Wer könnte die Rolle von Nicolas Cage in einem Film über Nicolas Cage spielen? Richtig. Kein anderer als Nicolas Cage selbst. Und genau das macht er nun in Massive Talent, seinem neuesten, zumindest für Fans genialen Schachzug...

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Nick Cage (Nicolas Cage) steht kurz davor, das Handtuch zu werfen. So sehr er sich auch bemüht, die Zeit der großen Blockbuster scheint längst der Vergangenheit anzugehören, und Traumrollen sind nur noch eben das: ein Traum. Zudem leidet die Beziehung zu seiner Ex-Frau Olivia (Sharon Horgan) und der gemeinsamen Tochter Addy (Lily Sheen) zunehmend unter der schier hoffnungslosen Sehnsucht nach einer neuen Herausforderung. Ein Berg von Schulden sorgt schließlich dafür, dass sich Nick widerwillig auf einen lukrativen Auftrag einlässt, den ihm sein Agent Finch (Neil Patrick Harris) verschafft hat. Dafür soll er nichts weiter tun, als nach Mallorca zu reisen, um dort als Star-Gast auf der Geburtstagsfeier des reichen Geschäftsmannes Javi (Pedro Pascal) aufzutreten. Als Nick feststellt, dass Javi ihn regelrecht vergöttert, scheint die Reise zunächst eine willkommene Auszeit zu bieten, doch noch während sich die beiden Männer langsam miteinander anfreunden, und sogar gemeinsam an einem neuen Drehbuch arbeiten, steht plötzlich die CIA auf seiner Türschwelle. Diese verdächtigt Javi, ein internationaler Waffenhändler zu sein, und zudem die Tochter eines Politikers entführt zu haben, und verlangt von Nick, ihnen die benötigten Informationen für eine Festnahme zu beschaffen... 

Bruce Willis, John Travolta, Mel Gibson, und so weiter - die Liste der einstigen Top-Stars, die inzwischen nur noch in kleinen Nebenrollen in unzähligen, vor allem aber unnötigen Produktionen zu sehen sind, wird in den letzten Jahren immer länger. Einer jedoch kämpft vehement darum, nicht ebenfalls Teil dieser Liste zu werden: Nicolas Cage. Er gibt sich seit Jahren selbst in der kleinsten Produktion nur mit der Hauptrolle zufrieden, und spielt sich dabei stets - ganz im Gegensatz zu seinen meist regelrecht gelangweilt agierenden Kollegen - die Seele aus dem Leib. Das hat zwar dazu geführt, dass er immer wieder mal durch positive Ausreißer aufgefallen ist (wie beispielsweise Pig, Die Farbe aus dem All oder auch Joe - Die Rache ist mein), die wirklich großen Erfolge blieben aber auch ihm verwehrt. Ob sich das mit Massive Talent ändern wird? Wohl kaum. Eines ist aber sicher: Massive Talent ist ein Film von Nicolas Cage, über Nicolas Cage, und für Nicolas Cage - und natürlich für alle Nicolas Cage - Fans. 

Was Regisseur und Drehbuchautor Tom Gormican gemeinsam mit seinem Co-Drehbuchautor Kevin Etten hier erschaffen haben, das ist allem Voran ein wahres Freudenfest des extrovertierten Irrsinns, eine filmgewordene Hommage an das gesamte Schaffen von Nicolas Cage, garniert mit reichlich Selbstironie, aber auch Selbstreflexion. Massive Talent ist dadurch auf der einen Seite extrem spaßig und unterhaltsam, auf der anderen Seite aber auch durchaus kritisch, ja sogar emotional, was einfach der unumstößlichen Tatsache geschuldet ist, dass Nicolas Cage hier einfach er selbst ist, und man als Zuschauer zu keinem Zeitpunkt das Gefühl hat, er würde hier in einer Rolle stecken. Selbst Konversationen mit seinem früheren (CGI-) Ich (Design: Wild at Heart) wirken hier irgendwie ebenso selbstverständlich und normal, wie es die chaotischen Eskapaden sowie das typische Overacting sind, das hier - ebenso wie unzählige andere kleine Querverweise und diverser Fanservice - einfach durchwegs passend und authentisch wirkt. Dass man es hier eigentlich mit einer Actionkomödie zu tun hat, die eine kleine Agentengeschichte samt gelegentlichen Actionpassagen präsentiert, ist für den Zuschauer unterdessen völlig uninteressant. Mehr noch, am Ende ist dieser Teil der Erzählung sogar gänzlich unnötig, und nur dafür gut, eine der vielen kritischen Aussagen in Bezug auf das Filmbusiness zu unterstreichen: "Man braucht eben einen besonderen Trailer-Moment, um das Publikum ins Kino zu locken". Getragen wird Massive Talent tatsächlich weniger von der grundsätzlich schwachen Handlung, sondern vielmehr von der filmgewordenen Liebe zu Nicolas Cage und seinem Schaffen, allem voran aber dem grandiosen Buddy-Element innerhalb der Erzählung. Nicolas Cage und Pedro Pascal ergänzen sich dermaßen großartig, dass man beinahe auf den Gedanken kommen könnte, die beiden hätten noch nie etwas anderes getan. Pedro Pascal muss einfach auch im realen Leben ein echter Cage-Fan sein, denn anders ist die perfekte Harmonie eigentlich nicht zu erklären. So oder so, Massive Talent macht einfach unglaublich viel Spaß, und ist am Ende ein durchwegs unterhaltsames Fest für alle echten Cage-Fans, die den Schauspieler noch lange nicht abgeschrieben haben. Wer allerdings vorher schon nichts mit Nicolas Cage und seinem typischen Auftreten anfangen konnte, den wird auch Massive Talent keines Besseren belehren...

Bildergalerie von Massive Talent (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Bereits die Blu-ray bietet ein sehr scharfes, detailliertes und kontraststarkes Bild. Farben werden sehr kräftig dargestellt, im hellen Farbspektrum mitunter sogar etwas zu kräftig. Der Schwarzwert ist insgesamt gut ausbalanciert, bringt aber hin und wieder auch etwas Rauschen mit sich. Akustisch setzt Leonine auf eine Dolby Atmos Abmischung, sowohl für die Originaltonspur, wie auch den deutschen Ton. Abgesehen von etwas zurückhaltendem Subwoofer-Einsatz bekommt man hier ein hervorragendes Surroundfeeling geboten, begünstigt durch eine saubere Kanaltrennung sowie eine stimmige Verteilung von Effekten und Umgebungsgeräuschen im ganzen Raum. Dialoge sind dabei stets gut ortbar, in manchen Innenraumszenen allerdings ein wenig blechern. 

Details der 4K UHD

Insgesamt bietet das Bild der 4K UHD noch einmal eine ordentliche Steigerung zur Blu-ray, und präsentiert noch feinere Details sowie einen satten Kontrastumfang, ohne die Farben zusätzlich übersteuern zu lassen. Dem gegenüber steht allerdings das wie üblich deutlich dunklere Gesamtbild, das die bereits auf der Blu-ray nicht perfekt ausgebildeten dunklen Bildbereiche noch etwas schwächer wirken lässt. Alleine die hervorragenden Tageslichtszenen sind allerdings bereits den Blick auf die 4K UHD wert. Akustisch bietet die 4K UHD die gleichen Tonspuren wie die Blu-ray, und damit das gleiche Erlebnis.

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