Justice League
|
BEWERTUNG |
29.03.2018 von LorD Avenger
Superman ist tot und die Welt trauert. Doch während Batman Schuldgefühle plagen, bereitet er sich auch auf das nahende Unheil vor - indem er ein Team aus anderen Superhelden versammelt...
Mit einem geschätzten Budget von 300 Millionen US-Dollar teilt Justice League sich den zweiten Platz der teuersten Filme aller Zeiten mit Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt. Der fünfte Film im sogenannten "DC Extended Universe" stellt das Gegenstück zu MARVELs Avengers dar und vereint gleich mehrere hochkarätige Superhelden in einem Team. Während Superman, Batman und Wonder Woman bereits ihrerseits Filmauftritte auf der Leinwand hatten, machen Flash und Aquaman sowie Cyborg nun ihr Debüt (sieht man von einem kurzen Aufblitzen in Batman Vs. Superman mal ab).
Die Avengers von DC
Nachdem Batman Vs. Superman so lausig, anstrengend und vor allem lang war, hatte ich doch tatsächlich das Ende vergessen und war vollkommen geschockt, als Justice League genau hier wieder sehr prominent ansetzt. Für einen Film, dessen einzig nachhaltig markante Stelle "Martha" lautet aber kein Wunder. Mit einer Wonder Woman, die mich aber immerhin in ihrem Film überzeugen konnte und einem Aquaman, auf den ich furchtbar gespannt war, versprach das Ganze schon mal ein deutlich befriedigenderes Erlebnis zu werden. Und das obwohl der aus dem Nichts auftauchende Superschurke Steppenwolf erst mal direkt eine ziemliche Enttäuschung darstellte, da er sich schnell als absolut austauschbar erwies. Diese komischen Elfen aus Thor: The Dark Kingdom? Die kamen auch aus dem Nichts und waren ziemlich eindimensional und doch noch um zwei Ecken interessanter als dieser gehörnte Goblin mit seiner eingerosteten Weltenzerstörer-Vorgeschichte. Einen Ausgleich, an dem sich die Geister scheiden werden, bietet der neu erwachte Humor. Während MARVEL stets genau dafür stand und die Handlungen mit lustigen Sprüchen und etwas Klamauk auflockerte, stand DC immer für das düstere Ernste - und das war auch okay! Die großartige Dark Knight-Trilogie hätte wohl kaum mit einer Aneinanderreihung von Sketchen so funktioniert, wie sie es getan hat. Wenn man aber weder einen guten Schurken, noch eine sonderlich kreative Story aufbietet, muss man die Unterhaltung nach den vernichtenden Kritiken für vorangegangene DC-Verfilmungen aber wohl einfach anderweitig suchen. Und es funktioniert auch irgendwie - man fühlt sich zwar komischerweise merkwürdig dabei, aber lachen kann man doch wirklich einige Male. Spätestens mit Auftauchen von Flash, der furchtbar gecastet wurde und noch fürchterlicher rennt, beginnt der typische MARVEL-Klamauk in regelmäßigen Abständen, während um ihn herum die Welt untergeht. Die Apokalypse wird übrigens durch sogenannte Mutterboxen herbeigeführt, das DC-Äquivalent zu den aktuellen Infinity-Steinen von der Konkurrenz - ohne dass ich jetzt darauf eingehen möchte, wer zuerst damit angefangen hat.
Wo ist das 300 Millionen Budget hin?
Effekttechnisch bewegen wir uns selbstredend auf verdammt hohem Niveau, merken das aber tatsächlich gar nicht so stark. Der Film sieht in keinsterweise besser oder hochwertiger aus als jeder andere Superheldenfilm der letzten Jahre, wirklich epische Szenen sucht man vergeblich und die Darsteller können das Budget von 300 Millionen wohl auch nicht in die Höhe getrieben haben - trotz einem guten Wonder Woman und Game of Thrones sind die Hauptdarsteller doch noch ein gehöriges Stück vom Hollywood-Olymp entfernt und nach Ben Affleck krähte bis letztes Jahr wohl auch niemand mehr. Keine Ahnung also, wohin das Geld geflossen ist, im Film wiedererkennen tut man es jedenfalls nicht. Auch die Hochburg des Bösen, in der es aufs Finale zuläuft, mag an und für sich ganz nett aussehen, aber diese 08/15-Standard-Alien-Struktur aus irgendwelcher tentakelartiger dunklen Masse... am Briefkasten neben der Eingangstür kann eigentlich nur "ausgelutscht" gestanden haben, während die Kellerwohnung von "einfallslos" bewohnt wird.
Details der Blu-ray & Bonsmaterial
Gerettet wird der Film von der erstklassigen Blu-ray-Veröffentlichung mit dem für Superheldenfilme typisch umfangreichen Bonusmaterial. Fachleute aus dem Verlags-, Fernsehen- und Filmwesen decken die Comic- und somit auch Entstehungsgeschichte der Justice League an sich und der drei "neuen" Helden ab. Mit reichlich Anschauungsmaterial aus geradezu antiken Comics zeigt man den Zuschauern darüber hinaus, wie sich die berühmten Figuren entwickelt haben und wie sie sich zum Beispiel auch in den Zeichentrickserien unterschieden haben. Auch die Hauptdarsteller lassen es sich nehmen für das eine oder andere Interview vor die Kamera zu treten und vom Set zu erzählen, das parallel dazu gezeigt wird - und hier ist es immer wieder faszinierend, wie viel im ganzen Film mit Greenscreen und CGI-Effekten erstellt wurde. Ein Element des Bonusmaterials geht im Detail auf die Entstehung und Weiterentwicklung der Heldenkostüme ein, mit denen sich die Bildner zweifelsohne selbst übertroffen haben. Qualitativ wird die Heimkino-Veröffentlichung diesem Niveau ebenfalls gerecht, besticht sie doch mit glasklarem Ton und gestochen scharfem Bild, das selbst mit den vielen dunklen Szenen keine Probleme hat. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: LorD Avenger
|
|
Kommentare[X]