Haftbefehl
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BEWERTUNG |
07.11.2013 von TorstenDie Justiz ist natürlich nicht unfehlbar. Das bestreitet niemand, aber was sich Anfang der Jahrtausendwende in Frankreich zugetragen hatte, spottet jeglichen Verständnisses für das Rechtssystem. Im Film Haftbefehl – Im Zweifel gegen den Angeklagten wurde diese wahre Begebenheit nun in einem packenden Drama verfilmt...
Inhalt
Der Gerichtsvollzieher Alain Marecaux liebt seinen Beruf. Sogar so sehr, dass er seine Familie, obwohl sie ihm alles bedeutet, oft vernachlässigt. Ihm gefällt es, seinen Beitrag als Zahnrad in der Maschinerie der Justiz zu leisten. Er fühlt sich nützlich. Doch eines Nachts soll seine Welt komplett auf den Kopf gestellt werden. Anfahrende Fahrzeuge und Taschenlampen, die in sein Zimmer leuchten, reißen ihn aus seinem Schlaf. Er öffnet den vermeintlichen Ruhestörern die Tür und blickt in die grimmigen Gesichter eines Einsatzkommando der Polizei in vollständiger Besetzung. Diese behandeln ihn und seine Frau Edith grob, durchsuchen das Haus und nehmen die Kinder mit. Er selbst wird, ebenso wie seine Frau, in Gewahrsam genommen und zur örtlichen Polizeidienststelle abgeführt. Dort wird ihm eröffnet, dass beide des sexuellen Missbrauchs an mehreren Kindern beschuldigt werden. Von den Polizisten wird er beleidigt und bedroht, er solle endlich auspacken. Der Gerichtsvollzieher weist jegliche Schuld von sich und obwohl es keine Beweise und nur widersprüchliche, ihn belastende Aussagen einer sozialschwachen Familie gibt, wird er in Untersuchungshaft in eine Justizvollzugsanstalt verbracht. Im Verlauf der Verhandlung verliert er alles, was ihm lieb und teuer war. Am Ende in seiner fassungslosen Verzweiflung sogar den Lebensmut. Kann er im Kampf gegen die Justiz bestehen?
Die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, ist schockierend und fesselnd zugleich. Es scheint unfassbar, was den zu unrecht beschuldigten Menschen widerfährt. Die von Philippe Torreton glaubhaft dargestellte Person des Alain Maréceaux bringt das furchtbare Martyrium in seiner ganzen Bandbreite ans Licht. Nur allzu gut ist nachzuempfinden, wie es ihm beim Verlust von Geld, Firma, Ruf und Familie ergeht. Der anfangs etwas untersetzte Gerichtsvollzieher magert vollständig ab und leidet spürbar. Mehrere Schicksalsschläge prasseln nacheinander auf ihn ein und es scheint nur wenig Hoffnung auf ein gütliches Ende zu geben.
Details der Blu-ray
Die Bildqualität ist typisch für eine Blu-ray hochauflösend in seinen Details, lässt durch ein etwas grobes Korn jedoch auch Schwächen erkennen. Gerade in dunkleren Szenen kommen etwas lichtschwächere Kameras schnell an ihre Grenzen. Die Synchronisation bewegt sich mit passenden Sprechern, aber nicht gänzlich überzeugenden Sprechpassagen auf einem durchschnittlichen Niveau. Bemängelt werden darf zudem die Tatsache, dass Einleitung und Aufklärung lediglich in französischen Texteinblendungen geboten werden. Eine Übersetzung fehlt. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Torsten
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