Hegemony
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BEWERTUNG |
22.06.2024 von 2-PL4Y3R5Das Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns ist kein einfaches Thema. Und dann das Ganze in einem Spiel verpackt, das auch noch Spaß machen soll? Hegemony hat das geschafft. Führe Arbeiterklasse oder Mittelschicht zu mehr Wohlstand, bringe der Kapitalistenklasse mehr Profit oder übernimm die Rolle des Staates, der alles irgendwie zusammenhält. Hegemony war unsere Entdeckung des Jahres und begeistert durch seine Realitätsnähe, sogar dann, wenn einem das Thema selbst eher kalt lässt.
Das Material und die Vorbereitung
Das Spielmaterial in Hegemony ist durchweg von hoher Qualität: Die Spieler Tableaus sind Double Layer, es gibt Spielerhilfen für jede Klasse, die aus Karton mit Leinen-Finish gefertigt sind. Die Arbeiter kommen in hübschen Formen und Farben und sind screen printed. Das Insert bietet für alles Platz und hält auch Karten in Premium Hüllen – allerdings sehr tight. Die Box Größe ist genau richtig, um Platz für alles zu haben, ohne Platz zu verschwenden – was ja immer ärgerlich ist, denn Platz im Regal ist rar. Und auch die Grafik, das Design und die Ikonographie des Spielbretts und der Karten haben uns sehr zugesagt. Es ist minimalistisch und übersichtlich, aber dennoch optisch sehr ansprechend. Die Übersichtlichkeit ist auch notwendig, denn im Spielverlauf gibt es viel zu überblicken.
Die Spieldauer zeigt bereits: bei Hegemony handelt es sich um ein richtig großes Spiel. Dennoch geht der Aufbau verhältnismäßig zügig. Als Erstes das Spielbrett in die Tischmitte. Und wenn ihr Pech habt, stellt ihr fest, dass der Tisch bereits voll ist. Denn das Spielbrett misst 56 x 84 cm. Ihr benötigt aber auf jeden Fall noch Platz für die Tableaus der Spieler, die ebenfalls jeweils 28 x 16 cm messen, und für jede Menge Würfel, Münzen, Arbeiter, Kartendecks und anderer Materialien. Zum Glück finden die meisten Karten Platz auf dem Spielbrett.
Abhängig von der Spielerzahl sind nur bestimmte Klassen im Spiel. Zu zweit sind es Kapitalisten (blau) und Arbeiterklasse (rot). Zu dritt kommt die Mittelschicht (gelb) hinzu. Und erst im Spiel zu viert spielt auch der Staat (grau) mit. Werden Automas ins Spiel integriert, ist man freier in der Auswahl der Klassen bei niedrigerer Spieleranzahl. Schauen wir uns aber jetzt erstmal genauer an was es auf dem Spielbrett alles zu sehen gibt.
Das Spielbrett ist sehr durchdacht aufgebaut. Drei Bereiche sind den einzelnen Klassen zugeordnet, sodass die Sitzordnung vom Spielbrett vorgegeben wird. Unten links befindet sich die Auslage der Unternehmen der Mittelschicht, gelb umrandet. Darüber liegen die Unternehmen der Kapitalistenklasse aus, blau umrandet – hier gibt es etwas mehr Platz. Außerdem findet man im Kapitalisten-Bereich noch die Auslage für die Geschäfte sowie Export und Import. Auf Geschäfte kann nur die Kapitalistenklasse zugreifen. Export und Import ist auch für andere Klassen relevant. Öffentliche Unternehmen, die dem Staat gehören, findet man rechts unten. Darüber finden sich die Dienstleistungen des Staates - Bildung, Gesundheit und Medien-Einfluss - die der Staat mit seinen öffentlichen Unternehmen generiert, sowie die Staatskasse. Unternehmen, Dienstleistungen und das Geld des Staates liegen auf dem Spielbrett und sind auch dann relevant, wenn man nicht zu viert (also ohne den Staat) spielt. Spielt der Staat hingegen als vierter Spieler mit, so sind die Felder für die Zuschüsse und Ereignisse ebenfalls relevant. Hier kann der Staat einzelne Klassen mit Dienstleistungen oder Geld versorgen und die Ereignisse geben dem Staat Richtungen vor, in die sich die Politik entwickeln sollte. Ganz unten rechts findet man den Bereich der Arbeitslosen Arbeiter der Arbeiterklasse und der Mittelschicht und daneben das Kartendeck, das die Einwanderung steuert. Es fehlen noch zwei Bereiche: ganz oben links befindet sich der Politik-Bereich, in dem die politische Ausrichtung des Spielgeschehens in sieben verschiedenen Bereichen reguliert wird, u.a. Gesundheit, Bildung, Steuern oder Einwanderung. Und ganz oben rechts werden Spielrunde und Steuermultiplikator angezeigt und es gibt Platz für die Wahl-Würfel, die während den Wahlphasen aus einem Beutel gezogen werden, um über Gesetzesentwürfe zu entscheiden.
