Obwohl der japanische Filmemacher Takashi Miike erst 59 Jahre alt ist, hat er mit über 100 Produktionen seit seinem Debüt im Jahr 1991 eine wirklich beeindruckende Filmografie vorzuweisen. Miikes Filme polarisieren vor allem durch ihre gewalttätige Inszenierung und haben oftmals einen Bezug zur japanischen Mafia, den Yakuza. Ob sein aktuelles Werk First Love an kontroverse Erfolge wie Ichi, the Killer anknüpfen kann...?

Inhalt

Als der aufstrebende Nachwuchsboxer Leo bei einem Kampf plötzlich auf die Matte geht, ist die darauffolgende Diagnose ebenso erschreckend wie verheerend. Leo hat einen inoperablen Hirntumor und nur noch wenig Zeit bis zu seinem unvermeidbaren Tod. Auf seinem hoffnungslosen Spaziergang durch Tokio stößt er auf die Prostituierte Monica, die er aus Reflex vor einem unbekannten Verfolger rettet. Um seinem restlichen Leben einen Sinn zu geben, begleitet Leo die von Entzugserscheinungen und Halluzinationen geplagte Monica durch die Nacht, nicht wissend, dass er dadurch selbst ins Fadenkreuz gerät. Denn nicht nur die Yakuza haben es auf die junge Frau abgesehen, sondern auch die chinesischen Triaden und die lokale Polizei...

Unerwartet ruhig und charakterorientiert beginnt Takashi Miike in First Love seine Reise. Doch diese Ruhe hält erwartungsgemäß nicht lange an, und so findet man sich als Zuschauer recht schnell auf einem rastlosen, stellenweise regelrecht unübersichtlichen Trip wieder, der die Figuren durch eine einzige Nacht auf der dunklen Seite Tokios begleitet. Wer sich auf einen Film von Takashi Miike einlässt, der weiß was ihn erwartet, und in First Love bekommt er auch genau das geboten. Skurrile Charaktere, bitterböser Humor und Sarkasmus, dazu gänzlich überzogen inszenierte Gewaltexzesse, das sind die Zutaten die man dabei sehen möchte und die gekonnt über die eigentlich recht schwache beziehungsweise banale Geschichte hinwegtäuschen sollen. Das Tempo ist dabei zu jeder Zeit sehr hoch und Miike lässt einem keine Verschnaufpausen, oder eben Pausen um über das Gesehene nachzudenken, und so macht es letztendlich einfach eine Menge Spaß, dem übertriebenen Treiben zu folgen und sich dabei am hohen Bodycount zu erfreuen. Zwar sind die Actionszenen mit wenigen Ausnahmen nicht ganz so einfallsreich wie in anderen Werken Miikes und konzentrieren sich oftmals auf simple Shootouts, doch selbst diese sind einfach herrlich schräg in Szene gesetzt und wissen dadurch gut zu unterhalten. Wo andere japanische Produktionen durch Overacting und überzogene Darstellungen oftmals einen negativen Beigeschmack erzeugen, weiß Miike genau diese Elemente immer wieder geschickt für seinen filmgewordenen Irrsinn zu nutzen. Gerade dadurch wird auch First Love zu einem Actionspaß, der zwar keine großen Besonderheiten aufweist, aber über die gesamte Laufzeit zu unterhalten weiß.

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Details der Blu-ray

Die Blu-ray liefert ein sauberes, scharfes Bild mit gut ausbalanciertem Kontrastverhältnis. Die Farbgestaltung tendiert typisch für japanische Filme ein wenig ins Grünliche, ist in den ruhigeren Passagen aber meist natürlich gehalten. Die Tonspur ist dynamisch abgemischt und bietet dank sehr guter Einbindung der Surroundboxen eine ansprechende Räumlichkeit, insofern es das Geschehen hergibt. Die Dialoge sind klar und gut verständlich, die deutsche Synchronisation ist angenehm.

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