Hades
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BEWERTUNG |
21.08.2021 von LorD Avenger
Eines der heißesten Spiele des vergangenen Jahres zündet sein Höllenfeuer nun auch auf PS4, PS5 und XBox Series X...
Inhalt
Zagreus lebt in der Unterwelt der griechischen Mythologie und die triste Finsternis dort unten hängt ihm gehörig zum Hals heraus. Er braucht endlich einen Tapetenwechsel, will an die Oberwelt und seine Mutter finden. Sein Vater hingegen ist von der Idee wenig angetan, denn bei dem handelt es sich um Unterwelt-Oberhaupt Hades höchstpersönlich. Doch so hart der Weg auch sein mag, Zagreus lässt sich davon nicht beirren und kämpft sich allen Hindernissen zum Trotz Ebene für Ebene hinauf in Richtung Oberwelt. Auch die anderen olympischen Götter bekommen von dieser Reise Wind und mischen sich bereitwillig ein...
Bevor Zagreus loszieht wählt er eine von sechs Hauptwaffen aus, die ihn bei seiner Flucht unterstützen soll. Schwert, Bogen, Speer, Wurfschild, Klauenhandschuh - alle haben ihre Stärken und Schwächen. Doch nur auf seine eigene Kraft kann der Unterweltprinz sich nicht verlassen, wenn er es in die Welt der Lebenden schaffen möchte. Glücklicherweise präsentieren sich die olympischen Götter aus Sagen und Legenden überraschend hilfsbereit und verleihen Zagreus nützliche Kräfte, die seinen Weg erheblich erleichtern. Hermes Flinkheit beispielsweise beschert unserem Protagonisten fortgeschrittene Ausweichfähigkeiten, Ares sorgt für größere Durchschlagskraft und Athene konzentriert sich ganz klassisch darauf das Hochstufen der Defensive. Das ist nur eine kleine Auswahl der vielseitigen Upgrades, die Zagreus in den verwinkelten Ebenen des Hades finden und sogar auch aufwerten kann. Zusammen mit Duo-Effekten und Synergien wird jeder Durchlauf zu einer neuen Jagd nach der ultimativen Power.
Denn darum geht es in Hades - eine neue Jagd nach der anderen zu starten. Als Unterweltprinz hat man den immensen Vorteil unsterblich (und ohnehin schon im Jenseits) zu sein, wodurch das Besiegt-Werden kein endgültiges Ende bedeutet, sondern lediglich einen neuen Anfang. Wie auch in anderen Spielen des Rogue-like-Genres, z.B. The Binding of Isaac oder jüngst Returnal, bedeutet jede Niederlage ein neues Spiel. Man verliert die gewonnenen Upgrades, behält aber immerhin die gewonnene spielerische Erfahrung. So kann man verschiedene Gegnertypen kennenlernen und ihre Angriffsmuster auskundschaften, allerdings ist es nicht möglich sich Wege oder die Lage von nützlichen Orten zu merken - so einfach macht es Hades uns dann auch nicht. Mit jeder Niederlage werden die Karten - oder in diesem Fall die Räume - neu gemischt und nach dem Zufallsprinzip verteilt. Jeder Durchgang birgt also wieder das Unbekannte und man muss sich bis zum Boss durchkämpfen, um die nächste Ebene zu erreichen. Mit genug Erfahrung und Fingerspitzengefühl absolviert man den gesamten Weg in nicht mehr als dreißig bis vierzig Minuten - dieses Niveau aber überhaupt erst einmal zu erreichen kostet viele Stunden hartes Training.
Gameplay
Zagreus' Fähigkeiten sind äußerst überschaubar gehalten, sodass man auch als Neuling schnell ins Spiel findet. Die Primär- und Sekundärangriffe gehen sofort in Mark und Bein über, ebenso der lebenswichtige Dash, um aus prekären Situationen zu entfliehen oder ein magischer Fernangriff, um bestimmten Gegnertypen zuzusetzen. Gute Reflexe sind sicherlich nicht von Nachteil, gerade wenn man auf höheren Herausforderungsstufen spielt, aber den meisten Gewinn holt man tatsächlich aus der Übung heraus. Mit beiden Eigenschaften in Kombination schafft man es zügig zumindest die ersten Räume schnell und zielsicher hinter sich zu lassen. Wem das aber doch zu viel Herausforderung sein sollte, der kann sich mithilfe des Götter-Modus auch deutlich besser auf die Story konzentrieren, indem Zagreus mit jedem Ableben an Stärke zunimmt.
Jedes Ableben sollte man auch dafür nutzen, ein wenig Zeit in Hades' Tempel zu verbringen. Dort treiben sich nämlich einige unterhaltsame Charaktere herum, deren Dialoge sich auch nach zig Durchläufen noch nicht aufbrauchen und wiederholen. Versorgt man diese zusätzlich mit Items, verstärkt das die Bindung und ermöglicht das Freischalten von kleinen Nebenaufgaben. Auch den Tempel selber kann man aufstufen, was entweder nur kosmetische Wirkung zeigt oder teilweise auch spielerische.
Sollte das Standardspiel irgendwann, nach vielen Stunden, doch zu einfach und anspruchslos werden, kann man übrigens noch zusätzliche Kniffe aktivieren, die das schnell ändern: Mehr oder stärkere Gegner, weniger Heilung oder ein Zeitlimit.
Grafik
Der Comic-Stil, der uns bereits auf dem Spiel-Cover begegnet, begleitet uns durchs gesamte Spiel und lockert die düstere Unterweltstimmung gehörig auf. Alles sieht gleich ein gutes Stück freundlicher und definitiv spaßiger aus, gerade in Zusammenarbeit mit den flüssigen Animationen. Und auch wenn es nicht wahnsinnig viele unterschiedliche Umgebungen gibt, so glänzen diese doch in ihrer isometrischen Aufsicht mit vielen, wirklich gelungenen Details. Manchmal, gerade im späteren Spielverlauf, nehmen die Details sogar ein bisschen Überhand, wenn in einem Raum so viel los ist, dass man glatt ein wenig den Überblick verliert.
Untermalt wird das Ganze mit einem der stimmungsvollsten Soundtracks der letzten Monate, der sich stets hervorragend ans Spieltempo anpasst und einem nicht auf die Nerven geht.
Auf der PS5 glänzt Hades in 4K-Auflösung und 60 FPS. Cover & Bilder © 2021 Sony Interactive Entertainment LLC. Das Fazit von: LorD Avenger
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