Die üblichen Verdächtigen
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BEWERTUNG |
20.07.2020 von MarSEr gilt als einer der besten Filme aller Zeiten: Bryan Singers Die üblichen Verdächtigen. 25 Jahre nach seiner Entstehung veröffentlicht Universal Pictures Home Entertainment den Thriller, den es bislang nur auf DVD zu kaufen gab, nun endlich auf Blu-ray...
Inhalt
Nach einer Schiffsexplosion, bei der 27 Menschen sterben, gibt es nur zwei Überlebende. Einer liegt im Koma, beim anderen handelt es sich um den Kleinkriminellen Roger "Verbal" Kint (Kevin Spacey). Kints Aussage über die Ereignisse bringt ihm selbst zwar Straffreiheit, doch der Zollinspektor David Kujan (Chazz Palminteri) ist sich sicher, dass der Gauner mehr weiß, als er zugeben möchte. Kujan verhört Kint noch einmal, und stößt dabei auf eine unglaubliche Geschichte, in dessen Mittelpunkt der legendäre Verbrecher Keyser Soze steht, ein Mann, dessen Name selbst unter den härtesten Gaunern Angst verbreitet...
Ja, ich muss es zugeben. Obwohl Die üblichen Verdächtigen bereits 25 Jahre auf dem Buckel hat, einen großartigen Cast bereithält und als ein filmischer Meilenstein gilt, ist Bryan Singers Thriller bislang völlig an mir vorbeigegangen. Schande über mein Haupt, denn nach dieser Erstsichtung weiß ich jetzt, dass ich bisher tatsächlich etwas Großartiges verpasst habe.
Der gesamte Film lebt hier, nicht zuletzt durch die hohe Dialogdichte, von seinen Darstellern. Die sind bis in die letzte Nebenrolle einfach hervorragend besetzt und mit einer solchen Spielfreude am Werk, dass einige von ihnen hier die wohl beste Performance ihrer Karriere abgeliefert haben. Dabei sind die Dialoge vollgepackt mit Spitzfindigkeiten, bitterbösen Anspielungen und sogar einer ordentlichen Prise Situationskomik beziehungsweise Dialogwitz, während man als Zuschauer in Hinblick auf die Ereignisse genauso im Dunkeln tappt wie der ermittelnde Zollinspektor Kujan. Gleichzeitig verwirrt und fasziniert von der Geschichte, die der Gauner Kint (herausragend: Kevin Spacey) erzählt, versucht man hier ebenso die Wahrheit zu finden wie alle Beteiligten im Film, und wird dabei immer wieder von neuen Ereignissen und Nebengeschichten überrascht. Genau an dieser Stelle kommt schließlich das grandiose Drehbuch ins Spiel, das einfach perfekt auf den Punkt geschrieben wurde und an keiner Stelle zu ausführlich oder im Gegenzug zu oberflächlich ausgefallen ist. Dadurch wird nicht nur die Spannung die gesamte Zeit über aufrechterhalten, sondern gerade dadurch kann sich auch der finale Schlusstwist optimal entfalten - eine Wendung, die es wirklich in sich hat und nicht ohne Grund als eine der besten Szenen der Filmgeschichte gehandelt wird.
Details der Blu-ray
Leider wird die Qualität der Blu-ray dem Film nicht ganz gerecht. Zwar zeigen einige Szenen durchaus, was hier bildtechnisch drin gewesen wäre, andere wiederum sind jedoch sehr verrauscht und schwammig. Gleiches gilt für den Kontrast sowie die Farbgebung, die mal sehr kräftig und sauber, dann wieder zu weich ausfallen. Trotz allem muss man sagen, dass es dem Film nicht unbedingt schadet, dass das Bild nicht immer perfekt ist. Die Tonspur ist entsprechend der völligen Dialoglastigkeit der Handlung mit ihrer Abmischung in Dolby Digital 2.0 ausreichend, lässt aber dennoch in der ein oder anderen kleineren Actionpassage ein wenig Raumklang und Kraft vermissen. Die englische Originaltonspur fällt hier dank DTS-HD 5.1 deutlich besser aus. Auf Bonusmaterial muss man bei der Blu-ray Premiere leider komplett verzichten. Cover & Bilder © Paramount Pictures. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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