Greta

Greta

Originaltitel: Greta
Genre: Thriller
Regie: Neil Jordan
Hauptdarsteller: Isabelle Huppert • Chloe Grace Moretz
Laufzeit: DVD (94 Min) • BD (98 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 16

Greta   09.11.2019 von MarS

Ganze sechs Jahre sind seit seinem letzten Werk Byzantium vergangen, nun meldet sich der irische Filmemacher Neil Jordan (Die Zeit der Wölfe, Interview mit einem Vampir) wieder zurück. Wir haben uns den Psychothriller Greta für Euch angesehen...

 

Inhalt

 

Die junge Frances (Chloe Grace Moretz) lebt gemeinsam mit ihrer langjährigen Freundin Erica (Maika Monroe) in New York und arbeitet dort als Kellnerin in einem Nobelrestaurant. Die Distanz zu ihrem Vater und der kürzliche Tod ihrer Mutter machen ihr schwer zu schaffen, während ihre Mitbewohnerin ihre Zeit lieber mit Partys verbringt. Als Frances eines Tages in der U-Bahn eine Handtasche findet, beschließt sie, die Tasche der Besitzerin zurückzubringen. Greta (Isabelle Huppert), eine ältere Dame, wirkt durch ihre etwas exzentrische Art zunächst befremdlich, doch die beiden Frauen freunden sich dennoch schnell miteinander an, da sie beide ein einsames Leben führen. Bereits kurz darauf findet Frances allerdings heraus, dass Greta ihre Handtasche absichtlich in der U-Bahn gelassen hatte, um damit junge Frauen zu ködern. Frances beendet die Freundschaft, doch daraufhin entwickelt sich Greta zur unheimlichen Stalkerin, die sie immer wieder anruft und überallhin verfolgt. Aber wieso ist es ausgerechnet Frances, auf die es Greta abgesehen hat...?

 

Eigentlich hätte Greta einen packenden Psychothriller abgeben können. Die Grundprämisse ist durchaus vielversprechend und Neil Jordan hat mit Isabelle Huppert und Chloe Grace Moretz zwei äußerst starke Frauen an Bord, die eigentlich perfekt zu ihren Rollen passen. Irgendwie tut sich der Film dann aber doch recht schwer, was unter anderem am sehr frühen ersten Twist in der Erzählung liegt. Bereits nach etwa 20 Minuten wird klar, dass Greta nichts Gutes im Schilde führt, wodurch sich der Film im Folgenden erst einmal nur darauf konzentrieren kann, wie die Eine zu einer psychopathischen Stalkerin wird, während die Andere versucht, ihrem Schicksal zu entfliehen. Daraus ergeben sich zwar einige atmosphärische Momente und gerade Isabelle Huppert glänzt hier als erschreckend bedrohliche Verfolgerin, im Großen und Ganzen sind die Übergriffe jedoch zu unspektakulär und dass Geschehen viel zu vorhersehbar, als dass dabei große Spannung entstehen könnte. Dazu gesellen sich einige zusätzliche Handlungsstränge, die zwar gut gemeint sind, die Handlung aber nur wenig voranbringen. Interessant wird es dann wieder, wenn beide Frauenfiguren etwas mehr Hintergrund erhalten und die Ereignisse langsam ihrer unvermeidlichen Eskalation entgegensteuern. Dann endlich fühlt man als Zuschauer endlich auch etwas Anspannung, die bis ins recht gelungene Finale erhalten bleibt. Ein vielversprechender Einstieg und ein zufriedenstellendes Ende machen leider noch keinen guten Film aus, immerhin retten die beiden Hauptdarstellerinnen Greta aber souverän über den Rest der Laufzeit. Ein sympathischer Lichtblick ist zudem Maika Monroe als gute Freundin, die zunächst wie eine unwichtige Nebenrolle erscheint, später aber immer mehr zur Erzählung beizutragen hat und letztendlich sogar in den Vordergrund rückt. Die übrigen Figuren, wie beispielsweise Stephen Rea - Stammbesetzung von Neil Jordan - bleiben hingegen blass und überwiegend belanglos für die eigentliche Handlung.

 

Bildergalerie von Greta (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray überzeugt durch die sehr gute Schärfe ebenso wie durch die natürliche Farbgebung. Der Detailgrad ist vor allem in Nahaufnahmen hervorragend, das Kontrastverhältnis sehr gut ausbalanciert. Die Tonspur steht dem Bild in nichts nach und liefert sowohl eine klare, saubere Kanaltrennung als auch eine gute Dynamik. Gezielter Surroundeinsatz sorgt für eine ansprechende Räumlichkeit. Die Sprachausgabe ist durchwegs verständlich und gut ortbar.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG / Ascot Elite


Das Fazit von: MarS

MarS

Greta hat sehr gute Ansätze, verliert diese aber nach dem ersten, sehr frühen und vorhersehbaren Twist schnell aus den Augen. Erst im Finale liefert der Film wieder intensive und spannende Momente, bis dahin bietet er allerdings nur simple Thrillerkost, ohne dabei eigene oder neuartige Ideen zu liefern. Immerhin kann Greta auf ein hervorragendes, starkes Frauentrio bauen, das den Film trotz ansonsten eher mittelmäßiger Inszenierung ein wenig aus bekannten Mustern befreit. Sehenswert ist Greta allemal, jedoch mehr wegen Isabelle Huppert, Chloe Grace Moretz und Maika Monroe, denn wegen einer sonderlich herausragenden Handlung.


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