Herr der Ringe - Gemeinsam zum Schicksalsberg
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BEWERTUNG |
08.09.2023 von Born2bewildMit dem „Herr der Ringe“-Universum hat J.R.R. Tolkien etwas geschaffen, das mehrere Generationen beschäftigt. So natürlich auch die Autoren von Brettspielen, wie zum Beispiel Michael Rieneck, der mit Der Herr der Ringe - Gemeinsam zum Schicksalsberg eine kooperative Adaption für die ganze Familie schuf. Wir haben die gefährliche Reise zum Schicksalsberg unternommen und versucht, den einen Ring in der Lava zu versenken. Ob das Spiel ein heißer Kandidat für gute Punktwertung ist, erfahrt Ihr in unserem Review…
Spielmaterial und Aufbau
Das Spiel wird in einem Karton in quadratischer Standardgröße ausgeliefert, was für uns schon fast ein Pluspunkt ist. Im Inneren befindet sich ein Stanzbogen mit den Figuren und dem Buch für die Würfel. Natürlich darf hier auch der Ring nicht fehlen. Außerdem gibt es einen relativ großen Spielplan, einen eingeschweißten Stapel Karten und acht Würfel aus Holz. Für die Charaktere liegen noch einige Figurenfüße in einem Zipp-Beutel bereit. Insgesamt macht das Spielmaterial einen guten Eindruck. Der Spielplan zeigt schon einen sehr linearen Spielverlauf zum Schicksalsberg, der in mehrere Etappen (dazu später mehr) aufgeteilt ist. Die Spielkarten sind Charakteren des „Herr der Ringe“-Universums nachempfunden. Sie gliedern sich in die sieben Etappen zu je sieben Karten, weiteren fünf Gandalfkarten, einer Bruchtal-Karte und zwei Übersichtskarten zur Symbolik und dem Spielverlauf.
Für den Spielaufbau legt Ihr als erstes den Spielplan in die Mitte. Die Karten für die einzelnen Gebiete legt ihr - bis auf Bruchtal und Lothlorien - als verdeckte Stapel daneben bereit. Jeder dieser Stapel sollte schon einmal gemischt werden. Die Karten von Lothlorien werden am unteren Bereich an die entsprechenden Felder mit den Zahlen eins bis sechs angelegt. Bitte beachtet dabei, dass die Karte eins und sechs verdeckt abgelegt werden. Im Regelfall sollte nun die siebte Karte übrigbleiben und wird ungesehen zurück in die Schachtel gelegt. Aus dieser solltet ihr zuvor das übrige Spielmaterial entnehmen und neben dem Spielplan bereitlegen. In der linken oberen Ecke wird die Figur des Anführers der Uruk-Hai positioniert. Auf der rechten Seite gibt es ein Feld für den Hexenkönig von Angmar, dem Anführer der Nazgûl. Die Figuren der fünf Gefährten werden auf das Startfeld in Bruchtal gestellt. Außerdem wird der Ring auf der Zuversichtsleiste auf das Ringfeld gelegt. Die jüngste Person von Euch erhält nun die Bruchtal-Karte und die älteste eine zufällige Gandalfkarte. Beide dürfen aufgedeckt und vorgelesen werden. Die Person mit der Gandalfkarte darf dann die beschwerliche Reise zum Schicksalsberg einläuten.
Ziel des Spiels
Wie schon der Titel des Spiels erahnen lässt, ist das Ziel der Gefährten, die Ringträger zum Schicksalsberg zu bewegen und den Ring dort zu vernichten. Davon abzuhalten versucht sie der Brettspiel-Sauron mit vielen Gefahren. Eine davon sind die Nazgûl, von denen es acht im Spiel gibt. Sollten sie alle auf den Spielplan gelangen, hat die Gemeinschaft verloren. Ein weiterer Faktor ist die Zuversicht des Ringträgers, die auf der linken Leiste dargestellt wird. Sobald der Ring diese Leiste am unteren Ende verlassen würde, ist alle Zuversicht verloren und die Gemeinschaft verliert. Der Sieg kann nur errungen werden, indem der Ringträger auf das Zielfeld am Gipfel des Schicksalsberges ankommt und einer von Euch den Ring symbolisch in den Krater wirft.
