Digital 2.0 Abmischung vor, wurde aber immerhin gut ausbalanciert. Dialoge, Effekte und Score hinterlassen einen harmonischen, stimmigen Gesamteindruck. Etwas räumlicher und auch kraftvoller fällt dagegen die Wiedergabe der Originaltonspur aus.

Cover & Bilder © 1979, 2022 Paramount Pictures