Memento

Memento

Originaltitel: Memento
Genre: Thriller • Drama
Regie: Christopher Nolan
Hauptdarsteller: Guy Pearce
Laufzeit: DVD (108 Min) • BD (113 Min)
Label: EuroVideo
FSK 16

Memento   22.05.2015 von Tobi

Mit Filmen wie Inception und The Dark Knight hat sich Regisseur Christopher Nolan in den letzen zwei Jahren einen Namen gemacht. Doch bevor er mit solchen Blockbustern um die Ecke kam und die Hollywoodstudios ihm bereitwillig viele Millionen für seine Filme zur Verfügung stellten, hat er in der Vergangenheit bereits mit kleinen aber feinen Filmchen auf sich aufmerksam gemacht. Der heutige Artikel beschäftigt sich mit seinem zweiten Filmes namens Memento, welcher zu seiner Zeit ein kleiner Geheimtipp unter den Filmliebhabern war ...

 

Leonard Shelby (Guy Pearce) hat ein großes Problem. Alle 15 Minuten verliert er sein Kurzzeitgedächtnis, wodurch er sich keine neuen Dinge merken kann. Dieses Problem behindert ihn natürlich dabei den Mörder und Vergewaltiger seiner Frau ausfindig zu machen. Dieses Ereignis ist das letzte woran er sich noch erinnern kann, doch die Ergebnisse seiner Recherchen vergisst er wieder. Von nun an beginnt Leonard sich Notizen in Form von Tätowierungen und Polaroids zu machen. Das hilft ihm dabei die Leute, mit denen er während seiner Recherchen in Kontakt kommt, richtig einschätzen zu können. Nach und nach kommt er dem Täter näher, doch es wartet ein weiteres Geheimnis auf ihn mit dem er nie gerechnet hätte ...

 

Wenn Ihr jetzt denkt, dass diese Geschichte nichts Neues zu bieten hat, dann liegt ihr falsch. Das besondere daran ist, dass alles rückwärts erzählt wird. Dadurch weiß der Zuschauer bereits am Anfang, ob Leonard den Mörder findet oder nicht und mit der Laufzeit bekommt man die Recherche-Arbeit gezeigt. Anfangs kann diese Erzählweise ein wenig verwirrend wirken, aber mit der Zeit lässt man sich darauf ein und bekommt ein recht cooles Filmerlebnis präsentiert, welches auch ein wenig an Irreversibel erinnert. Dabei sticht vor allem Guy Pearce als Opfer sehr heraus, denn er wirkt sehr entschlossen den Mörder seiner Frau zu finden. Dieser Schauspieler bringt für die Rolle definitiv alles mit was nötig ist.

 

Ein weiteres „Problem“ für den Zuschauer ist die fehlende Zeit des Filmes. Man weiß nie wann die Frau ermordet wurde und wie lang Leonard schon recherchiert. Das ist zwar ein cooles Stilmittel, aber dem Zuschauer fehlt dadurch ein wenig der Bezug zum Gesamtbild. Ich bin durch diese extreme Stilisierung auch ein wenig hin und her gerissen, was Memento angeht. Künstlerisch betrachtet ist der Film wirklich großartig, denn gerade in der heutigen Zeit trauen sich Filmemacher nur selten mal was Neues zu. Doch genau die vielen Stilmittel sind es auch, die den Film auch entsprechend schwer machen. Es ist nicht immer einfach der Geschichte zu folgen und die Spannung leidet auch immer mal wieder. Von daher polarisiert der Film auch sehr.

 

Bildergalerie von Memento (4 Bilder)

Vor Jahren kam die deutsche Blu-ray und die DVD über Planet Media heraus. Nun gibt es seitens Eurovideo eine Neuveröffentlichung. Die Bildqualität bewegt sich fast die gesamte Laufzeit über auf einem guten Niveau. Es sind zwar immer mal Artefakte im Bild zu sehen, aber diese fallen kaum auf. Die Tonspuren sind auch in Ordnung, aber man muss hier auch klar sagen, dass es ein dialoglastiger Film ist. Man braucht hier als keine Soundgranate á la Transformers erwarten. Bonusmaterial gibt es lieder nicht so viel zu bewundern. Man sollte sich aber unbedingt das Interview mit Christopher Nolan ansehen, denn es gibt einem neue Denkanstöße bei der Betrachtung des Filmes. Ein Wendecover wird dem Käufer auch spendiert und fertig ist das Gesamtpaket.



Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Wie bereits erwähnt bin ich leider ein wenig zwiegespalten. Ich mag es wirklich sehr, wenn mich ein Filmemacher mit neuen Ideen überraschen kann. Für mich sollte das Ganze dann aber auch durchweg funktionieren und das tut es stellenweise nicht. Mir war einfach immer mal wieder langweilig zwischendurch und das kostet leider Punkte. Das Ende wiederrum macht wieder einiges gut, doch die Zeit davor vergeht nur langsam. Eine Empfehlung kann ich auf alle Fälle für Thriller-Fans und für Liebhaber des Film Noir aussprechen. Ihr werdet sicherlich auf eure Kosten kommen und Gefallen an diesem Werk finden. Man sollte ihn aber auf keinen Fall zu Abendunterhaltung schauen, sondern sich ein wenig Zeit dafür nehmen, denn hier gibt es viel Interpretationsspielraum. Für Fans von Hidden Features besteht auch die Möglichkeit den Film in der korrekten Reihenfolge abzuspielen. Ich vergebe hier gute sieben Punkte, wenn jemand eine andere Meinung hat, dann immer her damit.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen