Das verrückte Wildwest-Rennen

Das verrückte Wildwest-Rennen

Originaltitel: Incredible Rocky Mountain Race
Genre: Abenteuer/Komödie
Regie: James L. Conway
Hauptdarsteller: Christopher Connelly
Laufzeit: DVD (87 Min) • Streaming (87 Min)
Label: SchröderMedia Handels GmbH
FSK 12

Das verrückte Wildwest-Rennen   20.12.2020 von Michael Rothe

Des Menschen Streben, immer besser in irgendetwas als seine Mitmenschen zu sein, ist schon erstaunlich und bedenklich zugleich. Vielleicht ist es aber auch gerade dieser Wettbewerbsgeist, der den Menschen und seine Errungenschaften erst ermöglicht hat. So ist es denn auch hier, dass sich zwei messen wollen, wer der bessere, tapferere und schnellere auf einer Reise quer durch die USA ist…

 

Inhalt

 

Seit Jahren liefern sich in dem Kleinstädtchen St. Joseph Mark Twain (Christopher Connelly) und Mike Fink (Forrest Tucker) einen „Kampf“. Während Mark Twain sich der Feder (jeder weiß, mächtiger als das Schwert) bedient, um die Unzulänglichkeiten des eher grob gestrickten Mike Fink aufzudecken, rumpelt und pöbelt Mike Fink dann doch eher handgreiflich in der Gegend herum. Als dies den Stadtvätern zu viel wird, weil letztes Mal viele Gebäude in Mitleidenschaft gezogen wurden, planen Sie ein unmögliches Rennen, von dem idealerweise keiner der beiden zurückkehrt…

 

Was sich wie die fiese Prämisse eines knüppelharten Überlebensabenteuers im Stil von Beim Sterben ist jeder der Erste lesen mag, entpuppt sich als etwas ganz Anderes. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben, worum es sich aber nur um eine uralte Freigabe handeln kann. Das, was im Film stattfindet und wie es gezeigt wird, ist heutzutage nicht mal eine FSK 6 wert. Statt einer Überlebensgeschichte werden hier eigentlich nur 87 Minuten Klamauk geboten. Bis auf die ernst und fair angelegte Figur des Mark Twain ist hier alles albern, von seinem Gegenspieler Mike Finn, über den von seinem Stamm belächelten Indianer Adlerfeder (Larry Storch) bis hin zum Stadtrat von St. Joseph und so wird (leider) auch die Geschichte erzählt: albern, klamaukig, teils doch mal kurz lustig, größtenteils zum Augenrollen peinlich. Dagegen sind die für mich mittlerweile etwas angestaubten Backpfeifen-Abenteuer von Bud Spencer und Terence Hill noch regelrecht hochwertige Filmkost. Würde man den vorliegenden Film in s/w mit einem harten Kontrast umwandeln und minimal schneller abspielen, würde das ganze wie eine Episode von Stan Laurel und Oliver Hardy wirken.

 

Letztendlich bin ich allein für diesen Film wohl einfach die völlig falsche Zielgruppe. Würde ich diesen Streifen mit einer/m Fünf- bis Neunjährigen ansehen, würde unser Spaß sicher kaum Grenzen kennen. Hier ist viel Potential für potentielle Lacher für Kinder, denn genau so scheint mir der gemacht. Für ein erwachsenes Publikum ist der einfach zu einfältig gemacht und falsch am Platz. Die Kulissen sind soweit nett bis wirklich schön, aber jetzt auch nichts sooo besonderes. Die Darsteller sehe ich leider eher im überagierenden Mittelfeld, da sie teils völlig überspitzte Stereotype spielen, die so aber hervorragend in diese Klamaukbude passen. Allein Christopher Connelly gibt seinem Mark Twain eine angemessen ernste Note, die auch konsequent durchgezogen wird und glaubhaft wirkt.

 

Bildergalerie von Das verrückte Wildwest-Rennen (3 Bilder)

Details zur DVD

 

Wie einige der aktuellen VÖs von Schröder Media, sind die DVD mit deutscher und englischer Fassung bestückt. Der Ton beider ist sehr klar, gut verständlich, aber mit 2.0 auch alles andere als Referenz. Für einen Spaß für zwischendurch wie das hier ist das aber auch völlig ausreichend, weil sich das Filmerlebnis auch eher in Grenzen hält. Das Bild ist qualitativ ziemlich schlecht und sieht für mich nach arg weichgezeichneter VHS-Konvertierung aus. Da ich zuhause nur ca. 1m Bildschirmdiagonale habe, stört mich das nicht weiter. Bei Käufern mit weit größeren TVs könnte die Bildqualität aber durchaus zum Ärgernis werden.



Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH


Das Fazit von: Michael Rothe

Michael Rothe

Der Titel war eigentlich Warnung genug, es soll ein VERRÜCKTES Rennen sein. So verrückt ist das Ganze dann eigentlich gar nicht, aber unter Einbeziehung des Klamaukfaktors des Films passt das dann doch ziemlich gut. Die vermutliche alte FSK12 ist sehr irreführend. Mit diesem Schinken lockt man keinen 12-Jährigen mehr vom Smartphone vor die Glotze. Mit einer Freigabe ab 6 Jahren würde der Film sicher eher ein familiäres Publikum mit jungen Kindern finden, die an dem Film Spaß hätten. Wenn das Berücksichtigung findet, kann ich dem Film durchaus unterhaltsame 6/10 geben.


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