Zu Spielbeginn werden Unternehmenskarten ausgelegt. Öffentliche Unternehmen spielen immer mit, auch wenn der Staat nicht aktiv gespielt wird. Die Unternehmen der Mittelschicht sind nur ab dem Spiel zu dritt dabei. Außerdem werden direkt zu Spielbeginn Arbeiter der Arbeiterklasse (und ab dem Spiel zu dritt auch Arbeiter der Mittelschicht) verschiedenen Unternehmen zugewiesen. Das ist alles strikt festgelegt und in der Anleitung beschrieben und stellt faire Ausgangsbedingungen sicher. Zu Spielbeginn ist auch die politische Ausrichtung immer identisch und wird durch schwarze Politik Marker im Politik-Bereich angezeigt.
Neben dem Spielplan werden die Münzen, die für die Wahlen relevanten Einflussmarker und die Tokens für Waren (Nahrung und Luxusgüter) und Dienstleistungen (Gesundheit und Bildung) bereitgelegt. Das sind die sechs Ressourcen im Spiel. Außerdem werden die Wahl-Würfel für jede Klasse bereitgelegt und eine bestimmte Menge bereits in den Beutel platziert. Die Arbeiter der Arbeiterklasse und Mittelschicht werden nach Farbe sortiert neben dem Spielbrett platziert. Die einzelnen Farben repräsentieren die Spezialisierung der Arbeiter – so sind rote Arbeiter fürs Gesundheitswesen ausgebildet; einige Arbeitsplätze im Gesundheitswesen erfordern rote Arbeiter. Graue Arbeiter sind nicht spezialisiert; die meisten Arbeitsplätze erfordern keine Spezialisierung. Ebenso neben dem Spielbrett platziert werden die Lager-Plättchen, die Kartendecks für Geschäfte und Kredite und weitere Materialien, abhängig von der Spielerzahl.
Die einzelnen Spieler nehmen sich das passende Spieler Tableau ihrer Klasse. Die Tableaus jeder Klasse sehen unterschiedlich aus und haben unterschiedliche Bereiche. Jede Klasse spielt sich anders und so gibt es für jede Klasse einen Abschnitt in der Anleitung, um durch die Spielvorbereitung zu führen. Alle Klassen haben ein individuelles Aktionskartendeck aus 30 Karten, das gemischt bereitgelegt wird. Kapitalistenklasse und Mittelschicht haben zusätzlich ein Unternehmenskartendeck. Die Tableaus enthalten immer Platz für die verschiedenen Ressourcen und es gibt immer Leisten, auf denen Marker nach oben oder unten wandern können, um bestimmte Fortschritte zu tracken. Diese Leisten-Fortschritte sind oft Hauptquelle für Siegpunkte im Spielverlauf. So hat der Staat drei Legitimationsleisten für die drei anderen Klassen, um anzuzeigen wie „gut“ der Staat mit den drei Klassen aktuell steht. Die Kapitalisten haben eine Leiste, die das aktuelle Kapital trackt. Und die Arbeiterklasse und Mittelschicht verfolgen beide Wohlstand und Population. Die Arbeiterklasse hat zusätzlich Plätze für Arbeiter, die eine Gewerkschaft gegründet haben. Einige Plättchen sind ebenfalls bestimmten Klassen vorbehalten: Die Arbeiterklasse bekommt Streik- und Demonstrationsplättchen, die Kapitalistenklasse eine Freihandelszone und Maschinen-Token und der Staat die Wohlfahrtsplättchen. Zuletzt erhält jede Klasse seine Startressourcen und auch diese spiegeln deutlich die Klassenunterschiede wieder.
