Maria the Virgin Witch - Vol. 1 (Limited Edition)
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BEWERTUNG |
29.09.2016 von MarSWenn eine Hexe im finsteren Mittelalter lebt und dort nicht auf dem Scheiterhaufen landet, sondern für Frieden im Lande sorgen möchte, dann ist das auf jeden Fall einen Blick wert. Wir haben uns Maria the Virgin Witch - Vol. 1 für Euch angesehen und sagen Euch, ob die sexy Hexen mit Hang zu Anzüglichkeiten nach ihrem Manga-Auftritt auch als Anime-Serie überzeugen konnten...
Maria ist eine junge, mächtige Hexe, die während des Hundertjährigen Krieges in Frankreich lebt. Nachdem sie Krieg und Gewalt nicht ausstehen kann setzt sie alles daran ihre Kräfte dafür zu nutzen, sich bei Kampfhandlungen ins Geschehen einzumischen und so unnötige Tote zu verhindern. Dabei bekommt sie Hilfe von ihrem Sukkubus Artemis und ihrem Inkubus Priapos, die auf ihre ganz eigene Art dafür sorgen, dass die Soldaten keine Lust mehr auf den Kampf haben. Da erscheint eines Tages der Erzengel Michael, der es gar nicht gern sieht wenn sich jemand in den vorbestimmten Lauf der Dinge einmischt, und bestraft deshalb Maria für ihre Taten. Sie soll ihre Kräfte einbüßen, sobald sie ihre Jungfräulichkeit verliert oder in der Öffentlichkeit zaubert, und schickt ihr den Engel Ezekiel als stetigen Begleiter und Aufpasser. Doch so leicht gibt Maria nicht auf...
Maria the Virgin Witch - Vol. 1 präsentiert uns eine kunterbunte und auf den ersten Blick eigentlich unpassende Mixtur aus Mittelalter-Action, Fantasy, Humor, Religion und Erotik, letztendlich passt dies alles aber dann doch irgendwie zusammen und weiß zu unterhalten. Nachdem sich die ersten Episoden der Serie größtenteils mit der Einführung aller wichtigen Charaktere und der Rahmenhandlung befassen bleiben zwar echte Höhepunkte zunächst noch aus, die Figuren wirken aber bereits jetzt sympathisch und die Geschichte deutet vor allem in Bezug auf Religionskritik und Anzüglichkeiten ein breites Spektrum für die kommenden Volumes an. Interessant ist auch die Einbindung realer Hintergründe und Ereignisse des Hundertjährigen Krieges, die für etwas Realismus im ansonsten größtenteils auf den Fantasy-Bereich gerichteten Inhalt sorgen. Zunächst etwas befremdlich wirkt der hohe Anteil an sexuellen Anspielungen und versautem Gedankengut, was Maria the Virgin Witch aber im Gesamtbild eine ganz eigene, persönliche Note beschert, die zusätzlich zur eigentlichen Handlung für spaßige Unterhaltung sorgt und sich bis ins Charakterdesign konsequent fortsetzt. Vor allem die weiblichen Figuren glänzen hier nämlich mit viel nackter Haut und Outfits, die oftmals nur aus wenigen Fetzen bestehen und damit wohl vor allem die männlichen Zuschauer ansprechen dürften.
Dank der vorliegenden Limited Edition, welche den ersten Band der Manga-Vorlage enthält, kann man einen direkten Vergleich zwischen Comic und Serie anstellen, der sehr schnell klar macht, dass hier wenig Freiheiten genommen wurden und sich Maria the Virgin Witch nahezu vollständig an seine Vorlage hält, auch wenn die Geschichte des Manga nach der dritten Episode der ersten Volume endet. Die Übereinstimmung gilt übrigens nicht nur für den Inhalt, sondern auch das gesamte Charakterdesign, welches dadurch noch stimmiger wirkt. Dieses ist in der Anime-Serie sowieso hervorragend gelungen und bietet ansprechende Figuren mit vielen kleinen Details. Selbiges gilt für die ebenso schön und ausführlich animierten Hintergründe und Locations, die zusammen mit den Charakteren mehr als einmal an die kunstvollen Werke des Studio Ghibli erinnern. Im Gegensatz zu diesen jedoch verzichtet Maria the Virgin Witch in schnellen Szenen sowie während der Actionszenen darauf, dies beizubehalten, wodurch Details und klare Linien oftmals abfallen und nicht mehr ganz so ansprechend wirken. Die Synchronisation der Serie kann wiederum als äußerst gelungen bezeichnet werden und bietet stets eine passende Stimme für den jeweiligen Charakter.
Das Bild der Blu-ray zeichnet sich nicht nur durch eine tolle Schärfe sowie feinen Detailreichtum aus, sondern präsentiert auch kräftige Farben bei starkem aber nie übersteuerndem Kontrast. Auch der Schwarzwert leistet ganze Arbeit. Die Tonspur bleibt leider hinter ihren Möglichkeiten zurück, denn obwohl die Dialoge stets verständlich sind und eine gewisse Dynamik herrscht, verpasst es die Blu-ray vor allem während der Actionszenen eine weiträumige Atmosphäre und kraftvollen Surroundeinsatz zu nutzen. So bleibt die Tonspur zwar solide, kann aber nicht auf ganzer Linie überzeugen. Gewöhnungsbedürftig ist der Score bzw. Soundtrack von Maria the Virgin Witch - Vol. 1, denn entgegen der Erwartung zeigt sich dieser nicht in stimmigem Mittelalter-Gewand sondern eher mit moderneren Klängen, was hin und wieder etwas unpassend wirkt.
Noch ein paar Worte zur Limited Edition, denn diese ist wirklich sehr umfangreich. Neben dem bereits erwähnten ersten Band der Manga-Vorlage enthält sie auch eine Postkarte, die den Inkubus Priapos zeigt, sowie ein sehr ausführliches, 48-seitiges Booklet, welches Infos über Charaktere und diverse Gegenstände des Mittelalters sowie Locations der Serie enthält, aber auch jede Menge Konzeptzeichnungen und einen Episodenguide. Der Manga selbst beinhaltet zusätzlich ein stabiles Lesezeichen im Maria-Design. Zusammengehalten wird das Gesamtpaket von einem kleinen Schuber, welcher auf der Rückseite noch einmal die Inhaltszusammenfassung sowie die technischen Daten zur Blu-ray schildert. Leider ist der Schuber auf der Unterseite offen, wodurch man beim Transport etwas aufpassen muss, dies aber nur am Rande. Insgesamt eine tolle Edition, die an Umfang und Inhalt ihresgleichen sucht.
Abschließend der Episodenguide zu Maria the Virgin Witch - Vol. 1:
Cover & Bilder © Masayuki Ishikawa - KODANSHA/ Maria Project. All Rights Reserved. / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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