Die Anleitung
Der Herr der Ringe - Gemeinsam zum Schicksalsberg ist das erste Spiel, bei dem wir uns die Kosmos-Erklärapp mit angesehen haben. Insgesamt ist es eine gute Sache, wenn man nicht lesen möchte, ob es aber wirklich schneller geht als die Anleitung zu lesen, ist bei diesem Spiel fraglich. Zumindest hat man in einem Durchgang die Regeln gemeinsam gelernt. Die Anleitung selbst hat eine sehr ähnliche Struktur. Sie wirkte auf uns an mancher Stelle, insbesondere dem grundsätzlichen Spielablauf, etwas sehr detailliert. Da wir erfahrene Spieler sind, ist es etwas schwer zu beurteilen wie Anfänger das sehen, aber ich glaube man hätte hier einen Durchgang sparen können. Dafür gibt es beim Etappenende in der Anleitung leider eine Ungenauigkeit, die unserer Meinung nach vermuten lässt, dass eine Etappe beendet ist, wenn ein Gefährte oder der Ringträger ein Etappenziel erreicht. Auf der Übersichtskarte ist dies eindeutiger dargestellt, nämlich dass die Etappe nur beendet wird, wenn der Ringträger beim Etappenziel eintrifft. Ansonsten gibt es aber keine Kritik an der ausführlichen und mit vielen Beispielen versehenen Anleitung - und App.
Auf zum Schicksalsberg…
Bei Der Herr der Ringe - Gemeinsam zum Schicksalsberg spielt ihr nicht nur einen Charakter, sondern alle dürfen jede Figur ziehen. Die große Einschränkung dabei sind die Würfel. Seid Ihr am Zug, so nehmt als erstes vier Würfel in die Hand. Die zwei schwarzen und zwei farbige nach Wahl. Nach eurem Wurf wählt ihr euch einen farbigen und einen schwarzen aus und legt sie auf die linke Seite des Würfelbuches. Für die rechte Seite müsst Ihr euch jetzt zu den übriggebliebenen Würfeln noch einen weiteren farbigen aussuchen und erneut würfeln. Abschließend nehmt ihr den schwarzen und einen der farbigen Gefährtenwürfel und legt beide auf die rechte Seite des Würfelbuches. Nun kommt die zweite Phase des Spielzugs, die Auswertungsphase. Hierbei fangt ihr wieder bei der linken Seite an. Als erstes wird der schwarze Würfel gewertet. Dazu lest ihr die Karte an der entsprechenden Position der unteren Leiste vor. Rote Karten bringen hierbei Nachteile oder Kämpfe und bleiben meistens an ihrer Position liegen, grüne Karten dürft Ihr nehmen und vor Euch ablegen. Dabei dürfen alle jede Karte im eigenen Spielzug einsetzen. Sollte der schwarze Würfel die Zahl eines freien Feldes anzeigen, so müsst Ihr die hier angezeigte Aktion durchführen. Diese wiederum sind bis auf eine allesamt positiv. Jetzt ist der erste farbige Würfel dran. Die Spielfigur, die die entsprechende Farbe hat muss nun die angezeigte Anzahl an Felder vorgerückt werden. Dabei kann sie auf einem negativen Ereignisfeld landen, dass zum Verlust von Zuversicht führt oder neue Nazgûl auf den Spielplan ruft. Anschließend wird die rechte Seite des Buches analog zur linken ausgeführt. Sollte einer der Gefährten genau auf einer der Städte am Ende der Etappen landen, so erhaltet Ihr eine Zuversicht (der Ring wandert nach oben) als Belohnung. Läuft er nur darüber hinweg, so passiert erst einmal nichts. Anders ist es, wenn der betroffene Charakter der Ringträger ist. Dieser erhält als Belohnung eine Gandalf-Karte und muss, auch wenn er über das Etappenziel hinauslaufen würde, stehenbleiben. Dann erhält er allerdings auch keine Belohnung. Dafür wird am Ende des Zuges die Etappe beendet. Das geschieht dadurch, dass alle Begegnungskarten aus der Auslage am Spielplanrand entfernt werden und die nächste Etappe analog zum Spielaufbau ausgelegt wird. Dieses Prinzip wird so lange wiederholt bis Ihr entweder die gesamte Zuversicht verliert, der letzte Nazgûl auf seinem Feld landet oder der Ringträger in Minas Morgul landet. Bei letzterem treten andere Regeln in Kraft. Dann werden alle Gefährten, die nicht direkt auf Minas Morgul gelandet sind oder davorstehen, auf den naheliegenden See gestellt. Die, die direkt auf dem Feld stehen, bewegen den Ringträger jeweils ein Feld in Richtung des Schicksalsbergs weiter. Dann werden die Karten des Schicksalsberges ausgelegt und Ihr dürft nur noch einen Würfel pro Zug werfen. Anschließend führt ihr die angezeigte Aktion aus und dürft, sofern die entsprechende Karte nichts anderes sagt, den Ringträger ein Feld weitersetzen. Sobald ihr das letzte Feld auf dem Schicksalsberg erreicht habt, habt Ihr gewonnen und dürft den Ring in den Krater legen.
Lieferumfang
Cover & Bilder © Cover und Screenshots: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG / Bilder im Artikel und Teaserbild: www.sofahelden.de Das Fazit von: Born2bewild
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