Hegemony kommt mit Spielerhilfen für jede Klasse. Jeweils eine große, 2-seitige, die man am besten in Ruhe vor der ersten Partie durchliest, um zu verstehen, was das Spieler Tableau zeigt und wie die Grundregeln seiner Klasse funktionieren. Erstaunlicherweise reicht das völlig aus, um mit seiner Klasse losspielen zu können. Es gibt noch eine kleine Spielerhilfe, die für jede Klasse eine Aktionsübersicht zeigt, sowie Berechnungen für die Steuer, die natürlich auch Klassen-spezifisch sind.
Das Spielziel
Wer nach einer Partie Hegemony die meisten Siegpunkte hat, gewinnt. Aber Siegpunkte bekommt jede Klasse auf ganz unterschiedliche Weise. Siegpunkte gibt es im Spielverlauf, während Aktionsphasen und Wertungsphasen und nochmal am Spielende. Mit der Erweiterung Krise und Kontrolle kommen noch geheime Zielkarten hinzu, die extra Siegpunkte geben.
Für die Arbeiterklasse und die Mittelschicht geht es hauptsächlich um Wohlstand, die sich über Bildung und Gesundheit verbessern lässt. Und diese kosten natürlich Geld – um das zu verdienen muss man seine Arbeiter in Unternehmen beschäftigen. Kapitalisten wollen ihr Kapital vergrößern. Dafür bauen sie Unternehmen, die Waren produzieren, um diese an die anderen Klassen oder ins Ausland gewinnbringend zu verkaufen. Die Mittelschicht ist in einer besonderen Situation und kann sowohl arbeiten als auch selbst Unternehmen gründen, Waren produzieren und verkaufen. Der Staat versucht stetig wechselnden politischen Agenden gerecht zu werden und alle Klassen gleichermaßen zu unterstützen, um seine Legitimität zu erhöhen. Übrige Ressourcen am Spielende sind für die verschiedenen Klassen unterschiedlich viel Wert und es gibt am Ende der Partie Extra Punkte, wenn die Politik Marker auf einer der Klasse entsprechenden politischen Ausrichtung stehen.
Der Spielablauf
Hegemony wird über fünf Runden zu je fünf Phasen gespielt. Die längste Phase ist die Aktionsphase, in der Spieler der Reihe nach am Zug sind und jeweils eine Hauptaktion ausführen, bis jeder fünf Hauptaktionen ausgeführt hat. Damit hat jeder Spieler im Spielverlauf 25 Hauptaktionen zur Verfügung. Die Reihenfolge der Phasen sind Vorbereitung, Aktion, Produktion, Wahl und Wertung. Bis auf die Aktionsphase sind die Phasen jeweils in mehrere Schritte unterteilt und aufgrund der Asymmetrie oft auch unterschiedlich für die verschiedenen Mitspieler. Aber keine Panik, die Spielerhilfen sind tatsächlich hilfreich und leiten sehr gut durchs Spiel.
