Gangster Squad
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BEWERTUNG |
31.08.2013 von BenjiWenn knallharte Action auf Film Noir trifft und das Ganze auch noch im stilechten Los Angeles angesiedelt ist, dann kann man als Filmfan vor lauter Vorfreude schon mal sabbern. Gangster Squad hatte es allerdings noch vor seinem Kinostart nicht einfach, denn unerfreuliche Geschehnisse führten zu sensiblen Änderungen. Doch dem Film hat das keinesfalls geschadet …
Wir schreiben das Jahr 1949 und Amerika erholt sich gerade von den Strapazen des Zweiten Weltkriegs. Während Kriegsveteranen versuchen, in neuen Jobs ihre Erfahrungen zu verarbeiten, erheben sich in den Metropolen des Landes gut organisierte Verbrechersyndikate. In Los Angeles ist es Mickey Cohen (Sean Penn), der sich mit einer geschickten Kombination von Prostitution, Drogenhandel und illegalen Wetten ein dunkles Netz aufgebaut hat, das ihm genügend Einfluss in der Stadt sichert. Einzig eine Handvoll von ehrlichen Polizisten nimmt den Kampf gegen Cohen auf. In der Regel schaffen sie es aber nur begrenzt, das Treiben zu blockieren. Festgenommene Kriminelle landen meist dank der blühenden Korruption wieder auf der Straße.
Der Polizeichef Parker (Nick Nolte) versucht nun einen anderen Weg. Zusammen mit John O’Mara (Josh Brolin), einem der beschriebenen Veteranen, stellt er eine Gruppe zusammen, die im Geheimen agierend das Netz von Cohen Stück für Stück zerstören soll. Ziel ist es dabei nicht etwa, Cohen zu fangen, sondern ihm nur mit gezielten Aktionen das Geschäft kaputtzumachen. Der Plan geht mehr oder weniger auf, und wird doch mit Brisanz gefüllt, als sich O’Maras bester Mann Jerry Wooters (Ryan Gosling) mit Cohens Geliebten Grace (Emma Stone) einlässt. Der Krieg auf den Straßen von Los Angeles beginnt ...
Gangster Squad ist definitiv kein typischer Ableger des Film Noir, auch wenn dieses Genre in den letzten Jahren leider immer wieder schändlich vernachlässigt wurde. Stattdessen macht Regisseur Ruben Fleischer direkt in den ersten Minuten des Filmes klar, wo der wahre Fokus liegt. Massenweise Blut, abgetrennte Körperteile und heftige Kampfszenen lassen den Kern eines knallharten Actionstreifen erkennen. Hier geht es nicht um die geschickte Entmachtung eines Verbrecherbosses, sondern um den schonungslosen Krieg zwischen zwei Seiten eines brüchigen Rechtsstaates.
Das namensgebende Gangster Squad ist entsprechend vergleichbar mit einer militärischen Spezialeinheit. Neben O’Mara und Wooters findet sich dort der Familienvater Conway Keeler (Giovanni Ribisi), der als Technikexperte bei Abhörexperimenten hilft. Außerdem der Ghettoexperte Coleman Harris (Anthony Macki), der Revolverheld Max Kennard (Robert Patrick) und dessen mexikanischer Schützling Navidad Ramirez (Michael Pena). Eine homogene Truppe aus Experten und Draufgängern, die ihre Aufgabe als verbrecherisch agierende Gegenorganisation sehr ernst nimmt.
Ruben Fleischer war in seiner Inszenierung absolut schonungslos, und auch wenn er aufgrund des Amoklaufs in Aurora eine Szene umbauen musste, bleibt der Film in dieser ungewohnten Mischung aus übertriebener Gewalt und charakterorientiertem Film Noir durchaus gelungen.
Bei solch einem Werk ist die Qualität ausschlaggebend, denn die gute Atmosphäre würde bei einem schlechten Bild leiden. Daher empfehle ich uneingeschränkt die Blu-ray, auf welche der Film unglaublich authentisch wirkt. Die Farben sind die meiste Zeit blass und passend zur Geschichte, in der Stadt hingegen stechen die leuchtenden Neonfarmen heraus. Ein leichtes Bildrauschen ist zwar permanent gegeben, was aber gut zum Film passt. Wer eine gute Dolby Digital Anlage besitzt, der bekommt soundtechnisch eine perfekte Unterstützung für die Ohren. Die Kugeln fliegen im Raum hin und her und die düstere Musik schallt aus allen Richtungen. Alles in allem ist die Umsetzung seitens Warner verdammt gut gelungen. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Benji
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