Da hat man zwei Dinosaurierfans zuhause und trotzdem ist uns Draftosaurus, das 2020 auf der Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres war, bisher unbekannt gewesen. Nun haben wir diese Bildungslücke ausgefüllt und unsere ersten Dinoparks errichtet. Welche Gesamtnote unsere Zoodirektoren am Ende gedraftet haben erfahrt Ihr in unserem Review…

Spielmaterial und Aufbau

Das Verpackungsdesign des Familienspiels hat unsere Kinder sofort angesprochen: Guck mal Papa, da steht man darf nicht am Zaun stehen und der Mann steht da trotzdem (und macht ein Selfie). Im Inneren wirkt das Spiel erst einmal unspektakulärer. Es gibt kein Inlay, dafür aber einen Stoffbeutel und eine Menge Zipp-Beutel, die in einem größeren zusammengepackt sind. Es befinden außerdem sich die 60 Dinosaurierfiguren aus Holz darin. Die sechs Arten unterscheiden sich nicht nur in der Form der Rasse, die sie darstellen sollen, sondern auch in der Farbe. Neben den Dinos gibt es in den Beuteln noch einen Würfel zu entdecken. Außerdem befinden sich die fünf doppelseitigen Zooplatten in der Verpackung. Insgesamt wirkt das Spielmaterial sehr liebevoll gestaltet. Die Zooplatten sind - ähnlich wie beim Workerplacement - schon so gestaltet, dass man einige der Legeregeln schon erahnen kann. Über die Zipp-Beutel kann man sich etwas streiten. Für den Transport sind sie vermutlich notwendig, um die Figuren zu schützen, für die spätere Aufbewahrung haben wir dann den Stoffbeutel und eine der sieben Tütchen verwendet.

Nachdem alles ausgepackt ist, wird je nach Spielerzahl von jeder Dinorasse jeweils eine bestimmte Anzahl wieder zurückgelegt. So zum Beispiel bei vier jeweils zwei Dinos. Nachdem das erledigt ist, werden die Zooplatten verteilt. Die oder der Jüngste darf den Würfel nehmen und mit dem Bau des Dinoparks oder -zoos beginnen.

Ziel des Spiels

Draftosaurus wird in zwei Spielphasen zu je sechs Runden gespielt. So platziert man insgesamt zwölf Dinosaurier nach den Legeregeln in seinem Zoo und versucht so am meisten Siegpunkte zu erhalten. Nach der letzten Runde wird in jedem Zoo die Summe der Siegpunkte ermittelt. Die Spieler*in mit den meisten Siegpunkten gewinnt das Spiel.

Die Anleitung

Dem Spiel liegen eine deutsche, französische und englische Anleitung bei. Wir haben uns hierbei auf die achtseitige deutsche beschränkt. Ungefähr die Hälfte der Anleitung beschäftigt sich mit den Regeln zum Spielablauf, die übrigen Seiten gliedern sich in den Spielaufbau und -varianten. Die Regeln sind einfach verständlich und konnten von unserem Neunjährigen gelesen und uns erklärt werden.

Auf dem Weg zum Dinozoo…

Zu Spielbeginn ziehen sich alle jeweils verdeckt sechs Dinos aus dem Stoffbeutel. Wichtig ist, dass man sie für sich behält, sodass die anderen nicht wissen, welche man auf der Hand hat. Nun wird der Regelwürfel gewürfelt. Er gibt für alle Mitspielenden - außer der würfelnden Person - vor, wie die Dinos gelegt werden dürfen. Dabei gibt es vier sich überschneidende Bereiche, die mit jeweils drei der sechs Gehege versehen sind. Der Würfel zeigt entweder einen dieser vier Bereiche, das Symbol für „Achtung, T-Rex!“ oder das leere Gehege an. Bei „Achtung T-Rex!“ darf man seinen Dino nur in ein Gehege setzen, in dem sich kein T-Rex befindet. Beim leeren Gehege natürlich nur in eines, in dem noch kein Dino untergebracht ist. Interessant ist an dieser Stelle, dass man scheinbar bei verschiedenen Auflagen des Spiels unterschiedliche Symbole für das leere Gehege hat. Bei unserer Fassung ist es ein leeres Quadrat, online in der Anleitung eine durchgestrichene Dinoklaue. Zusätzlich zu dieser Vorgabe gibt es Legeregeln, die alle einhalten müssen. Wir gehen hierbei nur auf die Sommervariante ein, die Wintervariante hat ein paar andere Gehege. Im „Wald der Gleichartigen“ und der „Ebene der Vielfalt“ können jeweils sechs Dinos aufgestellt werden. In ersterem müssen sie alle gleich sein, in zweiterem darf keiner dem anderen gleichen. Im „Trio unter den Bäumen“ dürfen nur drei Dinos gesetzt werden, dafür ist es aber egal, welche. Gleiches gilt für die „Prärie der Verliebten“, jedoch ohne die Begrenzung der Anzahl. Anders als beim „Trio unter den Bäumen“ bringen hier am Spielende nur Dinopaare der gleichen Art Punkte. Auf den Feldern „König des Dschungels“ und „Insel des Einzelgängers“ darf jeweils nur ein Dino untergebracht werden. Für ersteren gibt es Punkte, wenn kein Spieler mehr Dinos dieser Art in seinem Zoo hat. Bei dem anderen muss der gesetzte Dino der einzige seiner Art im eigenen Zoo sein. Falls man die Legeregeln nicht einhalten kann oder will, dann gibt es noch den Fluss. Hier erhält jeder Dino am Ende eine Art Mitleidspunkt. Nachdem alle ihre Dinos gesetzt haben, werden die übrigen Dinos wieder verdeckt mit dem Würfel nach links weitergegeben. Dann beginnt die nächste Runde, bei der alle ihren zweiten Dino setzen. Das geht so lange weiter, bis alle Dinos gesetzt sind. Dann beginnt die zweite Phase, die genauso gespielt wird wie die erste. Nachdem auch diese Phase vorüber ist und in allen Zoos zwölf Dinosaurier gesetzt wurden, geht es an die Auswertung. In den ersten beiden Gehegen gibt es je nach Anzahl der gesetzten Dinos feste Punkte. In der „Prärie der Verliebten“ gibt es für jedes Pärchen fünf Punkte und im „Trio unter den Bäumen“ für das volle Gehege sieben Siegpunkte. Für die beiden Einzelgehege gibt es jeweils sieben Punkte. Bonuspunkte gibt es am Ende noch für jedes Gehege, das einen T-Rex beinhaltet. Am Ende Siegt die Zoodirektor*in mit den meisten Siegpunkten.

Mini Erweiterung

Für gerade einmal zehn Cent (Stand Februar 2023) kann man auf der Homepage von Board Game Box die Minierweiterung zu Draftosaurus bestellen. Diese ersetzt ein Gehege der Sommer oder Winterseite. Auf der Sommerseite gilt es, mit Geschick einen Dinoturm zu bauen, bei dem jeder Dino drei Punkte zählt. Auf der Winterseite muss man zwei verschiedene Dinos platzieren. Hier zählt dann für jedes Gehege, das ein Paar dieser Dinos hat, drei zusätzliche Siegpunkte.

Bildergalerie von Draftosaurus (10 Bilder)

Lieferumfang

• 5 Doppelseitige Zooplatten
• 60 Dinosaurier aus Holz
• 1 Regelwürfel
• 1 blickdichter Beutel
• 3 Spielanleitungen (Deutsch, Englisch, Französisch)

Cover & Bilder © Cover: Board Game Box / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de