Eigentlich ist das französische Regie- und Drehbuch-Duo Julien Maury und Alexandre Bustillo für ihre harten Horrorfilme wie beispielsweise Inside oder auch Leatherface bekannt. Mit Der Seelenfänger präsentieren uns die beiden nun allerdings einen Mystery-Thriller, basierend auf dem in Deutschland noch nicht veröffentlichten Roman Le Mangeur d´âmes von Alexis Laipsker...

Inhalt

Ein brutaler Doppelmord führt Hauptkommissarin Elisabeth Guardiano (Virginie Ledoyen) in das abgeschiedene Bergdorf Roquenoir, wo die unterbesetzte Gendarmerie mit dem mysteriösen Fall völlig überfordert zu sein scheint. Gleichzeitig trifft auch der Bundespolizist Franck de Rolan in Roquenoir ein, um das Verschwinden mehrerer Kinder in der Gegend zu untersuchen. Franck vermutet einen Zusammenhang zwischen den Fällen, und erhofft sich neue Informationen vom 12-jährigen Sohn der Toten, der die Ereignisse völlig verstört überlebt hat. Elisabeth und Franck beschließen, ihre Informationen miteinander zu teilen, um dem Geheimnis hinter den Geschehnissen gemeinsam auf die Spur zu kommen. Doch während sich im Ort schon bald weitere Todesfälle ereignen, scheinen die Hinweise alle auf eine uralte Legende hinzudeuten, die sich seit Jahrhunderten in Roquenoir erzählt wird...

So ganz können sie es dann doch nicht lassen. Auch wenn Julien Maury und Alexandre Bustillo ihr angestammtes Genre für den Mystery-Thriller Der Seelenfänger verlassen haben, so trägt dieser doch ganz klar die Handschrift der beiden Franzosen. Grundsätzlich präsentiert die Romanadaption einen spannenden, durchaus wendungsreichen und immer wieder überraschenden Krimi, der sich seine Auflösung genretypisch bis ins große Finale aufspart, während sich die Erzählung bis dorthin vor allem auf die Ermittlungen konzentriert. Im Mittelpunkt steht dabei ein ungleiches Ermittlerduo, dessen Dynamik die Inszenierung stetig voranbringt, und das sich sowohl auf getrennten Wegen, als auch gemeinsam, wunderbar ergänzt. Wodurch sich Der Seelenfänger allerdings tatsächlich hervorhebt, das ist zum einen die durchwegs düstere, beklemmende Atmosphäre, die hervorragend mit dem Mystery-Einschlag der Geschichte harmoniert und vom äußerst gelungen eingefangenen Setting rund um ein von Wäldern umgebenes Bergdorf einfach perfekt verstärkt wird. Zum anderen liegt dies aber auch an dem wenig zurückhaltenden Umgang mit Gewaltspitzen und blutigen Details, die ohne jeden Zweifel auch einem Horrorfilm entsprungen sein könnten, und zarte Gemüter durchaus vor den Kopf stoßen werden. Ein nicht minderer Schlag in die Magengrube ist schließlich auch die finale Auflösung der Ereignisse, die zwar etwas zu konstruiert wirkt und im Vergleich zum doch eher ruhigen Aufbau der übrigen Handlung eher schnell abgehandelt wird, dafür aber inhaltlich überaus unangenehm ausfällt. 

Bildergalerie von Der Seelenfänger (5 Bilder)

Details der 4K UHD

Die 4K UHD überzeugt durch ein sehr scharfes, kontraststarkes Bild sowie eine harmonische, natürliche Farbtiefe. Der Schwarzwert ist ausgeprägt und satt, verschluckt jedoch auch in den zahlreichen dunklen Szenen keinerlei Details. Die Tonspur liegt in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor und zeichnet sich durch eine ansprechende Dynamik sowie angenehme Raumwirkung aus, während die Dialoge durchwegs sauber und sehr gut ortbar wiedergegeben werden. Aus Mangel an allzu vielen actionreichen Sequenzen entfaltet der Ton sein volles Potential allerdings erst im rasanteren Finale, doch auch im vorherigen Verlauf erzeugt die stimmige Abmischung eine schöne Atmosphäre.

Cover & Bilder © capelight pictures OHG / © Phase 4 Productions