Die erste Runde startet direkt mit der Aktionsphase, da die Vorbereitung bereits während des Spielaufbaus geschehen ist. Zu Spielbeginn haben alle Spieler 7 Aktionskarten ihres 30-Karten-Decks auf der Hand. Die Zugreihenfolge in der Aktionsphase ist immer dieselbe: es beginnt die Arbeiterklasse, gefolgt von Mittelschicht, Kapitalistenklasse und Staat. Ist man am Zug, so darf man eine der Aktionskarten spielen und abhandeln oder eine Karte ungenutzt abwerfen und eine Basisaktion ausführen. Die Aktionskarten sind meist verstärkte Basisaktionen, sodass man diese eigentlich immer spielen möchte, es sei denn man benötigt unbedingt eine der Basisaktionen, für die man keine Karte auf der Hand hat. Zusätzlich kann jeder Spieler vor oder nach dem Spielen oder Abwerfen einer Aktionskarte genau eine freie Aktion ausführen. Welche Basisaktionen und welche freien Aktionen zur Verfügung stehen ist Klassen-abhängig und auf der Spielerhilfe beschrieben.
Um einen besseren Eindruck zu bekommen, möchten wir kurz ein paar Beispiele für Basisaktionen und freie Aktionen der unterschiedlichen Klassen nennen. Zunächst ein paar Hauptaktionen:
Und hier einige der freien Aktionen:
Sind alle Mitspieler insgesamt fünfmal am Zug gewesen, ist die Aktionsphase abgeschlossen. Nun geht es weiter mit der Produktionsphase, die drei Schritte beinhaltet. Hier wird die Zugreihenfolge umgekehrt. Jeder Schritt wird zunächst vom Staat, dann der Kapitalistenklasse, der Mittelschicht und zuletzt der Arbeiterklasse durchgeführt. Das ist wichtig, weil z.B. die Mittelschicht erst Geld verdienen muss, um der Arbeiterklasse ihre Löhne auszahlen zu können. Im ersten Schritt „Produktion von Gütern und Dienstleistungen“ werden alle betriebsfähigen Unternehmen abgehandelt, d.h. solche mit Arbeitskräften. Sie produzieren die dargestellten Waren oder Dienstleistungen für ihren Besitzer und der Besitzer muss im Gegenzug die Arbeiter mit dem Lohn bezahlen, der mit einem Marker auf der Unternehmenskarte angezeigt wird. Im zweiten Schritt müssen Mittelschicht und Arbeiterklasse ihre Bedürfnisse decken, d.h. Nahrung ausgeben, entsprechend ihrer Population. Meist müssen sie dazu einen großen Teil der Nahrung kaufen, insbesondere die Arbeiterklasse, bye bye schönes Gehalt. Im dritten und letzten Schritt werden alle Klassen mit Ausnahme des Staats zur Kasse gebeten. Die Arbeiterklasse zahlt Einkommenssteuer. Die Mittelschicht zusätzlich Lohnsteuer. Und Kapitalisten natürlich neben Lohnsteuer auch Kapitalertragssteuer. Aber nur nicht abschrecken lassen, in der Praxis ist das sehr simpel gehalten. Einfach die hübschen Infografiken zurate ziehen und ggf. die Politik-Marker und den aktuellen Steuermultiplikator prüfen. Was wir hier, während der Erstpartie faszinierend fanden: Die Kapitalisten hatten am Ende dieser Phase am wenigsten Geld, während die Arbeiterklasse am meisten Geld hatte. Das macht erst beim zweiten Nachdenken Sinn: denn die Kapitalisten haben ja jetzt jede Menge Waren und Dienstleistungen, die sie erst in der kommenden Runde gewinnbringend verkaufen können. Dann wird der Gewinn daraus in neue Unternehmen reinvestieren und für Gehälter benötigt. Die Arbeiterklasse hingegen braucht das Geld für Bildung und Gesundheit.
