Jeepers Creepers: Reborn
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BEWERTUNG |
27.12.2022 von MarSEigentlich soll man ja aufhören, bevor es wehtut. Nachdem jedoch bereits Jeepers Creepers 3 bei den Fans der Filmreihe einige Schmerzen verursacht hat, versucht nun ausgerechnet der Finne Timo Vuorensola (Iron Sky, Iron Sky - The Coming Race) dem Creeper neues Leben einzuhauchen...
Inhalt
Laine (Sydney Craven) kann es kaum fassen, dass sie sich von ihrem Freund Sam (Gabriel Freilich) zu einem Besuch des "Horror Hound Festivals" in Louisiana hat überreden lassen. Während Sam wie besessen von Horrorfilmen und düsteren Legenden ist, ist Laine eigentlich sehr bodenständig, und eher an wissenschaftlichen Erklärungen interessiert. Vor allem der "Creeper" hat es Sam angetan, der der Legende nach alle 23 Jahre für 23 Tage auf die Jagd geht, und ausgerechnet in der Gegend des "Horror Hound Festivals" sein Unwesen treiben soll. Als Laine jedoch von unheimlichen Visionen heimgesucht wird, kann auch sie sich nicht mehr vor der Wahrheit verschließen: Der Creeper ist real, und befindet sich erneut auf der Suche nach Futter...
Wer dachte, die Filmreihe um die von Victor Salva ins Leben gerufene Kreatur des "Creeper" hätte bereits mit dem mehr als schwachen dritten Teil ihren Tiefpunkt erreicht, der hat seine Rechnung ohne den Finnen Timo Vuorensola gemacht. Der zeigt uns nämlich mit seinem Beinahe-Reboot Jeepers Creepers: Reborn wie man eine Reihe, deren ersten beiden Teile unter Fans Kultsatus genießen und die zudem dank ikonischer Kreatur die besten Voraussetzungen hätte, endgültig an die Wand fährt und ihr damit voraussichtlich - oder in diesem Fall eher hoffentlich - ihr Ende beschert. Beinahe-Reboot deshalb, weil sich Vuorensola einfach nicht entscheiden kann, ob er mit seiner Geschichte nun die Meta-Ebene durchbrechen und die bisherigen Teile als "Filme" in ein neues Creeper-Universum übernehmen will, oder ob er Querverweise und Hinweise einsetzen soll, die Jeepers Creepers: Reborn doch als Fortsetzung etablieren. Einfacher wäre die Erschaffung eines komplett neuen Universums gewesen, denn auf diese Weise würden sich diverse Änderungen wie beispielsweise das Aussehen des Creepers leichter erklären. Andererseits hätte man damit die nach dem dritten Teil noch übriggebliebenen Fans zu sehr vor den Kopf gestoßen, und so wurde hier eben fröhlich gemischt, und auf logische Zusammenhänge oder überhaupt eine spannende Geschichte einfach verzichtet. Stattdessen präsentiert Jeepers Creepers: Reborn einfach zahlreiche erzählerische Elemente, die komplett im Sande verlaufen und deshalb für die Geschichte völlig unnötig sind, nur um damit vielleicht ein paar Leuten mehr hinter dem Ofen vorzulocken. Wird schon keiner genau hinterfragen, was man damit eigentlich bezwecken wollte. Aber nicht nur das, Vourensola hat auch ein hervorragendes Gespür dafür, Potential auf der Strecke liegen zu lassen, und allerlei interessante Situationen und Settings gekonnt zu ignorieren. Ein angeblich riesiges Horror-Festival sieht aus wie das Dorffest in einem 100 Seelen Kaff, und jegliche Atmosphäre wird durch möglichst klare Ausleuchtung und miserables Timing direkt im Keim erstickt. Ebenso erstickt wie die Hoffnung, dass der Creeper sich auf dem Festival austoben und die Festivalbesucher dezimieren darf, denn Vuorensola verlegt das Geschehen lieber in ein abgeschiedenes Horrorhaus mit kleinem Personenkreis, noch bevor es überhaupt zur Sache gehen könnte. Wenn man denn dann wenigstens dort den Creeper in Aktion sehen würde. Betritt der jedoch die Bühne, ist man eigentlich froh, wenn er diese wieder verlässt. Nicht nur, dass der Creeper mit Jarreau Benjamin einen neuen Darsteller bekommen hat, auch das Design wurde stark verändert, und so wirkt die einstmals ikonische Kreatur nun wie ein steifer, emotionsloser, und um jegliche bedrohliche Ausstrahlung beraubter Hinterwäldler, der einfach nur albern aussieht. Dazu kommt, dass seine Aktionen so plump und einfallslos inszeniert wurden, dass selbst dabei keinerlei Freude aufkommen kann. Wenig hilfreich ist dabei, dass Jeepers Creepers: Reborn zusätzlich auf bemerkenswert miserable CGI-Effekte zurückgreift, die dem Ganzen in Verbindung mit den offensichtlich mit minimalen Kulissen vor Greenscreen angefertigten Hintergründen jegliche Glaubwürdigkeit rauben, und die Inszenierung damit durchwegs künstlich, ja beinahe wie ein Computerspiel wirken lassen.
Details der Blu-ray
Grundsätzlich bietet die Blu-ray ein scharfes und detailreiches Bild, wirklich ansprechend sieht das Ganze aber dennoch nicht aus. Neben einigen Fokussierungsunschärfen in der Anfangsphase liegt dies vor allem an den schlechten CGI-Hintergründen beziehungsweise Computereffekten und dem daraus resultierenden künstlichen Look, wobei diverse Animationen sogar von einem deutlichen Rauschen und einer schwammigen Ausführung begleitet werden. Deutlich besser gefällt hier die Tonspur, die sich durchaus kraftvoll und räumlich gibt. Cover & Bilder © WVG Medien GmbH Das Fazit von: MarS
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