Honest Thief
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BEWERTUNG |
30.03.2021 von MarSEinsamer Streiter räumt mit harten Bandagen in seinem Umfeld auf. Klingt nach einer Rolle für Liam Neeson? Absolut. Und genau das dachte sich auch Regisseur Mark Williams, als er nach einer Hauptrolle für den Actionthriller Honest Thief suchte. Ist der Film nur ein weiterer Taken-Aufguss, oder hat das Ganze doch noch mehr zu bieten...?
Inhalt
Über die Jahre hinweg hat der ehemalige Marine Tom Dolan (Liam Neeson) ganze 12 Banken um insgesamt neun Millionen Dollar erleichtert, ohne dabei jemals eine Spur zu hinterlassen. Als er allerdings Annie (Kate Walsh) kennenlernt, und mir ihr in eine neue Zukunft starten will, steht für Tom fest, dass er seine Vergangenheit hinter sich lassen muss. Schweren Herzens entscheidet sich der als "In-and-Out Räuber" bekannte Tom, sich dem FBI zu stellen, um Buße zu tun und vielleicht sogar einen Deal auszuhandeln, denn immerhin hat er bisher nicht einen Dollar seiner Beute ausgegeben. Nachdem er allerdings von den Agenten Sam Baker (Robert Patrick) und Sean Meyers (Jeffrey Donovan) nicht ernst genommen wird, schicken diese ihre Untergebenen Agents John Nivens (Jai Cortney) und Ramon Hall (Anthony Ramos), um den vermeintlichen Trittbrettfahrer zu verhören. Als sich herausstellt, dass Tom tatsächlich der echte "In-and-Out Räuber" ist, wittern die beiden allerdings eine lukrative Möglichkeit, ihre eigene Rentenvorsorge zu treffen. Doch dazu müssen sie nicht nur herausfinden, wo Tom das Geld versteckt hat, sondern auch ihn und alle anderen Zeugen aus dem Weg räumen...
Während sich Kollegen wie Nicolas Cage und Bruce Willis seit einiger Zeit wie am Fließband kreuz und quer durch alle Genres bewegen und dabei nur selten einmal einen Treffer landen, bleibt sich der ehemalige Charakterdarsteller Liam Neeson in den letzten Jahren absolut treu und genießt dabei nicht nur seinen neuen Status als Actionstar, sondern hat damit auch noch anhaltenden Erfolg. Auch Honest Thief weicht nicht sonderlich stark von dieser inzwischen mehr als bekannten Linie ab, obwohl Regisseur Mark Williams den Film immerhin mit einigen netten Facetten angereichert hat, die das Ganze letzten Endes sogar über das inzwischen übliche Muster heben. So fällt allem voran direkt auf, dass hier deutlich weniger auf knallharte Action gesetzt wird. Hier stehen die Figuren und die Handlung im Vordergrund, während die Actionszenen zwar rasant und knackig, jedoch eher spärlich und vor allem wenig spektakulär eingesetzt werden. Die Handlung hingegen ist zwar extrem vorhersehbar und läuft prinzipiell nach generischen Mustern ab, wurde aber charmant und mit reichlich Sarkasmus sowie Zynismus in Szene gesetzt, wodurch diese eine Menge Raum für die Charaktere lässt. Alleine der Moment, wenn die Hauptfigur sich stellen will, vom FBI aber zu keinem Zeitpunkt ernst genommen wird, ist einfach herrlich und zaubert wirklich jedem ein Schmunzeln ins Gesicht. Und genau im Bereich der lockeren Erzählung, die im völligen Kontrast zur eigentlich ernsten Handlung steht, liegt auch die große Stärke von Honest Thief, denn während Liam Neeson nicht nur seine gewohnte Tour samt üblichem Gesichtsausdruck herunterspult, sondern durchaus auch einige sehr überzeugende Charaktermomente bereithält, ist es vor allem sein absolut harmonisches Zusammenspiel mit der herrlich quirligen Kate Walsh, das den Film absolut sympathisch und extrem unterhaltsam macht. Bereits die bissigen Wortgefechte zwischen diesen beiden machen Honest Thief nicht nur sehenswert, sondern dank ihrer emotionalen Aspekte beinahe schon zu einem Actionthriller für Romantiker. Kein Wunder, dass dagegen die sehr klischeehaft angelegten FBI-Agenten durch die Bank verblassen beziehungsweise keine großen Sprünge machen können, denn vom ersten Moment an spürt man eine starke Verbundenheit zu dem liebenswerten Dieb und seiner großen Liebe.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein absolut knackig scharfes Bild, das sich vor allem in Nahaufnahmen von seiner besten Seite zeigt. Zudem sorgen das ausgewogene Kontrastverhältnis sowie die natürliche Farbgestaltung in Verbindung mit einem sehr gut eingestellten Schwarzwert für einen durchwegs positiven Gesamteindruck. Dieser Eindruck setzt sich auch bei der Tonspur fort, die sowohl sehr räumlich als auch druckvoll abgemischt wurde. Auch im Dynamikbereich sowie bei der Wiedergabe von Dialogen kann der Ton überzeugen. Nicht unerwähnt bleiben sollte bei all dem Lob allerdings ein abrupter, nicht nachvollziehbarer Bildgrößenwechsel nach knapp zehn Minuten, der jedoch so schnell wieder vergessen ist, wie er aufgetaucht war. Cover & Bilder © Concorde Filmverleih GmbH Das Fazit von: MarS
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