Nach der Produktionsphase geht es weiter mit der Wahlphase, die in zwei Schritten abläuft. Zunächst füllt jede Klasse Wahlwürfel seiner Farbe in den Beutel. Dabei ist die Anzahl abhängig von der Population (Arbeiterklasse und Mittelschicht) oder der Anzahl an Unternehmen (Mittelschicht und Kapitalistenklasse). Je mehr Würfel eine Klasse im Beutel hat, desto wahrscheinlicher können sie politische Entscheidungen beeinflussen. Der Staat selbst hat keine Würfel im Beutel, kann aber dennoch mit Einfluss-Würfeln den Ausgang der Wahl beeinflussen. Im zweiten Schritt werden die Wahlen durchgeführt. Dabei wird über alle während der vorherigen Aktionsphase vorgeschlagenen Gesetzesentwürfe abgestimmt. Für jeden der sieben Politik-Bereiche kann immer nur ein Gesetzesentwurf vorgeschlagen werden, sodass es zu maximal sieben Abstimmungen kommt. Vor jeder Abstimmung müssen sich alle vier Klassen entscheiden, ob sie für oder gegen den Entwurf stimmen, wobei derjenige, der den Entwurf vorgeschlagen hat, automatisch dafür ist. Sind alle Klassen dafür, findet keine Wahl statt, der Entwurf ist direkt angenommen. Das wird aber nicht passieren! Oder zumindest sehr selten. Bei Uneinigkeit werden genau 5 Wahl-Würfel aus dem Beutel gezogen. Die Würfel-Farbe zeigt an zu welcher Klasse sie gehört. Mit 5 Wahl-Würfeln ist sichergestellt, dass es entweder mehr Stimmen für oder gegen den Gesetzesentwurf gibt. Aber hier hört der Spaß noch nicht auf. Jede Klasse kann im Spielverlauf Einfluss generieren, lila Würfel, die auf den Spieler Tableaus gesammelt werden. Diese kann nun jede Klasse in einem geheimen Bieterverfahren einsetzen, um die Entscheidung über den Gesetzesentwurf zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Die Anzahl der Einfluss-Würfel jeder Klasse vor dem Start der Wahl ist dabei offene Information. Dann nimmt jeder verdeckt eine bestimmte Anzahl an Einfluss-Würfeln in die Hand, die er bieten möchte, von null bis alle. Alle vier Klassen legen dann ihr Gebot gleichzeitig offen. Die Summe der Einflusswürfel und Wahl-Würfel aus dem Beutel geben dann die Gesamtstimmzahl. Bei Unentschieden ist der Gesetzentwurf angenommen.
Aber was bringt der Politikbereich überhaupt? Tatsächlich ist dieser Bereich viel zentraler als man zu Beginn der Erstpartie vielleicht annehmen mag. Er reguliert so ziemlich alles im Spiel. So können die Kosten von Bildung und Gesundheit beim Staat zwischen kostenlos und 10 Münzen pro Einheit angepasst werden. Kostenlos ist natürlich super für die Arbeiterklasse, aber Achtung: zu viel Subvention kann dem Staat die Liquidität kosten! Dann schreitet der Internationale Währungsfonds ein. Auch der Steuermultiplikator wird durch die Politik reguliert. Die Kapitalisten wollen auf keinen Fall hohe Steuern, aber auch das kann den Staat gefährden. Mindestlohn ist ein anderer Politikbereich, der das Einkommen für die Arbeiterklasse und die Produktionskosten der Kapitalistenklasse beeinflusst. Und sogar die Einwanderung wird durch die Politik reguliert, sodass entweder zwei, drei oder vier zusätzliche Arbeiter der Mittelschicht und Arbeiterklasse in jeder Runde zur Verfügung stehen. Andere Politikbereiche bestimmen die Anzahl der öffentlichen Unternehmen und wie viele Kredite der Staat haben darf, bevor der IWF interveniert (Fiskalpolitik) und der Außenhandel, welcher die Steuern für Import von Nahrung und Luxusgütern und die Anzahl der ausliegenden Geschäfte für die Kapitalistenklasse reguliert.
