Das letzte Opfer

Das letzte Opfer

Originaltitel: Klienten
Genre: Thriller
Regie: Anders Rønnow Klarlund
Hauptdarsteller: Signe Egholm Olsen • Anton Hjejle
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 16

Das letzte Opfer   01.12.2022 von MarS

Manchmal kommen sie wie aus dem Nichts: Diese kleinen, unscheinbaren Film-Perlen, mit denen man gar nicht gerechnet hat. Eine dieser Perlen ist der dänische Psychothriller Das letzte Opfer, der nun von Plaion Pictures auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird...

 

Inhalt

 

Nie hätte sich die Kopenhagener Star-Psychologin Susanne Hartmann (Signe Egholm Olsen) vorstellen können, was sie bei ihrem letzten Termin des Tages erwarten würde. Bereits kurz nach dem Beginn der Sitzung mit dem ihr bislang unbekannten Patienten Mark Zidenius (Anton Hjejle) stellt sich heraus, dass dieser ein brutaler Serienkiller ist, der bislang mindestens zwei schwangere Frauen auf dem Gewissen hat, und über die Landesgrenzen hinaus von der Polizei gesucht wird. Völlig unerwartet stellt Mark Susanne ein Ultimatum: Entweder gelingt es ihr, ihn innerhalb der Therapiestunde zu heilen, oder sie wird sein nächstes Opfer...

 

Mit Das letzte Opfer präsentiert der dänische Regisseur Anders Rønnow Klarlund einen wahrlich bemerkenswerten Psychothriller, der den Zuschauer vom ersten Moment an mitreißt. Hinterlässt die einleitende Sequenz dabei noch einen erschütternden, schockierenden Eindruck, der noch eine ganze Weile nachklingt, gelingt es Klarlund im weiteren Verlauf eindrucksvoll, mit absolut minimalistischen Mitteln die Spannungsschraube immer weiter anzuziehen. Das letzte Opfer spielt sich mit Ausnahme des Finales ausschließlich im begrenzten Rahmen eines Behandlungszimmers ab, und konzentriert sich dabei lediglich auf den Dialog zwischen Opfer und Täter, schafft es dabei aber ausnahmslos, eine fesselnde Atmosphäre zu erschaffen und den Zuschauer ohne Verschnaufpause mitfiebern zu lassen. Hier profitiert die Inszenierung ohne jeden Zweifel von der grandiosen Vorstellung Anton Hjejles, der nicht nur die emotionale Ambivalenz seiner Figur absolut authentisch und glaubwürdig darzustellen weiß, sondern durch seine hervorragende Performance das Geschehen beinahe ausnahmslos auf den eigenen Schultern trägt. Regelrecht austauschbar und blass wirkt dagegen Signe Egholm Olsen, die zwar ebenfalls auf höchstem Niveau agiert, der Vorstellung von Anton Hjejle aber dennoch kaum etwas entgegenzusetzen hat. Gleichzeitig hält aber auch die Handlung einige völlig unerwartete Überraschungen parat, die das Geschehen abrupt und wie aus dem Nichts ein ums andere Mal in eine völlig neue Richtung lenken, und damit geschickt mit den Erwartungen des Zuschauers spielen. Absolut nichts ist in Das letzte Opfer so, wie es zunächst den Anschein hat, und mit zunehmender Laufzeit entwickelt sich die als Kammerspiel angelegte Geschichte immer stärker zu einem bemerkenswert intensiven Machtspiel, dessen finaler Ausgang den Zuschauer noch einmal mit voller Wucht vor den Kopf stößt. Gerade wenn man denkt, der Film hätte seinen Höhepunkt und damit auch das perfekte Ende erreicht, legt Das letzte Opfer noch einmal eine finale Pointe obenauf, und gibt einem damit einen abschließenden Schlag in die Magengrube mit auf den Weg, der noch sehr lange nachwirkt.

 

Bildergalerie von Das letzte Opfer (4 Bilder)

Details der DVD

 

Klare Abzüge in der B-Note gibt es für die Qualität der DVD. Gerade auf großen Bildschirmen oder gar auf einer Leinwand weisen lediglich Closeups eine ansprechende Schärfe und schöne Details auf, wogegen das übrige Geschehen sehr schwammig und kontrastschwach wirkt. Kamerafahrten in der Totalen sind mitunter sehr verrauscht, und lassen kaum noch Details erkennen. Vorteilhaft ist hier, dass sich Das letzte Opfer über weite Strecken komplett auf die beiden Hauptfiguren konzentriert, und sich das Geschehen auf engstem Raum abspielt - dadurch fallen die zahlreichen Schwächen des Bildes nicht mehr so stark ins Gewicht. Die Tonspur bietet eine sehr gute Dialogverständlichkeit, bleibt ansonsten aber eher zurückhaltend. In Anbetracht des auf die Dialoge ausgerichteten Geschehens ist dies aber völlig ausreichend.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Das letzte Opfer ist ein minimalistischer, als Kammerspiel angelegter Psychothriller, der den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt. Gezielt eingesetzte Gewaltspitzen verfehlen ebenso wenig ihren Zweck, wie die hervorragend platzierten Wendungen, während es dem eigentlich bereits perfekt inszenierten Finale sogar gelingt, noch einmal eine zusätzliche, extrem gemeine Schlusspointe zu liefern. Packender kann man einen Thriller kaum erzählen - und die männliche Hauptrolle kaum idealer besetzen als mit dem einfach nur grandios aufspielenden Anton Hjejle.


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