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Lies - Lust und Lügen
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BEWERTUNG |
08.06.2025 von MarSBereits kurz nach seiner Veröffentlichung wurde das südkoreanische Erotikdrama Lies - Lust und Lügen in seinem Heimatland als pornografisch eingestuft und verboten. 25 Jahre später spendiert Busch Media Group dem einstigen Skandalfilm seine deutschsprachige Premiere auf DVD, Blu-ray sowie im limitierten Blu-ray Mediabook...
Eigentlich wollte die 18-jährige Oberstufenschülerin Y (Kim Tae-yeon) nur ihrer Freundin Woori dabei helfen, ihr Idol kennenzulernen. Doch als Y die Stimme des Bildhauers J (Lee Sang-hyun) am Telefon hört, ist es um sie geschehen, und sie beschließt kurzerhand, sich mit dem 20 Jahre älteren Mann zu treffen, um Sex mit ihm zu haben. Nachdem Y ihre Jungfräulichkeit an J verloren hat, folgen noch weitere Treffen, in deren Verlauf die sexuellen Akte immer sadomasochistischere Züge annehmen. Als jedoch Ys Bruder von der Beziehung der beiden erfährt, ist dieser fest entschlossen, die illegalen Treffen um jeden Preis zu beenden...
Basierend auf der Romanvorlage des südkoreanischen Autors Jang Jung-il erschuf Regisseur Jang Sun-woo einen regelrechten Skandalfilm, zu dem er ebenfalls das Drehbuch verfasste. Skandalfilm jedoch nicht zwingend auf Grund der sadomasochistischen Thematik des Erotikdramas, oder auf Grund der recht expliziten Gewaltdarstellung der entsprechenden Sexszenen, sondern vielmehr auf Grund der Tatsache, dass man in Südkorea erst ab dem 01. Januar des Jahres als Volljährig gilt, in dem man 19 Jahre alt wird - und Lies - Lust und Lügen demnach vor allem anderen von einer illegalen Beziehung mit einer Minderjährigen erzählt. Im Ausland allerdings fällt das Ganze schon nicht mehr ganz so skandalträchtig aus, weshalb man sich stärker auf die Geschichte hinter der Erotik konzentrieren kann. Hier jedoch wird relativ schnell klar, dass Lies - Lust und Lügen zwar durchaus interessante Ansätze verfolgt, wie beispielsweise durch immer wieder eingestreute Interviews mit den Darstellern, die sich zur Produktion, ihren persönlichen Bedenken und auch ihren Ängsten äußern, natürlich aber auch einen kritischen Blick auf Sadomasochismus und die möglichen Gefahren, die mit dieser sexuellen Praktik einhergehen können. Problematisch dabei ist, dass Jang Sun-woo mehr Zeit darauf verschwendet, seine Erotikszenen zu präsentieren und sowohl sein Publikum als vermutlich auch die Zensurprüfer möglichst vor den Kopf zu stoßen oder zumindest zu provozieren, anstatt sich wirklich auf seine Erzählung zu fokussieren. Auf diese Weise bleibt die Handlung die meiste Zeit über sehr oberflächlich, und steht damit in starkem Kontrast zu den grundsätzlich interessanten realen Interviews, die dadurch zu den eigentlichen Höhepunkten des Films werden. Das übrige Werk ist zwar handwerklich solide eingefangen, bleibt dabei aber selbst in den Sexszenen stets ein wenig auf emotionaler Distanz, und setzt auf diese Weise beinahe schon voyeuristische Neigungen beim Publikum voraus...
Details der Blu-ray
Das auf 35mm vorliegende Ausgangsmaterial wurde zwar noch einmal neu in 4K abgetastet, offenbart auf seiner HD-Premiere allerdings dennoch zahlreiche Verunreinigungen und weichere, unsauber kontrastierte sowie recht verrauschte Einstellungen. Insgesamt allerdings liefert die Blu-ray ein ansprechendes Bild, das sehr gut mit dem etwas schmutzigen und verruchten Stil des Films harmoniert. Die Tonspur bleibt weitestgehend zweckdienlich und verzichtet auf eine erwähnenswerte Raumwirkung, was jedoch auch gar nicht nötig ist. Grundsätzlich bietet der Ton eine saubere und gut ausbalancierte Wiedergabe bei verlustfreier und klarer Sprachausgabe.
Neben der vorliegenden internationalen Fassung des Films existiert auch eine um etwa fünf Minuten verlängerte Fassung, die allerdings nicht synchronisiert wurde. Die drei zusätzlichen Szenen befinden sich jedoch im Bonusmaterial der Veröffentlichungen als Deleted Scenes. Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH Das Fazit von: MarS
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