Guillermo del Toro ist vor allem bekannt für seine fantasiereichen, teils ungewöhnlichen Werke, egal ob als Regisseur oder Produzent. Letztere Position hatte er auch beim vorliegenden Manolo und das Buch des Lebens inne, der durch kunterbunte Optik und ungewöhnliche Animationen die Herzen der Zuschauer erobern will. Ob der Animationsfilm sein Ziel erreicht kann vielleicht folgende Kritik klären:

Joaquin und Manolo sind schon seit ihrer Kindheit beste Freunde, doch genauso lange wollen die beiden auch schon das Herz von Maria erobern. Die wurde allerdings von ihrem Vater nach Europa geschickt, um dort Manieren zu lernen, und so gehen alle drei erst einmal getrennte Wege. Joaquin entwickelt sich zum mutigen und eitlen Beschützer der Stadt, während Manolo nicht weiß ob er der Familientradition folgen soll um Matador zu werden oder ob er lieber seiner Leidenschaft nachgehen soll, dem Musizieren. Als die drei sich Jahre später wieder begegnen, entbrennt der Kampf um Marias Herz erneut, doch schon bald müssen sie feststellen, dass es inzwischen um weit mehr geht als nur die Liebe selbst. Das größte Abenteuer ihres Lebens steht ihnen erst noch bevor...

Manolo und das Buch des Lebens zeigt wieder einmal, dass gute Zeichentrick- und Animationsfilme nicht immer nur aus den Häusern Disney/Pixar oder Dreamworks kommen müssen. Der Film präsentiert eine eingängige Geschichte über Liebe, Mut und Freundschaft, garniert mit einer Prise Coming-of-Age und verpackt das Ganze in knallbunte, außergewöhnliche Animationen. Gerade diese sind die Essenz des Films, denn der Ideenreichtum und die Fantasie in der "hölzernen" Welt der erzählten Geschichte sind einfach grandios, genauso wie die Optik der verschiedenen Locations die in Manolo und das Buch des Lebens durchwandert werden. Vor allem die Unterwelt im mexikanischen Design ist absolut sehenswert. Die Story erfindet das Rad nicht wirklich neu, ist aber dennoch unterhaltsam und gespickt mit jeder Menge feinem Humor, Action und Emotionen. Ein äußerst interessanter Aspekt ist die Tatsache, dass hier das ganze Leben nur ein Spiel für die Geister der Zwischenwelten zu sein scheint und diese sich einen Spaß daraus machen, die Lebenden als Spielfiguren zu benutzen. Hörenswert wenn auch gewöhnungsbedürftig ist der Soundtrack des Films, der bekannte Pop-Songs im Mariachi-Gewand präsentiert.

Die 3D Blu-ray kann technisch auf ganzer Linie überzeugen. Die Tiefenwirkung ist hervorragend und die klare Schärfe zieht sich durch alle Ebenen. Bewegungsunschärfen sucht man vergebens. Die Farbgebung ist kunterbunt und stets stimmig zur jeweiligen Location des Films, Kontrast und Schwarzwert bewegen sich auf absolut hohem Niveau. Leider gibt es nur 1-2 Pop-Outs zu bewundern, ansonsten setzt Manolo und das Buch des Lebens größtenteils auf einfache Tiefengebung. Der Ton kommt klar aus allen Kanälen und offenbart vor allem beim tollen Soundtrack sein ganzes Potential. Immer wieder sorgen feine Surroundeffekte für die passende Atmosphäre.

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