Nach der Wahlphase geht es in die Wertungsphase. Jede Klasse hat hier unterschiedliche Bedingungen, um zusätzliche Siegpunkte zu generieren. Die Arbeiterklasse erhält 2 Siegpunkte pro Gewerkschaft. Die Kapitalistenklasse überträgt den erwirtschafteten und versteuerten Ertrag aus der laufenden Runde in den Kapitalbereich. Sie erhält dann Siegpunkte gemäß dem gesammelten Kapital und bewegt seinen Marker auf der Kapitalleiste vor, wenn das Kapital angestiegen ist, um Bonus-Siegpunkte zu erhalten, nämlich 3 Siegpunkte für jeden Schritt, den sie auf der Leiste vorgekommen ist. Die Mittelschicht erhält ein Wohlstand gratis, wenn die Anzahl ihrer voll betriebsfähigen Unternehmen größer ist als ihr aktueller Wohlstand. Damit sind direkt Siegpunkte verbunden, je nachdem wie hoch der Wohlstand ist, zwischen 1 und 7 Siegpunkten. Der Staat bekommt Mali auf den Legitimitätsleisten, sollten Ereignisse während der Aktionsphase nicht abgehandelt worden sein. Im Anschluss gibt es Siegpunkte für die zwei Legitimitätsleisten, die am weitesten hinten liegen. Danach werden alle 3 Leisten im Wert halbiert. Zusätzlich gibt es in jeder Runde eine politische Agenda für die ersten 5 Politik-Bereiche. Jede politische Ausrichtung, die damit übereinstimmt, gibt einen Siegpunkt für den Staat. Das ist wichtig, weil die anderen drei Klassen in diesen Bereichen klarere Ziele haben: Die Mittelschicht will die fünf Bereiche mittig orientiert, die Arbeiterklasse links orientiert und die Kapitalistenklasse rechts orientiert haben. Der Staat dagegen schwankt in jeder Runde in unterschiedliche Richtungen. Dafür gibt es für die anderen drei Klassen am Spielende Siegpunkte, wenn die politische Ausrichtung mit ihren Bedürfnissen übereinstimmt.
Nach der Wertungsphase der fünften Spielrunde endet Hegemony. Andernfalls beginnt die nächste Runde mit der Vorbereitungsphase. Hier müssen alle Klassen 5 Münzen Zinsen pro 50er Kredit zahlen, sollten sie einen Kredit haben. Verpflichtete Arbeiter in Unternehmen dürfen nun wieder kündigen oder den Betrieb wechseln und werden von der liegenden in eine aufgestellte Position gebracht, um dies anzuzeigen. Arbeiterklasse und Mittelschicht verlieren ein bzw. zwei Wohlstand und bekommen neue Arbeiter in den Arbeitslosen-Bereich gemäß Einwanderungspolitik; dadurch wird auch die Populationsleiste erhöht. Mittelschicht und Kapitalistenklasse können nicht benötigte Unternehmen in ihrer Auslage abwerfen und ihre Auslage vom Unternehmensdeck auffüllen, bis sie wieder drei bzw. vier Karten haben. Und für die Kapitalistenklasse gibt es neue Geschäfte und Export-Möglichkeiten. Der Staat zieht zwei neue Ereignisse und eine neue politische Agenda. Zuletzt ziehen alle Klassen fünf Aktionskarten von ihrem Deck, damit sie wieder sieben Karten auf der Hand haben.
Das waren bei weitem nicht alle Regeln und Details zum Spiel, wir hoffen aber einen guten Eindruck vermittelt zu haben was Hegemony ausmacht und wie ihr euch den Spielfluss vorstellen könnt.
Spielmaterial
Material des Grundspiels
Insgesamt 325 Karten:
Insgesamt 219 Tokens:
Material der Erweiterung
Automas:
1 Regel für die integrierte Erweiterung Krise und Kontrolle
Cover & Bilder © Cover: Giant Roc/Hegemonic Project Ltd. / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: 2-PL4Y3R5
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