Des Königs bester Mann
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BEWERTUNG |
11.11.2020 von Michael RotheJean Marais ist schon eine französische Ikone und daher darf man ruhig den einen oder anderen Schinken mit ihm gesehen haben. Den meisten ist er wohl durch seine Rolle als Fantomas am geläufigsten. Mit Maske geht’s hier zwar auch kurz zur Sache, alles andere an diesem Film ist dann doch anders...
Inhalt
La Tour (Jean Marais) tingelt mit seiner Komödiantentruppe durch die Heerlager der Bayern und Franzosen, die sich gerade im Krieg mit Österreich befinden. Dort sorgen sie für Unterhaltung für die Soldaten. Mit dem einen oder anderen Spottlied jedoch macht sich La Tour in den höheren Rängen Feinde, die sich daraufhin rächen. Er landet in Gefangenschaft, windet sich jedoch wieder raus und lässt die ihn verfolgenden Soldaten ziemlich alt aussehen…
So naiv wie der deutsche Titel kommt leider auch der Film rüber. Was durchaus ein Politikum hätte werden können, ist hier eher Aufhänger für etwas Mantel- und Degen-lastigen Abenteuerklamauk ohne wirklichen Witz. Eventuell ist dies auch der Zeit geschuldet und dass „Witz“ an sich damals anders verstanden oder präsentiert wurde. Bei mir zündete das Ganze nur leider nicht. Die Kulissen sind teilweise beeindruckend gut gewählt oder mittels Leinwandhintergrund ansehnlich eingefügt, teils wirken sie etwas zu modern und simpel bühnenbildlartig. Die Kostüme sind recht farbenfroh gewählt und prächtig anzusehen. Mehr gab es für mich persönlich an diesem Film dann aber leider nicht zu bewundern.
Jean Marais Figur trickst aus dem linken Ärmel geschüttelt Militär, Intriganten und den Rest der Regierung einfach aus, ohne mit der Wimper zu zucken, hat zwischendurch noch Zeit für eine blödsinnig kindliche Racheaktion und anhand der ganzen heißen Feger um ihn herum wundert man sich, dass für diese nicht auch etwas Zeit abfällt. Schauspielerisch ist das Ganze soweit souverän abgeliefert worden. Natürlich unterstreicht die für die damalige Zeit übliche übertriebene Mimik und Gestik das ganze Geschehen, aber bei der mauen Geschichte und diesen Schießbudenfiguren als Gegnern geht die Glaubwürdigkeit des Schauspiels leider schnell flöten. Der Spannungsbogen entpuppt sich leider auch eher als leicht krumme Gerade, da von vornherein klar ist, wer Gut und Böse ist. Ebenso ist klar, dass die ganze Geschichte gut ausgehen wird.
Details zur DVD
Gemessen am Alter ist das Bild schon recht ansehnlich. In 16:9 ist es auch zu bestaunen, ABER bei mir wird auf mehreren Abspielgeräten kein Vollbild geboten, sondern der Film mit einem überdimensional großen schwarzen Rahmen gezeigt. Der Ton ist soweit klar und deutlich zu verstehen. Höhen und Tiefen sind ganz brauchbar zu unterscheiden und bei einem derartigen Historienschinken kräht sicher auch niemand nach 7.1! Cover & Bilder © Studio Hamburg Enterprises GmbH Das Fazit von: Michael Rothe
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